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10:26 Uhr, 13.10.2006

Mehrwertsteuererhöhung lässt Sparer umdenken

Für zirka 40 Prozent der Deutschen hat die ab 2007 gültige Mehrwertsteuererhöhung (von 16 auf 19 %) Auswirkungen auf ihr Sparverhalten. Dies ergab eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. Knapp ein Fünftel der Deutschen (16,5 Prozent) wollen weniger sparen als bisher. 7,5 Prozent geben sogar an, die Mehrkosten der Steuererhöhung durch ihr Erspartes auszugleichen. 15,4 Prozent hingegen wollen ihr Sparschwein mehr mästen.

Für Sparer wird es immer enger, denn für Zinserträge, die sie ab dem 1. Januar 2007 gutgeschrieben bekommen, gilt nur noch ein Sparerfreibetrag von 750 Euro für Ledige und 1.500 Euro für Ehepaare. Hinzu kommt, wie bisher, eine Werbungskostenpauschale von 51 bzw. 102 Euro.

Konnten beim Vergleich im vergangenen Jahr alle Bundesländer Zuwächse bei den Sparguthaben verzeichnen, kann dies aktuell nur jedes zweite Bundesland. Vor allem in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wachsen die Sparguthaben, wenn auch nur gering.

Von hundert Euro verfügbarem Einkommen werden die Deutschen dieses Jahr nur noch zehn Euro und zwanzig Cent sparen. Das entspricht einer Netto-Sparquote von 10,2 Prozent. Damit wird die deutsche Sparquote nach Erwartungen der Postbank erstmals wieder leicht sinken. Seit dem Jahr 2000 war sie kontinuierlich gestiegen und hatte 2005 mit 10,7 Prozent einen vorläufigen Höchststand erreicht.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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