Fundamentale Nachricht
13:00 Uhr, 13.04.2017

Mind the „Trump gap“

Nach Meinung von Jupiter-Finanzexperte Ariel Bezalel ist es wichtig, sich bewusst zu bleiben, dass in risikobehafteten Vermögenswerten eine zu große Hoffnung eingepreist ist.

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  • FTSE 100
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    Kursstand: 7.332,42 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) – Nach den jüngsten positiven Wirtschaftsdaten, wenn auch überwiegend im Zusammenhang mit weichen Indikatoren wie den Umfragen zum Verbrauchervertrauen, sowie der Fortsetzung von Trumps reflationärem Handelsprogramm könnte es den Anschein haben, dass sich die USA auf einem unaufhaltsamen Wachstumspfad befinden. Mein Team und ich sind jedoch der Meinung, dass es wichtig ist, sich bewusst zu bleiben, dass in risikobehafteten Vermögenswerten eine zu große Hoffnung eingepreist ist, wie Ariel Bezalel, Head of Strategy, Fixed Income und Manager des Jupiter Dynamic Bond SICAV von Jupiter Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Wie erwartet habe die US-Notenbank am 15. März die Leitzinsen um 0,25 Prozent auf ein Niveau von 0,75 bis ein Prozent angehoben. Die Stellungnahme der Fed sei jedoch gemäßigter ausgefallen als von den Märkten erwartet. Somit habe sich auch die Anzahl der für dieses Jahr erwarteten weiteren Zinsanhebungen von drei auf zwei verringert. Das könnte daran liegen, dass die geplanten Maßnahmen von Präsident Trump unklar seien, heißt es weiter.

„Wir bleiben im Hinblick auf den ‚Trump gap‘, wie ich es nenne, vorsichtig. Damit meine ich den Spielraum für Enttäuschungen zwischen jetzt und dem Zeitpunkt, an dem Trump seine Politik umsetzen wird. Erstens glauben wir, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass sein billionenschwerer Infrastrukturausgabenplan erfolgreich durch den Kongress kommen wird, ohne verwässert zu werden. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass seine Steuerreform auf nächstes Jahr vertagt wird. Darüber hinaus haben wir bemerkt, dass sich die Kreditstandards bei Banken in den USA anscheinend verschärfen. Das hat ein langsameres Kreditwachstum zur Folge, was ein weiteres potenzielles Risiko für die Wachstumsaussichten darstellt“, so Bezalel.

Daher würden US-Staatsanleihen wieder attraktiver. Da die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen nach ihrem Tief von 1,3 Prozent im Juli 2016 im Februar dieses Jahres bei 2,5 Prozent und die Rendite von 30-jährigen Anleihen bei etwa drei Prozent gelegen habe, sei davon auszugehen, dass die Bewertungen bereits erhebliche gesamtwirtschaftliche Verbesserungen einpreisten und sie die Möglichkeit, dass die Trump-Regierung bei der Umsetzung der Reformen scheitere, nicht berücksichtigten, heißt es weiter.

„Auf globaler Ebene ist die politische Unsicherheit so hoch wie noch nie und ein taktischer Investmentansatz bei Anleihen wird dieses Jahr maßgeblich sein. Unser Ansatz war schon immer dynamisch und flexibel und wir passen uns an sich verändernde Umstände an. Vor diesem Hintergrund haben wir vor kurzem die Duration unserer Portfolios von knapp über einem Jahr auf ungefähr 3,2 Jahre erhöht. In diesem Zuge verstärkten wir die Ausrichtung der Fonds auf zehnjährige und 30-jährige US-Staatsanleihen und erhöhten die Duration unseres Engagements in australischen Staatsanleihen. Auf diese Weise halten wir die Gesamtduration nach wie vor relativ niedrig, während wir dennoch dem möglichen Spielraum für Enttäuschungen in den USA Rechnung tragen“, so Bezalel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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