MAKRO TALK/IMK: Fertigstellungen von Wohnungen unter Plan
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Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) erwartet angesichts des deutlichen Rückgangs bei den Baugenehmigungen, dass in diesem Jahr nur etwas mehr als halb so viele Wohnungen fertig gestellt werden, wie es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat. Der Wohnungsbau dürfte laut IMK seinen Tiefpunkt im Laufe des Jahres 2025 erreichen.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt gemeldet, dass die Baugenehmigungen im Januar um 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen waren. Hauptgrund für die schlechte Entwicklung seien die aktuell hohen Zinsen, wie Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts der Hans-Böckler-Stiftung sagte. "Der erneute Rückgang der Baugenehmigungen unterstreicht den dramatischen Einbruch beim Wohnungsbau in Deutschland. Das Ziel der Bundesregierung, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen, rückt in immer weitere Ferne", sagte er. "Schuld an dem Einbruch des Wohnungsbaus ist vor allem die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank: Diese hat die Zinsen stärker angezogen, als es eigentlich notwendig gewesen wäre, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen."
Inzwischen zögere die EZB mit Zinssenkungen, obwohl sich die Inflation absehbar wieder an das Inflationsziel von 2,0 Prozent annähere. "Der Einfluss der historisch einmaligen Zinserhöhungen der letzten beiden Jahre ist so groß, dass die Förderungen der Bundesregierung wenig dagegen ausrichten kann", sagte er. Eine Erholung im Wohnungsbau sei erst mit Verzögerung nach den anstehenden Zinssenkungen der EZB zu erwarten. Ab April sei mit solchen Zinssenkungen zu rechnen, so Dullien.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/jhe
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