Mehr Gegenwind – keine Systemkrise
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) – Nach einem schwierigen Start ins Börsenjahr herrscht an den Kapitalmärkten große Verunsicherung. „Die Aussichten haben sich eingetrübt“, sagt Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment zuständig für Portfoliomanagement und Immobilien, mit Blick auf den Jahresstart. Grund zur Panik sieht er hingegen nicht: „Die Fundamentaldaten haben sich verschlechtert und darauf reagiert die Börse. Wir haben es mit reduzierten Wachstumserwartungen, aber keiner Systemkrise zu tun.“
Die Hauptursache für die verschlechterten Kapitalmarktaussichten liegt nach Einschätzung des Anlagestrategen in den USA. Dort zeichnet sich eine spürbare Verlangsamung der Wachstumsdynamik ab. „Der amerikanische Konjunkturzyklus hat das Beste hinter sich“, erläutert Wilhelm die Situation. Zwar wirkten der niedrige Ölpreis sowie der solide Beschäftigungszuwachs unterstützend auf den Konsum und damit die Gesamtwirtschaft in den Vereinigten Staaten. Gleichzeitig leide aber der industrielle Sektor unter dem starken US-Dollar, die Profitabilität sei rückläufig. Im Ergebnis begännen die Konzerne, sich mit Investitionen zurückzuhalten oder ihre Pläne gar zu kürzen, heißt es.
Insgesamt sieht Wilhelm die Kapitalmärkte derzeit vor dem Eintritt in eine neue Marktphase. Instabilität und Unsicherheit sind in solchen Übergängen keine Ausnahmen, sondern die Regel. Umso mehr lohnt sich gerade mit Blick auf die kommenden Monate ein taktisch beweglicher Ansatz. „Bei eingeschränkter Sicht sollte man flexibel agieren, selektiv investieren und vor allem die Risiken konsequent kontrollieren“, so Wilhelm.
Mittelfristig bleiben seiner Auffassung nach die bereits zuvor vorhandenen Herausforderungen für Investoren bestehen. Angesichts der strukturellen Entwicklung vom Niedrigzins- zum Niedrigrenditeumfeld ist ein Umdenken in der Kapitalanlage notwendiger denn je. „Anleger kommen damit nicht mehr umhin, sich mit Renditequellen jenseits der traditionellen Lösungen auseinanderzusetzen“, ist Wilhelm überzeugt. Darüber hinaus gilt es, künftig die Ertragsbasis unabhängiger von der jeweiligen Marktentwicklung zu gestalten. Für beide Trends empfiehlt der Vorstand moderne Multi-Asset-Lösungen, da hier beides sinnvoll miteinander kombiniert werden kann.
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