Mexiko – Ein weiterer Reformfortschritt stärkt das Investorenvertrauen
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Nachdem Präsident Felipe Calderon am Anfang des Jahres erfolgreich die Rentenreform durch den parlamentarischen Prozess gebracht hat, obwohl er über keine Mehrheit im Kongress verfügt, bestätigte der Kongress kürzlich die Steuer- und Finanzreform. Dies unterstreicht das Geschick des Präsidenten trotz der schwierigen Machtverhältnisse insbesondere mit der oppoisitionellen PRI bezüglich Sachfragen zusammen zu arbeiten. Gleichwohl erleichtert das Ergebnis der Regionalwahlen im Bundeststaat Baja California Anfang August nicht gerade die Kooperation. Der Kandidat der Partei des Präsidenten PAN konnte die Wahl gegen den Kandidaten der PRI für sich entscheiden. Entschärfend wirkt die Tatsache, dass die PRI durch Siege in zwei anderen Bundesstaaten ihr Image als dominierende Regionalpartei festigen konnte. Anderfalls hätten die ohnehin deutlichen innerparteilichen Spannungen vermutlich weiter zugenommen.
Trotz der Änderungen, die sich im Zuge des parla-mentarischen Abstimmungsprozesses ergeben haben, dürfte die Reform insbesondere von den Ratingagenturen positiv bewertet werden. Daraus folgt, dass in den kommenden Monaten mit weiteren Ratingverbesserung zu rechnen ist. Den Anstoß hierzu hat die Ratingagentur S&P Anfang Juli mit der Verbesserung des Ausblicks auf „positiv“ gegeben. Fitch hob im September das Rating von BBB auf BBB+ an. Vor diesem Hintergrund sollte auch eine überraschende, nochmalige Straffung der Geldpolitik wenig Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Hierfür sprechen die robuste binnenwirtschaftliche Dynamik und eher externe, preistreibende Faktoren. Zudem dürften die Zinssenkungserwartungen in den USA die mexikanische Notenbank zur Zurückhaltung bewegen. Ausschlaggebend hierfür ist das Risiko, dass sich die US-Konjunktur im Zuge der Krise im Immobiliensektor stärker als erwartet abkühlt. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, dürfte die Fed die Zinsen bis zum Jahresende nochmals in zwei Schritten um insgesamt 50 Basispunkte senken.
Im Zuge einer Verringerung der US-Konjunktur-risiken und der Umsetzung der Steuer- und Finanzreform dürften die mexikanischen Finanzmärkte im Jahresverlauf 2008 eine eigene Dynamik entwickeln. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass die staatliche Ölgesellschaft Pemex durch die Finanzreform tatsächlich mehr Spielraum für neue Investitionen erhält. Die Erschließung neuer Ölreserven erfordert ebenso höhere Investitionen wie die Vergrößerung der Raffineriekapazitäten. Das Umfeld für den Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen verbessert sich mit der Verabschiedung der Finanzreform, da Investoren wieder mehr Vertrauen aufbauen, denn der lange Zeit vorherrschende politischen Stillstand wurde erfolgreich durchbrochen. Steigende ausländische Direktinvestitionen dürften die Stimmung an den Märkten zusätzlich stützen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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