Megatrend KI: Wer sind die Profiteure dieses Booms?
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- Open End Index Zertifikat auf UC US Sector Rotat. Strat. I.Aktueller Kursstand: (UniCredit)VerkaufenKaufen
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Können Maschinen denken? Diese Frage stellte der britische Mathematiker Alan Turing, der oft als „Vater der Informatik“ bezeichnet wird, bereits 1950. Seitdem erlebte die Entwicklung der künstlichen Intelligenz zwar immer wieder Hochphasen, konnte sich aber mangels ausreichender Rechenleistung lange Zeit nicht durchsetzen. Nun erfährt das Thema KI erneut einen Hype. Wird diesmal ein nachhaltiger Durchbruch gelingen?
Hohe Unschärfe in den Prognosen
Diese und ähnliche Aussagen füttern den aktuellen KI-Hype. Das spiegelt sich auch an der Börse wider. Die Kurse von KI-Aktien sind seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende November 2022 kräftig gestiegen. Dabei spielen auch die Wachstumserwartungen für den KI-Markt eine Rolle. Laut einer Analyse von Statista soll der weltweite KI-Markt im Jahr 2024 ein Volumen von rund 306 Milliarden US-Dollar erreichen und bis 2030 um jährlich 15,9 Prozent auf 738,8 Milliarden US-Dollar zulegen. Und es gibt noch deutlich optimistischere Prognosen wie die des Marktforschungsinstituts Next Move Strategy Consulting. Es erwartet für 2024 einen weltweiten KI-Markt von 298 Milliarden US-Dollar, der bis 2030 auf mehr als 1.800 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte (+35 Prozent p. a.). Allein diese beiden Prognosen zeigen, wie schwierig es ist, das Potenzial des KI-Marktes zu bestimmen. Dennoch ist die Erwartung eines starken Wachstums nicht von der Hand zu weisen, auch wenn dessen Ausprägung eine gewisse Unschärfe aufweist.
Der Grund für das wachsende Marktpotenzial liegt in dem breiten Anwendungsspektrum. KI-Technologien treiben die Transformation in einer Vielzahl von Branchen voran, indem sie neue Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen, personalisierte Dienstleistungen und innovative Produkte schaffen. Einem Bericht von Goldman Sachs zufolge könnten weltweit bis zu 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze durch KI-Anwendungen ersetzt werden. Gleichzeitig könnten Hunderte neuer Berufsgruppen entstehen und die globale Gesamtproduktivität über einen Zeitraum von zehn Jahren um rund 7 Prozent pro Jahr gesteigert werden.
Keine Science-Fiction mehr
Gerade in jüngster Zeit hat die KI enorme Fortschritte gemacht. Einst Science-Fiction, ist sie nun im Alltag angekommen. Zu den prominentesten Anwendungen gehören Chatbots wie ChatGPT, Gemini, Grok oder Copilot. Während hier die Nutzer die KI direkt bedienen, laufen weitaus mehr KI-Anwendungen im Hintergrund. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff KI?
Kurz gesagt handelt es sich um künstliche neuronale Netze und Algorithmen, die mit riesigen Datenmengen gefüttert werden. Diese Daten werden analysiert, um Muster zu erkennen, auf deren Basis die KI dann Entscheidungen treffen oder konkrete Ergebnisse liefern kann. Ein entscheidender Vorteil dabei ist, dass die „Maschine“ durch einen geschickten Aufbau der Trainingsalgorithmen automatisch parametrisiert und konfiguriert werden kann. Das wird dann als maschinelles Lernen (Machine Learning) oder Deep Learning bezeichnet. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Suchassistenten, Spamfilter, Sprachsteuerung, Übersetzungstools und Fahrassistenten in Fahrzeugen sind nur einige Beispiele.
Rechenleistung steht hoch im Kurs
Ein entscheidender Faktor für KI-Anwendungen ist die Rechenleistung, die in der Lage sein muss, riesige Datenmengen schnell und energieeffizient zu verarbeiten. Kein Wunder also, dass der KI-Boom an der Börse von Hard- und Softwareherstellern angeführt wird, die mit ihren Anwendungen die Basis für den KI-Boom schaffen. An erster Stelle sind hier Halbleiterhersteller wie Nvidia, AMD, Intel, Broadcom und Qualcomm zu nennen, die Hochleistungsprozessoren wie GPUs (Graphics Processing Units), maßgeschneiderte KI-Chips, Netzwerkchips und andere Mikrochips entwickeln.
