Kommentar
07:30 Uhr, 28.11.2001

MICROSOFT - Der US Technologie Bluechip

Das Produktportfolio von Microsoft umfasst Produkte und Technologien für sämtliche Einsatzbereiche von Computern. Microsoft ist der weltweit führende Anbieter von PC-Software. Das Produktprogramm beinhaltet Betriebssysteme für PCs und Netzwerke (Microsoft Windows: XP, NT, Windows 2000, Server Betriebssysteme) und Serversoftware für Client-Server-Umgebungen (Server Applikationen, Datenbanken, Internet & Intranet-Server). Die Server-Produkte integrieren wichtige Anwendungen für Server der Back-Office-Familie in einem einzigen Paket und bringen Vorteile bei der Verwaltung von Geschäftsbeziehungen und Informationen, bei der Verbesserung von Geschäftsentscheidungen und bei der Optimierung von betrieblichen Vorgängen. Weitere Produkte sind Anwendungsprogramme der Microsoft Office-Familie (Access, Word, Excel, Powerpoint, Outlook®), Internet-Plattformen (Internet Explorer, MSN Explorer), Hardware (PDAs, Set-Top-Boxen, Spielkonsole, Mäuse, Trackballs, Tastaturen, SideWinder-Produkte) und Entwickler-Tools (Tools für die schnelle Anwendungsentwicklung: Bestandteile Visual Basic, Visual C++, Visual FoxPro, usw.). Microsoft setzt insbesondere auf das Internet, das sich zusehends zum Dienstleistungszentrum und zum zentralen, verknüpfenden Element dieser Geräte entwickelt. Die neu entwickelte Videospielkonsole Xbox enthält Features wie eine eingebaute Festplatte und Breitband-Adapter-Komponenten, die bei konkurrierenden Produkten nur als teure Zusatzgeräte erhältlich sind. Das neue Betriebssystem Windows XP bündelt Windows 9x und Windows NT. Es ermöglicht beispielsweise das Senden von Nachrichten in Echtzeit, Telefonieren und das Abhalten von Videokonferenzen. Über das Internet kann eine virtuelle Sitzung auf dem heimischen Desktop-PC gestartet werden. Die Software NET Initiative ist eine Applikation der "nächsten Generation". Sie basiert auf offenen Standards wie XML Extensible Markup language), die einen Informationsaustausch über verschiedene Plattformen, Anwendungen, Dienstleistungen und Geräte ermöglichen. Mit dieser Software soll der Quantensprung von statischen Webseiten hin zu einem dynamischen, intelligenten Datenaustausch vollzogen werden. Den aktuellen September-Zahlen von Jupiter MMXI-Europe ist MSN mit einer Reichweite von 40% inzwischen auf den zweiten Platz der reichweitenstärksten Seiten in Deutschland vorgerückt.

Partner & Kunden

Microsoft lizenziert und verkauft seine Produkte in erster Linie über unabhängige, nicht-exklusive Vertriebshändler (Inacom, Ingram Micro, SoftBank, Tech Data, Merisel) und Wiederverkäufer (Software Spectrum, Corporate Software & Technology, CompUSA, Software House International, Softmart, ASAP Software Express, Best Buy). Die Betriebssysteme von Microsoft werden in erster Linie von OEM's (Acer, Compaq, Dell, eMachines, Fujitsu, Gateway, HP, IBM, Micron, NEC, Samsung, Toshiba) lizenziert. Die Produkte werden fast immer unter dem Microsoft-Warenzeichen vertrieben. Microsoft stattet die Xbox-Videospielkonsole mit NVIDIA-Graphikprozessoren aus.

