Analyse
10:00 Uhr, 15.08.2023

MBB – Wo bleiben die Akquisitionen?

Der MBB-Konzern sitzt zum Halbjahr weiterhin auf Nettofinanzmitteln von 372 Mio. EUR. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung ist mittlerweile auf nur noch 425 Mio. EUR geschrumpft.

Erwähnte Instrumente

  • MBB SE
    ISIN: DE000A0ETBQ4Kopiert
    Kursstand: 75,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MBB SE - WKN: A0ETBQ - ISIN: DE000A0ETBQ4 - Kurs: 75,300 € (XETRA)

Auch die heutige leichte Gewinnwarnung, die EBITDA-Marge soll jetzt zwischen 8 und 10 Prozent statt zuvor zwischen 9 und 11 Prozent liegen, ändert wenig an der starken fundamentalen Ausgangssituation. Die Beteiligungsunternehmen entwickeln sich derweil heterogen.

Aumann top, Hanke Flop

Über die guten Aumann-Zahlen habe ich an dieser Stelle bereits berichtet. Friedrich Vorwerk musste bekanntermaßen bereits vor einigen Wochen eine Gewinnwarnung abgeben. Damit richtet sich der Blick insbesondere auf die IT-Security-Tochter DTS und die restlichen kleineren Beteiligungen.

DTS hat im ersten Halbjahr Umsatzerlöse von 42,9 Mio. EUR erzielt und lag damit unter dem Vorjahr. Als Grund führt MBB eine gewisse Zurückhaltung bei IT-Investitionen und ein starkes Vorjahr an. Die EBITDA-Marge lag dennoch bei starken 14,5 Prozent. Delignit vermeldete ein Umsatzwachstum um 50 Prozent und konnte das bereinigte EBITDA auf 4,5 Mio. EUR verdoppeln.

Bei Hanke Tissue und CT Formpolster lief es schleppend. Die Umsätze stiegen zwar um rund 10 Prozent auf 52,2 Mio. EUR, doch das EBITDA lag nur auf der Nulllinie. MBB führt hier Rohstoffpreisschwankungen und die Energiepreise als Bremse an.

In Summe verzeichnete MBB 427,2 Mio. EUR an Umsatzerlösen, was einem Zuwachs von 12,9 Prozent entspricht. Das EBITDA lag mit 31,9 Mio. EUR um 16,2 Prozent unter dem Vorjahr. So kann MBB die Umsatzprognose für das Gesamtjahr zwar bestätigen, muss aber bei der Marge kleinere Abstriche machen.

Da die Holding nur leicht oberhalb der Finanzmittel notiert, dürften weitere Aktienrückkäufe den Wert für die Aktionäre steigern. Zusätzlich ist MBB gefragt, endlich mal wieder eine schöne Akquisition zu machen und so den Konzernumsatz über die Schwelle von 1 Mrd. EUR zu hieven. MBB hat in dieser Wirtschaftskrise alle Trümpfe in der Hand: Ein hoher Finanzmittelbestand, gepaart mit einer guten Vernetzung im deutschen Mittelstand. Die Finanzmittel dürften zudem im aktuellen Umfeld hohe Zinsen abwerfen. Die Finanzerträge legten im ersten Halbjahr bereits von 0,1 Mio. EUR auf 2,67 Mio. EUR zu.

Fazit: MBB ist bei Kursen unterhalb von 80 EUR klar unterbewertet. Aber es fehlen kurzfristig auch die Trigger für deutlich steigende Kurse. Das Management ist gefragt und muss endlich mal wieder eine Investment-Story liefern. Langfristige Investoren bleiben an Bord. Trader warten auf Neuigkeiten aus dem Unternehmen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 896,45 894,00 1,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,88 2,60 3,03
KGV 26 29 25
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,00 1,68
Dividendenrendite 1,33% 1,33% 2,24%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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