Mehr Gewinnwarnungen in Sicht?

Es wird erwartet, dass sich in den nächsten Wochen die Zahl der Gewinnwarnungen drastisch erhöhen könnte. Denn viele Unternehmen buchen ein Großteil ihrer Umsätze am Ende des Quartals und dieses Jahr wird dieser Teil wegen der schwachen Wirtschaft größer ausfallen. Dabei erwarten Analysten, dass auch Unternehmen warnen könnten, die schon im ersten Quartal 2001 gewarnt hätten.

Zudem gibt es Zeichen für weitere Probleme bei den Zulieferern des Netzwerkstoragesektors, nachdem Gadzoox Networks und JNI Corp. erst kürzlich gewarnt hatten. Dabei war der CEO von Gadzoox der Meinung, dass die schwache Wirtschaft jedes Unternehmen in dem Sektor treffen werde.

So ist auch die Analystin Debra McNeill von Fremont Investment Advisors mißtrauisch gegenüber Unternehmen wie Dell, die gesagt hätten, dass ihre Geschäfte im Rahmen liegen würden, während Konkurrenten wie Compag oder Gateway gewarnt hätten. Auch Unternehmen, die schon eine Warnung hinter sich haben, sind nicht vor einer weiteren Warnung immun, wie dies bei Nortel Networks der Fall war.

Softwarefirmen, deren Umsätze von wenigen großen Deal abhängen, könnten durch die Ausgabenverschiebung ins nächste Quartal besonders unter Druck kommen. Dies ist die Meinung von Merrill Lynch Analyst Chris Shilakes. Auf kurze Sicht bleibe die Wahrscheinlichkeit einer Warnung für diese Unternehmen, wie Ariba, Commerce One oder i2 Tech., hoch, so der Analyst.