Mit Ausnahme des nach wie vor umsatzstärksten Chipherstellers Intel, der seine Produkte auch in eigenen Fabriken produziert, handelt es sich bei den anderen genannten Unternehmen um „fabriklose“ Hersteller. Ihr Geschäftsmodell ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sich auf die Forschung und Entwicklung neuer Chips konzentrieren und keine Investitionen in den Aufbau und die technologische Anpassung von Fertigungskapazitäten tätigen müssen. Stattdessen lassen sie bei Auftragsfertigern wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Samsung und GlobalFoundries produzieren.
Supercomputer, KI-Software und KI-Plattformen
CPUs, GPUs, Arbeitsspeicher und weitere Chips sind wesentliche Komponenten für die Rechenleistung von normalen PCs, Tablets, Smartphones und Servern, aber auch Hochleistungsrechnern, die speziell auf Leistung getrimmt sind. Diese Supercomputer werden z. B. von Super Micro Computer, IBM und Hewlett Packard Enterprise gebaut. Sie bieten auch spezielle Software und Plattformen für KI-Anwendungen an. Auch Google (Alphabet), Apple, Microsoft, Amazon, Baidu, Meta Platforms und Salesforce sind in diesem Bereich aktiv und nutzen ihre Entwicklungen bereits für das eigene Geschäft. Und sie sind nicht die Einzigen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Neben den üblichen Verdächtigen gibt es auch noch eine Reihe anderer Branchen, deren Geschäft von KI-Anwendungen profitieren könnte und die sich entsprechend vorbereiten und ihre Technologien weiterentwickeln. Beispiele dafür sind:
- Gesundheitswesen: Bildgebung und Diagnostik (z.B. Siemens Healthineers, GE Healthcare), personalisierte Medizin und verbesserte sowie automatisierte Forschungs- und Entwicklungsprozesse für neue Medikamente (z.B. GSK, Pfizer, Roche, BioNTech)
- Finanzsektor: Risikomanagement, Betrugserkennung, Verbesserung der Zahlungssicherheit, Personalisierung von Finanzprodukten (z.B. J.P. Morgan, BlackRock, Münchener Rück, Visa)
- Einzelhandel: personalisierte Empfehlungen, effiziente Logistik, Bestandsoptimierung, verbessertes Kundenerlebnis (z.B. Amazon, Alibaba, Walmart)
Automobilindustrie: Fahrerassistenzsysteme, verbesserte Produktionsprozesse, Entwicklung autonomer Fahrsysteme (z. B. Tesla, Alphabet, Volkswagen, Toyota) - Cybersicherheit: Schutz vor Cyberbedrohungen aller Art in Unternehmen, Behörden und kritischen Infrastrukturen (z.B. Palo Alto Networks, Fortinet, CrowdStrike, secunet Security Networks)
- Software: Entwicklung und Einsatz von Anwendungssoftware aller Art (z.B. C3.ai, SAP, Palantir Technologies, Salesforce)
- Industrie: Automatisierung von Aufgaben und Prozessen, KI-gestützte Roboter und Inspektionssysteme (z.B. Siemens, General Electric, Rockwell Automation)
Innovationsführer von morgen
Die mit dem KI-Boom verbundene hohe Wachstumsfantasie hat an der Börse zu einer deutlichen Erhöhung der Bewertungen insbesondere von KI-Aktien geführt. Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten bei den generellen Prognosen zu Entwicklung und Wachstumserwartungen des KI-Marktes und seiner Teilsegmente ergeben sich durchaus Risiken. Dazu gehören größere Kurskorrekturen sowie eine grundsätzlich hohe Volatilität. Unsicherheit besteht auch darüber, welche Unternehmen sich mit ihren Technologien und Anwendungen langfristig durchsetzen werden.
Wem das Risiko von Einzeltiteln grundsätzlich zu hoch ist, kann mit Fonds breit gestreut in die Innovationsführer von morgen investieren. Ein Beispiel aus dem Fondsangebot von onemarkets ist der onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund. Das erfahrene Fondsmanagement analysiert hierbei Unternehmen, deren Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Technologie, Gesundheit und Wellness, Demografie und Dekarbonisierung liegen. Dabei wird gezielt nach Firmen gesucht, die Innovationen vorantreiben sowie ungenutzte Potenziale identifizieren und heben.
