Michael Burry wettet massiv auf fallende Kurse
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq-100Kursstand: 15.148,93 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.479,77 Pkt (Cboe)
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 15.148,93 Pkt (Nasdaq)
Michael Burry gehörte zu den wenigen professionellen Investoren, die die Finanzkrise 2008 vorhersagten und von ihr profitieren konnten. Im Film "The Big Short" auf Basis des gleichnamigen Sachbuches von Michael Lewis wurde die Geschichte von Micheal Burry und anderen Investoren, die im Vorfeld der Finanzkrise auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes setzten, nacherzählt.
Wie nun bekannt wurde, hat Michael Burry im zweiten Quartal 2023 massiv Put-Optionen auf den US-Aktienmarkt erworben, wettet also auf fallende Kurse am US-Aktienmarkt.
Scion Asset Management, der von Michael Burry gemanagte Hedgefonds, hielt zum Ende des zweiten Quartals Put-Optionen auf jeweils 2 Millionen Anteilsscheine der beiden ETFs mit den Kürzeln SPY und QQQ, die den US-Leitindex S&P 500 bzw. den technologielastigen Nasdaq-100 abbilden. Die Put-Optionen gewinnen an Wert, wenn die entsprechenden ETFs an Wert verlieren. Die Performance der ETFs wiederum hängt von den zugrundeliegenden Indizes, also dem S&P 500 und dem Nasdaq-100, ab.
Nach dem Ende des zweiten Quartals konnten sowohl S&P 500 als auch Nasdaq-100 zunächst weiter zulegen, bis es ab Mitte Juli zu einer deutlichen Korrektur kam. Aktuell notieren beide Indizes auf einem ähnlichen Niveau wie zum Ende des zweiten Quartals.
Die Put-Wette von Scion Asset Management auf den S&P-500-ETF bezog sich zum Ende des zweiten Quartals auf einen Nominalwert von 886,6 Mio. USD, die Wette auf fallende Kurse des Nasdaq-ETFs auf einen Nominalwert von 738,8 Mio. USD. Die tatsächlich gezahlten Optionsprämien dürften aber deutlich darunter liegen, da Optionen einen Hebel haben und damit jeweils nur ein Bruchteil des Nominalwerts tatsächlich investiert werden muss. Um welche Put-Optionen es sich genau handelt, geht aus den 13F-Filings nicht hervor.
Zusammen machten die Put-Optionen einen Anteil von mehr als 90 % am Portfolio von Scion Asset Management laut 13F-Filing aus. Dies macht es wahrscheinlich, dass es sich bei den Positionen um eine ausgesprochene Wette auf fallende Kurse am Aktienmarkt handelt und nicht um Hedging-Positionen, die im Zusammenhang mit anderen Positionen stehen.
Allerdings galt die Positionierung nur zum Stichtag, dem 30. Juni 2023. Ob Michael Burry seine Short-Wetten anschließend beibehalten bzw. vergrößert oder verkleinert hat, ist nicht bekannt.
Aktien der chinesischen Internettitel JD.com und Alibaba, die am Ende des ersten Quartals noch die größten Positionen von Scion waren, wurden im Laufe des zweiten Quartals komplett verkauft. Das Gleiche gilt für zahlreiche Bankaktien, darunter First Republic Bank, Capital One Financial, Huntington Bancshares, PacWest Bancorp, Wells Fargo und Western Alliance Bancorp. Neue Positionen wurden in den Aktien von Charter Communications, Comstock Resources, CVS Health, Vital Energy und Safe Bulkers aufgebaut. Diese fallen im Vergleich zu den Short-Wetten allerdings sehr gering aus.
Die folgende Tabelle zeigt die zehn größten Depotpositionen von Scion Asset Management laut 13F-Mitteilung am Ende des zweiten Quartals:
Position | Anteil am Portfolio von Scion Asset Management | Branche |
Put-Optionen auf SPY (S&P 500) | 51,1 % | - |
Put-Optionen auf QQQ (Nasdaq-100) | 42,5 % | - |
Expedia | 0,63 % | Touristik |
Charter Communications | 0,53 % | Telekommunikation |
Generac Holdings | 0,47 % | Stromerzeugung (Hersteller von Generatoren) |
Cigna Holding | 0,44 % | Krankenversicherung |
CVS Health | 0,40 % | Krankenversicherung |
MGM Resorts | 0,38 % | Touristik |
Stellantis | 0,33 % | Automobilhersteller |
Vital Energy | 0,33 % | Energie/Rohöl |
Jeweils 45 Tage nach dem Ende eines Quartals müssen institutionelle Anleger in den USA mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Mio. USD in US-Wertpapieren ihre Positionen in den sogenannten 13-F-Filings gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC und der Öffentlichkeit offenlegen. Heute und morgen berichten also US-Investoren über die zum Ende des zweiten Quartals gehaltenen Positionen.
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