Marktteilnehmer befürchten Zinserhöhungen der Fed
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Hin- und hergerissen zwischen Inflations- und Wachstumssorgen tendierten die Aktienindizes in der vergangenen Woche schwächer. Der DAX verlor 1,4 %, der EuroStoxx50 etwa 1,8 %. In Übersee war die Stimmung ähnlich: der amerikanische S&P500 notierte rund 1,2 % und der japanische Nikkei 225 um 0,3 % schwächer. Die Märkte wurden insbesondere von der deutlichen Revision der amerikanischen Lohnstückkosten belastet. Viele Marktteilnehmer befürchten nun, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 20. September die Leitzinsen doch noch einmal anheben könnte. Da die gemeldeten Daten von konjunktureller Seite auf eine Abschwächung deuteten, gewann das Schlagwort „Stagflation“ wieder an Bedeutung. Positive Daten, wie der rückläufige Teilindex „bezahlte Preise“ des ISM-Indixes für August und der nachgebende Ölpreis, wurden kaum wahrgenommen. Diese deuten aber an, dass die Inflationsdaten in Zukunft wieder zurückgehen sollten. In Europa notierte der Rohstoffindex mit minus 2,9 % auf Branchenebene überdurchschnittlich schwach, der Nahrungsmittelindex schloss nahezu unverändert mit minus 0,1 %.
Die Aktienmärkte werden unverändert stark von volkswirtschaftlichen Makrodaten beeinflusst. Von Unternehmensseite melden derzeit viele italienische und französische Gesellschaften ihre Ergebnisse zum bereits lange abgelaufenen ersten Halbjahr. Die Zahlen dürften vor allem im Bankensektor sehr erfreulich ausfallen. Ganz im Gegensatz zu den Resultaten der US-Investmentbanken Goldman Sachs, Lehman Brothers und Bear Stearns, die in der ersten Wochenhälfte berichten. Aufgrund der schwachen Handelstätigkeit in den Sommermonaten sowie der Kursschwäche an den Aktienmärkten rechnen wir hier mit signifikanten Gewinneinbußen. Generell kommen die US-Gewinnerwartungen von ihrem erreichten hohen Niveau leicht zurück. Das ist eine eher normale Entwicklung angesichts des erwarteten „soft landing“-Szenarios für die amerikanische Wirtschaft. Kurzfristig kann ein solches Geschehen die Börsenstimmung belasten. Sobald die Marktteilnehmer jedoch spüren, dass es sich nicht um einen dauerhaften Wachstumsrückgang handelt, beruhigt sich die Lage schnell wieder. Somit erwarten wir wieder eine volatile Woche an den Aktienmärkten. Die wichtigen volkswirtschaftlichen Daten gegen Wochenschluss und das am kommenden Wochenende stattfindende Treffen der G7-Finanzminister dürften das Handelsgeschehen der Folgewoche stark mitbestimmen.
Am Rentenmarkt stehen in der laufenden Woche nur wenige bedeutende makroökonomische Meldungen zur Veröffentlichung an. Viel beachtet dürfte die Entwicklung der Verbraucherpreise in einigen EU-Ländern werden. Am Freitag folgen die der USA. Investoren werden versuchen, daraus die Handlungsweise der Fed bezüglich Zinserhöhungen abzuleiten. Die Industrieproduktionszahlen für den Monat Juli aus Frankreich und Italien werden als Signal gedeutet, ob die nachlassende Wirtschaftstätigkeit in den USA mittlerweile auch auf europäische Volkswirtschaften übergegriffen hat. In den Vereinigten Staaten werden am Donnerstag die Einzelhandelsumsätze und am Freitag die Industrieproduktion (Monat August) veröffentlicht. Diese sollten zwar moderat ausfallen aber nicht zu stark nachgeben. Insgesamt sollte sich der Bund-Future im Bereich von 117 – 117,50 Punkten stabilisieren.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.