Führende und hochinnovative Unternehmen stehen auch im Fokus des onemarkets J.P. Morgan US Equities Fund. Ende Februar 2024 zählten die Tech-Schwergewichte und KI-Pioniere Microsoft, Amazon, Nvidia, Apple und Alphabet zu den Top-Positionen des Fonds.
Interessant ist auch das Open End Indexzertifikat auf den UC US Sector Rotation Strategy Index. Das Besondere an diesem Produkt: Die vier Sektor-ETFs, die in Phasen steigender Realrenditen die höchste kumulierte Performance aufweisen, werden in einem sogenannten Aufwärtstrend-Basket zusammengefasst. Die vier Sektor-ETFs, die in Phasen fallender Realrenditen die beste kumulierte Wertentwicklung aufweisen, werden dem Abwärtstrend-Basket zugeordnet. Der Index ist derzeit in Technologiewerten übergewichtet und kann daher überproportional am aktuellen KI-Trend partizipieren.
Open End Index Zertifikat | |
Basiswert | UC US Sector Rotation Strategy Index |
ISIN/WKN | DE000HVB9US4 / HVB9US |
Teilhabefaktor | 100,00 % |
Rückzahlungstermin | Open End* |
Bezugsverhältnis | 0,10 |
Indexberechnungsgebühr | 1,35%p.a. |
Währung | EUR |
* Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag zurückzuzahlen. Information zur Funktionsweise des Produkts ; Stand: 16.4.2024 Weitere Informationen zum Produkt unter » onemarkets.de/HVB9US |
Sowohl Fonds als auch Indexzertifikate unterliegen jedoch Marktschwankungen und können zu einem Verlust des eingesetzten Kapitals führen.
Die UniCredit Bank GmbH (HypoVereinsbank) offeriert ein Anlageangebot, das sich auch an Kunden mit nachhaltiger Anlagepräferenz richten kann. Entsprechende Fondslösungen werden auf der Grundlage von Ausschlusskriterien ermittelt, die sich am Konzept der Verbände der deutschen Finanzindustrie (gemeinsames Konzept von DK, BVI und BSW) orientieren und öffentlich unter Erklärung zur Transparenz | HypoVereinsbank (HVB) einsehbar sind. Die UniCredit Bank GmbH überprüft die Fonds, die Kunden mit nachhaltiger Anlagepräferenz angeboten werden, regelmäßig einmal pro Quartal auf die Einhaltung der festgelegten Kriterien. Die Überprüfung erfolgt auf Basis der Daten spezialisierter Datenanbieter – aktuell ISS ESG. Im Falle der Verletzung der festgelegten Kriterien wird die entsprechende Fondslösung nicht mehr für Kunden mit nachhaltiger Anlagepräferenz angeboten.
Anlagemöglichkeiten bei Aktien mit KI-Bezug
Anlagemöglichkeiten bei Aktien mit KI-Bezug | ||||
Basiswert | Produkttyp | ISIN | Rückzahlungstermin | Ausstattungsmerkmale |
Amazon.com Inc. | Aktienanleihe Protect (Quanto) | DE000HV4XMJ5**** | 21.05.2025 | Zinssatz p. a.: 8,10 %**, Barriere: 75 %*** |
Alphabet Inc. Class C | Express Plus Zertifikat (Quanto) | DE000HV4XMR8**** | 21.05.2027 | max. Rückzahlung: EUR 1.228,–*****, Barriere: 70 %*** |
CrowdStrike Holdings Inc. | Express Aktienanleihe Protect (Quanto) | DE000HV4XK43 | 23.04.2027 | Zinssatz p. a.: 9,50 %**, Barriere: 60 %*** |
Microsoft Corp. | USD Express Aktienanleihe Protect | DE000HVB8M84 | 12.03.2027 | Zinssatz p. a.: 5,75 %**, Barriere: USD 203,11 |
Nvidia Corp. | Aktienanleihe Protect (Quanto) | DE000HV4XMF3**** | 21.05.2025 | Zinssatz: p. a.: 14,35 %**, Barriere: 75 %*** |
Meta Platforms Inc. | Aktienanleihe Protect (Quanto) | DE000HV4XML1**** | 21.05.2025 | Zinssatz p. a.: 10,70 %**, Barriere: 75 %*** |
Palantir Technologies Inc. | USD Express Aktienanleihe Protect | DE000HV4XM82**** | 21.05.2025 | Zinssatz p. a.: 14,00 %**, Basispreis: 80 %*** |
Salesforce Inc. | Discount Zertifikat | DE000HD1NWR6 | 27.06.2025 | Cap*: USD 210,–, Discount: 31,18 % |
* obere Kursgrenze ** bezogen auf den Nennbetrag *** x Referenzpreis (Schlusskurs) am anfänglichen Beobachtungstag **** Produkt in Zeichnung ***** maximaler Rückzahlungsbetrag je ZertifikatNähere Informationen zu den Produkten finden Sie auf www.onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld; Information zur Funktionsweise des Produkts Alle genannten Produkte sind Schuldverschreibungen der UniCredit Bank GmbH. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen. Stand: 16.04.2024. Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH) |
onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund
Das Fondsmanagement des onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund konzentriert sich auf Unternehmen mit unterschätzten strategischen Werten. Dazu zählen vor allem Unternehmen, die eine Beschleunigung von Innovationen ermöglichen. Der Fokus liegt auf Branchen und Unternehmen, die das Potenzial haben, die Trends der Zukunft maßgeblich zu prägen und mittelfristig einen signifikanten Anteil am Umsatz in diesem Bereich zu generieren.
onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund | ||
Fondstyp | Aktienfonds | |
Anlageverwalter | Rockefeller & Co. LLC | |
Fondswährung | EUR | |
Anteilklasse | M | M-USD |
Ertragsverwendung | thesaurierend* | thesaurierend* |
ISIN/WKN | LU2673954207 / A3EUHY | LU2673954462 / A3EUH0 |
Kaufprovision | bis zu 5,00 % | bis zu 5,00 % |
Verwaltungsentgelt | 1,70 % p. a. | 1,70 % p. a. |
Mindesteinlage | EUR 100,– | EUR 100,– |
Sparplan | ab EUR 25,– möglich | ab USD 25,– möglich |
* Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt. Bitte beachten Sie den Disclaimer unten. Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld. Stand: 16.04.2024 Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH) Weitere Informationen zum Produkt unter: >> onemarkets.de/A3EUHY >> onemarkets.de/A3EUH0 |
onemarkets J.P. Morgan US Equities Fund
Der onemarkets J.P. Morgan US Equities Fund stellt ein Kerninvestment in den US-Aktienmarkt dar. Allerdings steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus der Aktienauswahl. Somit kann das Fondsmanagement Sektoren gegenüber der Benchmark über- oder untergewichten. Unternehmen aus Bereichen wie fossile Brennstoffe, Waffen, Tabak oder Glücksspiel werden ebenso gemieden wie Konzerne, die gegen die Prinzipien des UN Global Compact verstoßen.
onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund | ||
Fondstyp | Aktienfonds | |
Anlageverwalter | J.P. Morgan Investment Management Inc. | |
Fondswährung | EUR | |
Anteilklasse | M | MD |
Ertragsverwendung | thesaurierend* | ausschüttend** |
ISIN/WKN | LU2595018149 / A3D899 | LU2595018222 / A3D9AA |
Kaufprovision | bis zu 5,00 % | bis zu 5,00 % |
Verwaltungsentgelt | 1,65 % p. a. | 1,65 % p. a. |
Mindesteinlage | EUR 100,– | EUR 100,– |
Sparplan | ab EUR 25,– möglich | ab USD 25,– möglich |
* Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt. ** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet. Bitte beachten Sie den Disclaimer unten. Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld. Stand: 16.04.2024 Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)Weitere Informationen zum Produkt unter: >> onemarkets.de/A3D899 >> onemarkets.de/A3D9AA |
INTERVIEW
Rolando F. Morillo, Fondsmanager des onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund, sprach mit uns über die Zukunft der künstlichen Intelligenz (KI) und wie das Thema im Fonds berücksichtigt wird.
onemarkets: Nutzen Sie bei Rockefeller Asset Management bereits künstliche Intelligenz (KI) für die Verwaltung von Portfolios?
Rolando F. Morillo: Wir befinden uns mit KI noch in einem sehr frühen Stadium befinden. Natürlich schauen wir uns verschiedene Datenanbieter an, die uns und unsere Research-Kapazitäten mit KI unterstützen könnten. Aber sie ist noch weit davon entfernt, bereits tief in unseren Anlageprozess eingebettet zu sein. Während wir Tools wie ChatGPT oder Copilot für eine Reihe verschiedener Dinge nutzen können, wird es nach unserer Einschätzung noch eine ganze Weile dauern, bis KI die zuverlässigen Daten und Informationen liefert, die wir für unsere Anlageentscheidungen benötigen.
onemarkets: Alle reden über KI. Ist dieses Thema überbewertet?
