Kommentar
13:03 Uhr, 10.04.2006

Metalle: Ansehnliche Gewinne

Fallende Lagerbestände bei Kupfer, Nickel und Zink, zusammen mit Schließungen von wichtigen Minen und verzögerten Lieferungen führten in der letzten Woche zu neuen Rekordnotierungen bei den drei Metallen. Jene Anleger, die im März die Konsolidierung zum Kauf nutzten, können sich jetzt über ansehnliche Gewinne freuen: Der Preis für Kupfer stieg in den letzten zwei Wochen um 18%, Nickel um 15% und Zink um 17%. Dabei sind die fallenden Lagerbestände eine direkte Folge der hohen weltweiten Nachfrage. Das Wachstum in den Industrieländern liegt auf einem hohen Niveau und besonders in China und Indien scheint das Nachfragewachstum keine Grenzen zu kennen. Indiens Kupferverbrauch stieg in den 12 Monaten zum März 2006 um 7% und damit fast doppelt so stark wie im weltweiten Schnitt. In Indien liegt der Pro-Kopf-Verbrauch für Kupfer bei nur 0,3 Kilogramm und damit bei einem Bruchteil dessen, was in den Industrieländern im Westen üblich ist. Die Nachfrage wird weiter steigen müssen. Da die Engpässe aber bereits heute bestehen und immer höhere Preise für die Metalle zu zahlen sind, werden in Asien hohe Summen in die Erforschung von möglichen alternativen Materialien für Metalle bei der Fertigung elektronischer Bauteile und Mikrochips investiert. Noch stärker als bei Kupfer wächst Indiens Nachfrage nach Blei und Zink. Die beiden Metalle sollen bis zum März 2007 um 10% bzw. 13,6% mehr nachgefragt werden, als im letzten Jahr. Ähnliches gilt für China. Die ambitionierten Pläne US-amerikanischer Großstädte, große Telekommunikationsnetzwerke aufzubauen, um jedem Bürger im Stadtgebiet mobilen Internetzugriff zu ermöglichen, dürfte die US-amerikanische Nachfrage leicht beleben, wenngleich ein geringeres Wachstum in der Baubranche in den kommenden Monaten die US-Kupfernachfrage dämpfen könnte. Die Industrienachfrage nach Metallen und Stahl dürfte allerdings in den nächsten Monaten und Jahren einen weiteren Schub erfahren, da im Zuge der stärkeren Nutzung von Ethanol und Kohle neue Züge und LKW gebaut werden müssen. Außerdem steigt die Nachfrage nach Flugzeugen aus Asien ständig an und die steigenden Kerosinpreise zwingen die Fluglinien, besonders alte Flugzeuge mit einem hohen Kerosinverbrauch auszumustern und durch neue zu ersetzen. Dies wird direkt in einer höheren Nachfrage nach Metallen in den Industrieländern münden.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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