Milliardendeal: Rosneft wird TNK-BP übernehmen
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Moskau/London (BoerseGo.de) – Nach monatelangen Verhandlungen findet in der russischen Ölbranche eine Milliardenübernahme statt. Der russische Staatskonzern Rosneft wird seinen heimischen Konkurrenten TNK-BP komplett schlucken. Eine entsprechende Einigung wurde mit dem britischen Ölkonzern BP und dem Konsortium AAR erzielt. Beide Parteien werden ihre Aktienpakete von jeweils 50 Prozent an Rosneft abtreten.
BP erhält für seinen Aktienanteil an dem drittgrößten Förderer Russlands insgesamt 17,1 Milliarden US-Dollar sowie 12,84 Prozent der Rosneft-Aktien, wie BP am heutigen Montag in London mitteilte. Mit den Bareinnahmen erwirbt BP weitere Anteile in Höhe von 5,66 Prozent an Rosneft im Volumen von 4,8 Milliarden Dollar vom russischen Staat. Der Übernahmepreis beträgt hier 8 US-Dollar je Aktie, ein Aufschlag von 12 Prozent zum Schlusskurs am 18. Oktober 2012.
„Dies ist ein wichtiger Tag für BP. Russland ist von entscheidender Bedeutung, bei der weltweiten Sicherung der Energieversorgung und wird in den kommenden Jahren noch deutlich an Bedeutung gewinnen. Russland ist bereits seit 20 Jahren ein wichtiges Land für uns, wobei unser Engagement stetig gestiegen ist. Die Investition in TNK-BP war ein guter Schritt. Jetzt legen wir eine neue Basis für unsere Position in Russland“, so BP-Chairman Carl-Henric Svanberg.
Nach Abschluss der Transaktion wird BP 19,75 Prozent (inklusive der bereits gehaltenden 1,25 Prozent) an Rosneft halten. Damit steigt BP zum zweitgrößten Anteilseigner an Rosneft nach dem russischen Staat auf. Das Milliardärskonsortium AAR wird für seine Anteilshälfte an TNK-BP insgesamt 28 Milliarden US-Dollar erhalten.
Durch den Deal wird die russische Rosneft zum größten Ölförderer der Welt aufsteigen. BP gewinnt mit Rosneft einen neuen Partner in Russland. Zuvor war bereits öfter eine „strategische Partnerschaft“ beider Konzerne überlegt worden. Die Pläne scheiterten aber an dem Widerstand von BPs Partnern bei TNK-BP.
Die Vereinbarung muss aber noch vom russischen Staat als größtem Anteilseigner an Rosneft genehmigt werden. Angesichts der Unterstützung des Rosneft-CEOs und Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Igor Setschin, für den Deal, sehen Beobachter aber keine Probleme durch den Kreml.
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