Morillo: KI ist keine neue Sache. Die Unternehmen arbeiten schon seit Jahren daran, aber mit ChatGPT haben wir eine neue Phase der KI erreicht. Viele Unternehmen entwickeln Tools rund um das Thema KI, aber der Markt ist in gewisser Hinsicht etwas ungeduldig und in Bezug auf den Umsatz seiner Zeit voraus. Unternehmen wie Nvidia haben bereits bewiesen, dass sie zu den Gewinnern der KI gehören, aber mit Adobe hatten wir kürzlich ein gutes Beispiel dafür, dass die Entwicklung von KI-Applikationen und ihre Monetarisierung Zeit brauchen. Es ist nicht gesagt, dass Adobe seine KI-Tools nicht weiterentwickeln und von ihnen profitieren wird, aber sie wurden erst vor weniger als einem Jahr entwickelt. Es wird noch ein wenig dauern, bis sie sich bewähren. Darüber hinaus gibt es viele Unternehmen, die planen, KI in ihr Messaging oder andere Funktionen einzubinden. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass sie mit KI Umsatz machen werden. Wir werden künftig also genaue Untersuchungen und Analysen durchführen, um herauszufinden, ob KI ein echter Treiber oder nur ein Teil der Botschaft ist.
onemarkets: Wir haben einige KI-Aktien in den Himmel steigen sehen. Sind Nvidia & Co. überbewertet?
Morillo: Unternehmen wie Nvidia haben gezeigt, dass sie von der KI-Nachfrage bereits profitieren und auch weiterhin zu den großen Gewinnern gehören werden. Sie sind Teil der Infrastruktur, die für den Einsatz von KI erforderlich ist. Daher muss man diesen Sektor natürlich abdecken. Für die Zukunft erwarten wir eine hohe Nachfrage aus vielen verschiedenen Sektoren. Das ist es, worauf der Markt gespannt ist. Allerdings sehen wir im Moment eine gewisse Sättigung bei einer Reihe von Themen. Das soll nicht heißen, dass die Unternehmen nicht gut abschneiden werden. Wir denken jedoch, dass wir in 12 bis 24 Monaten besser verstehen werden, wie KI und KI-basierte Software und Anwendungen monetarisiert werden und wie die Erlösmodelle aussehen können.
onemarkets: Sie verwalten den onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund. Auf welche Art von Unternehmen konzentrieren Sie sich?
Morillo: Natürlich haben wir auch ein gewisses Engagement in Microsoft, Alphabet und Halbleiterunternehmen. Darüber hinaus sehen wir Potenzial bei IT-Beratungsunternehmen, die Firmen bei der Einführung von KI helfen. Im Moment sind wir zu etwa zehn Prozent in KI-Aktien investiert. Innerhalb des onemarkets Rockefeller Global Innovation Equity Fund haben wir vier große Themen, auf die wir uns konzentrieren: Dekarbonisierung, Demografie, Gesundheit und Wohlbefinden sowie technologische Innovation. Innerhalb dieser vier Themen finden wir viele Bereiche, in denen generative KI auf lange Sicht einen Mehrwert und steigende Einnahmen generieren kann. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Es ist durchaus möglich, dass KI bei der Konstruktion von Autoteilen oder Windtürmen hilft und in der Radiologie oder anderen Bereichen der Diagnostik eingesetzt wird. KI erfordert hohe Mengen an Energie. Der Aufbau entsprechender Datenzentren widerspricht also zu einem gewissen Grad der Dekarbonisierungsstrategie vieler Unternehmen. Damit werden intelligente und stromsparende Systeme immer wichtiger. Wie bereits erwähnt: Wir befinden uns noch in einem sehr frühen Stadium und können daher unmöglich das gesamte Spektrum der möglichen Anwendungen überblicken.
Alle Meinungsaussagen oder Einschätzungen in diesem Interview geben die Einschätzung des Interviewpartners wieder. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der UniCredit Bank GmbH wider. Die UniCredit Bank GmbH übernimmt keine Gewähr für den Inhalt, die Richtigkeit, die Vollständigkeit oder die Aktualität der Informationen.
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