Konkurrenz

Konkurrenten von Microsoft (IBM, Sun Microsystems, Oracle, AOL Time Warner) richten sich strategisch mit zahlreichen Initiativen gegen Microsoft aus. Ziel solcher Initiativen sind z.B. Software von individuellen PC's auf zentral verwaltete Server abzuziehen, was das bisherige Geschäftsmodell von Microsoft unter Druck setzt. Diese Unternehmen konkurrieren sich auf verschiedenen Teilmärkten. Im Markt für Software-Applikationen sind die wichtigsten Konkurrenten IBM (Lotus), Sun (Star Office), Oracle, Apple (Filemaker), Corel und Qualcom. Im Segment Betriebssysteme konkurriert Microsoft mit IBM, HP und Sun (Unix-Betriebssysteme), Apple und Compaq. Weitere Konkurrenten bestehen auf dem Gebiet der Client-Server-Umgebungen (Computer Associates, Sybase, Informix), Tools (Borland, Symantec), Videokonsolen (Sony PlayStation, Nintendo), Internet (AOL Time Warner, Yahoo!, Excite, Lycos, Altavista) und im stark sequentierten Wireless-Bereich (Palm, Symbian, Nokia, Openwave, WindRiver, Red Hat).

Finanzen

Microsoft erzielte im 1. Fiskalquartal ‘02, das zum 30.09.01 endete, einen Umsatz in Höhe von $6,13 Milliarden. Dies entspricht einem sequentiellen Umsatzrückgang von 6,9%. Gegenüber dem September-Quartal ‘01 konnte der Umsatz um 6,2% zulegen. Diese soliden Umsatzzahlen sind begründet in einer starken Kundennachfrage für Windows® 2000 und für die .Net Enterprise Server-Produkte. Die Windows 2000 Server-Produkte konnten ein Umsatzwachstum von 20% erzielen. Die Nachfrage nach dem Produkt "Windows 2000 Advanced Server" konnte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte zulegen. Schwächer als erwartet war der PC-Markt. Microsoft wies einen Reingewinn in Höhe von $2,52 Milliarden bzw. $0,43 pro Aktie aus. Die nach unten korrigierten Konsenserwartungen der Wallstreet in Höhe von $0,39 konnten damit dank starker Umsätze im Bereich Server-Software und umfassenden Kostenkontrollen übertroffen werden. Im September-Quartal ‘00 konnte noch ein Gewinn in Höhe von $2,22 Milliarden bzw. $0,46 pro Aktie ausgewiesen werden. Microsoft schrieb im aktuellen Quartal Investments aus den Bereichen Kabel-TV und Telekommunikation in Höhe von $1,24 Milliarden ab. Inklusive dieser Abschreibung beträgt der Gewinn $0,23 pro Aktie. Bereits im vorherigen Quartal hat Microsoft eine Abschreibung in Höhe von $3,9 Milliarden vorgenommen. Die Bruttoumsatzrendite konnte im Vergleich zum 3. Quartal ‘00 stabil gehalten werden. Sie nahm um 10 Basispunkte auf 85,6% zu. Die Tatsache, dass Microsoft die Xbox zu Kampfpreisen auf den Markt bringen wird, und demzufolge bei jeder verkauften Konsole in etwa $100 draufzahlen wird, wird die Margen zukünftig unter Druck setzen. Der Bestand an Cash und bargleichen Mitteln betrug zum 30.09.01 $3,11 Milliarden. Weitere $33,05 Milliarden sind in kurzfristige Anlagen investiert.

Risiken

Bestehendes Verfahren bei der Kartellgesetzgebung bezüglich des Vorwurfs des Monopolmißbrauchs (die beherrschende Stellung im Markt der Betriebssysteme für PCs wurde auf rechtswidrige Weise auf den Markt der einfachen Server-Systeme ausgeweitet, d.h. Windows 2000-OS wurde so konzipiert, dass es nur mit den Servern der eigenen Firma sämtliche Funktionen entfaltet, Konkurrenten (Anbieter von Software, Internet-Browsern, Playern für Musik und Video) werden Schnittstellen für die Microsoft-Software vorenthalten)- die Zerschlagung des Konzerns wurde zwar abgewiesen, allerdings wurde Microsoft bestätigt, sein Monopol missbraucht zu haben, inzwischen hat Microsoft mit dem US-Justizministerium einen Vergleich geschlossen und sich bereit erklärt, die Auflagen zu erfüllen; die Mehrheit der US-Bundesstaaten fordert eine Änderung des Abkommens in 12 Punkten ; PC erhält zusehends Konkurrenz durch Konkurrenzprodukte von PCs (z.B. PDAs); Trend geht zu zentral verwalteter Software.

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