Marktanalyse - Wird die Chance genutzt?
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Ab jetzt wird wöchentlich an dieser Stelle die charttechnische Marktanalyse der Commerzbank veröffentlicht.
Die internationalen Märkte sind in der vergangenen Woche erneut deutlich eingebrochen. Dabei wurden zum Teil historische Wochenverluste eingefahren. Einige Märkte, wie in den USA, verzeichneten neue Tiefstkurse, andere konnten die im Oktober markierten Tiefstwerte noch verteidigen (DAX). Insgesamt hat sich die technische Lage weiter verschlechtert. Allerdings zeichnete sich im späten New Yorker Handel etwas Hoffnung ab, als der Markt mit der Bekanntgabe des neuen US-Finanzministers Hoffnung auf eine rasche Lösung der Finanzprobleme schöpfte. Andererseits haben „politische Börsen kurze Beine“, so dass aktuell noch nicht zu viel Hoffnung auf die erwartete positive Wocheneröffnung gelegt werden sollte.
Der rasante Einbruch im Nikkei 225 konnte in den vergangenen Wochen etwas abgebremst werden. Unter hoher Volatilität versuchte der Markt mehrfach verlorenes Terrain zurück zu erobern. Allerdings konnte sich der Markt nicht von der internationalen Schwäche abkoppeln, so dass sich die technische Lage nicht signifikant verbessert hat. In den kommenden Wochen besteht die Chance, dass bei nachlassender Volatilität eine Bodenbildung vollzogen wird. Dies ist die Voraussetzung für eine deutlichere Erholung. Ohne eine Bodenbildung dürfen selbst kräftige Kursanstiege zunächst nur als technische Reaktion gewertet werden.
Dow Jones (daily)Der Dow Jones ist aus seiner Trading-Range nach unten ausgebrochen. Dieser Ausbruch erfolgte unter hohen Umsätzen. Am Freitag konnte der Markt nach anfänglichen Verlusten die Ankündigung eines neuen US-Finanzministers nutzen und mehr als die Vortages-Verluste zurückerobern. Die Umsätze waren dabei noch höher als am Tag zuvor, als der Durchbruch nach unten erfolgte. Damit ist die Basis für eine ausgeprägte Erholung geschaffen. In der kommenden Woche sollte somit die Trading- Range zurückerobert werden können. Auch der kurzfristige Abwärtstrend könnte gebrochen werden. Die Nachhaltigkeit dieser Bewegung muss allerdings noch in Frage gestellt werden. Solange der Abwärtstrend intakt ist, sollte Zurückhaltung geübt werden.
Nasdaq Composite (daily)
Der Nasdaq Index hat die Unterstützungslinie bei ca. 1.500 Punkten bereits zur Wochenmitte unterschritten. Auch hier waren, wie beim Dow Jones, hohe Umsätze sowohl beim Durchbruch als auch bei der Korrekturbewegung zu beobachten. Auf Grund der Nachrichten, sollte eine weitere Erholungsbewegung möglich sein. Auch hier ist bis zu einem Bruch der übergeordneten Abwärtsbewegung an der Nachhaltigkeit einer Erholung zu zweifeln. Die Technik erfordert für eine Trendwende eine Bodenbildung die aktuell noch nicht zu erkennen ist.
DAX (daily)
Der DAX konnte nach einer schwachen Woche die technische wie auch psychologische Marke von 4.000 Punkten halten. Allerdings war der US-Schlussstand, als auch die Ankündigung Obamas den neuen Finanzminister von der US-Notenbank von New York zu rekrutieren, noch nicht in den Kursen enthalten. Die Eröffnung im DAX sollte mit Aufschlägen erfolgen. Bis zu den kurzfristigen Abwärtstrendlinien bedarf es allerdings mehrere Hundert Punkten, so dass die negative technische Situation noch nicht aufgelöst werden sollte. Die in den vergangenen Wochen diskutierte inverse Kopf-Schulter-Formation ist in der vergangen Woche aufgelöst worden. Aktuell besteht die latente Chance eines Doppelbodens. Diese Chance darf bislang aber noch nicht überbewertet werden.
Nikkei (daily)
Die Verluste des Nikkei hielten sich in der vergangenen Woche in sofern in Grenzen, als dass die Tiefstwerte von Ende Oktober nicht mehr erreicht wurde. In der kommenden Woche könnte die steile Abwärtstrendlinie gebrochen werden. Einen Anstieg bis an die Marke von 9.500 Punkten dürfte aktuell noch nicht erreicht werden können.
Gold (daily)
Der Gold-Preis ist am Freitag kräftig nach oben geschossen und hat dabei die Marke von 800 USD erreicht, die keine technische Marke darstellt sondern nur eine „runde Zahl“ ist. Technisch ist der Weg aktuell bis in den Bereich zwischen 820 und 840 USD frei. Die Stimmung zum Gold hat sich damit wieder deutlich verbessert und die Chance auf weiter Kursgewinne erhöht.
EUR/USD (daily)
Der Euro hat technisch betrachtet ein trendbestätigendes Dreieck generiert. Normaler Weise steht bei einer solchen Formation ein Ausbruch nach unten unmittelbar bevor. Die jüngste Anstiegsbewegung lässt aber auch die Vermutung zu, dass ein untypischer Ausbruch nach oben erfolgt. Die Chance ist umso größer, je länger der Ausbruch auf sich warten lässt. Sollte der Ausbruch nach oben gelingen, könnte sich ein Boden ausbilden, von dem aus weitere Kurssteigerungen erfolgen könnten.
Autor : Christoph Geyer
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