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09:44 Uhr, 23.03.2010

Merck will Verschuldung nach Millipore-Kauf rasch abbauen

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA will die Verschuldung nach dem Erwerb der US-Firma Millipore rasch abbauen. Die Finanzierung der 5,3 Milliarden Euro schweren Übernahme werde über eine Brückenkreditlinie im Umfang von 4,2 Milliarden Euro sowie eine in drei Tranchen begebene Anleihe über 3,2 Milliarden Euro gestemmt, sagte Finanzvorstand Michael Becker in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung". Der Verschuldungsgrad gemessen als Nettoverschuldung zum operativen Ergebnis (EBITDA) erhöht sich im Zuge der Transaktion "von 0,4 auf 3,5", so Becker. In rund zwei Jahren wolle Merck wieder bei einer Relation von 2,5 gelandet sein.

Die finanzielle Flexibilität sei auch nach der Übernahme noch vorhanden. Da eine größere Summe generiert werde als nötig, schaffe sich das Familienunternehmen noch eine Cash-Reserve von 800 Millionen Euro. Nicht angetastet werde zudem eine Kreditlinie über 2 Milliarden Euro, die als eiserne Reserve bleibe. Anders als beim Erwerb von Serono plane Merck keine Verkäufe von Unternehmensaktivitäten, um den Abbau der Verbindlichkeiten zu beschleunigen, sagte Becker.

Langfristig werde wieder ein Rating im A-Bereich angestrebt. Standard & Poor's hat die Bonitätsbewertung nach Bekanntgabe der Millipore-Übernahme um eine Stufe von "A -" auf "BBB +" zurückgenommen, Moody's ist noch dabei, das "A3"-Rating zu überprüfen. Mit der Abwertung um eine Stufe sei es für Merck "sehr gut gelaufen", meinte der Finanzchef.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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