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18:45 Uhr, 02.10.2025

MÄRKTE USA/Zurückhaltung dominiert - Technologieaktien weiter gesucht

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DOW JONES--Nach der Rekordjagd am Vortag dominiert an der Wall Street am Donnerstag die Vorsicht. Für den seit dem 1. Oktober geltenden Shutdown zeichnet sich zunächst keine Lösung ab. Zuletzt hatten vor allem Zinssenkungshoffnungen den Markt nach oben getrieben, der S&P-500 und der Nasdaq-100-Index schlossen zur Wochenmitte auf Rekordhochs, der Dow und der Nasdaq-Composite nur knapp darunter. Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,1 Prozent auf 46.398 Punkte. Der S&P-500 fällt 0,1 Prozent zurück, der Nasdaq-Composite gewinnt dagegen 0,2 Prozent.

Für Risikobereitschaft und Kauflaune sorgte zuletzt vor allem die Aussicht auf niedrigere US-Zinsen, wohingegen konjunkturelle Schwächesignale derzeit eher ignoriert werden. Am Vortag war der eigentlich erwartete Stellenzuwachs in der privaten Wirtschaft laut dem ADP-Bericht komplett ausgeblieben und sogar ein Stellenrückgang gemeldet worden. Das befeuerte nochmals die Zinssenkungsspekulation.

Umso mehr dürften die Akteure auf die eigentlich um 14.30 Uhr anstehenden wöchentlichen Arbeitsmarktdaten erpicht gewesen sein. Diese wurden allerdings nicht gemeldet. Sie sind dem Shutdown zum Opfer gefallen. Auch die Daten zum Auftragseingang der US-Industrie werden nicht gemeldet. Am Freitag wird auch die Bekanntgabe des monatlichen Arbeitsmarktberichts entfallen.

Vom Shutdown selbst, also dem Stillstand einiger US-Behörden, werden indes nur geringe negative wirtschaftliche Folgen befürchtet; zumindest dann, wenn er nicht allzu lange dauert, wovon die meisten Marktteilnehmer aktuell auszugehen scheinen.

Als Treiber des Marktes fungiert weiter die Fantasie über das Geschäftspotenzial Künstlicher Intelligenz (KI). Dafür sorgten immer neue Geschäftsabschlüsse im Bereich KI-Cloud, dazu hätten Google und Apple neue Smart-Home-Geräte vorgestellt, heißt es. Apple gewinnen 0,7 Prozent, Alphabet verlieren dagegen 0,4 Prozent. Die ohnehin schon auf Rekordhoch liegende Aktie des KI-Flaggschiffs Nvidia erhöht sich um 1,0 Prozent. Kodiak AI verbessern sich um 16,6 Prozent, nachdem Soros Fund Management eine passive Beteiligung an dem Unternehmen für Künstliche Intelligenz erworben hat.

Tesla fallen um 2,6 Prozent, obwohl sich die Auslieferungen im dritten Quartal stark erholt haben. Dies spiegele zum Teil einen Vorzieheffekt bei der Nachfrage wider, der mit dem Auslaufen der Steueranreize für Elektrofahrzeuge zusammenhänge, so die Analysten von Benchmark. Die Markendynamik und eine aufgefrischte Produktpalette hätten jedoch wahrscheinlich stärker dazu beigetragen, fügen sie hinzu. Die weltweiten Fahrzeugauslieferungen von Tesla haben im dritten Quartal um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Die 497.099 ausgelieferten Teslas übertrafen die Prognose der von Factset befragten Analysten, die im Mittel 456.000 Auslieferungen erwartet hatten.

Fair Isaac machen einen Satz um 21,1 Prozent. Der Anbieter von Kreditwürdigkeitsprüfungen hat neue Preismodelle vorgestellt, die es ihm ermöglichen würden, Kreditbüros wie Equifax, TransUnion und Experian zu umgehen. Laut den Analysten von Jefferies könnte das zu einem Wachstum des bereinigten Gewinns zwischen 20 und 25 Prozent führen. Equifax knicken um 8,2 Prozent ein, TransUnion um 10,1 Prozent. Für Experian ging es in London um 4,2 Prozent nach unten.

Occidental Petroleum fallen um 7,0 Prozent. Das Öl- und Gasunternehmen verkauft seine Chemiesparte OxyChem für 9,7 Milliarden Dollar an Warren Buffetts Berkshire Hathaway (-0,3%).

Fermi verlieren 8,8 Prozent. Die Aktie des Unternehmens, das KI-Rechenzentren mit Erdgasanlagen und Kernreaktoren betreibt, hatte am Mittwoch an ihrem ersten Börsentag um 55 Prozent zugelegt.

Dollar steigt weiter

Der Dollar setzt seine Erholung vom Vortag fort. Der Dollar-Index steigt um 0,3 Prozent. Der US-Dollar bleibt übergeordnet aber schwach, da der Regierungsstillstand in den USA andauert und der Markt nach weiteren Anzeichen für einen sich abschwächenden Arbeitsmarkt auf weitere US-Zinssenkungen setzt, wie es heißt. Der ADP-Bericht über die Beschäftigung im Privatsektor vom Mittwoch hatte einen unerwarteten Stellenabbau gezeigt, was die Wetten anheizte, dass die Federal Reserve die Zinsen weiter senken wird.

Die Ölpreise zeigen sich weiter mit einer uneinheitlichen Entwicklung. Während Brent um 0,1 Prozent zulegt, geht es für die US-Sorte um weitere 1,6 Prozent nach unten. Hier belasten die anhaltenden Sorgen um eine Konjunkturabschwächung in den USA, die durch den zuletzt schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten angeheizt wurden.

Die Suche der Investoren nach Sicherheit sorgt weiter für Zulauf am Anleihemarkt. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 2,0 Basispunkte auf 4,09 Prozent nach unten.

Der Goldpreis kommt leicht zurück, nachdem er im Verlauf erneut ein Rekordhoch markiert hatte. Dieses liegt nun bei 3.899 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall profitiert ebenfalls von seinem Status als sicherer Hafen. Dazu kommen Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank. Der Preis kommt aktuell um 0,7 Prozent auf 3.837 Dollar zurück.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     46.397,87        -0,1%      -43,23       +9,2% 
S&P-500                   6.706,03        -0,1%       -5,17      +14,1% 
NASDAQ Comp              22.805,10        +0,2%       49,94      +17,8% 
NASDAQ 100               24.849,25        +0,2%       48,39      +18,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:08   % YTD 
EUR/USD                     1,1707        -0,2%      1,1732      1,1739  +13,3% 
EUR/JPY                     172,38        -0,1%      172,53      172,51   +5,9% 
EUR/CHF                     0,9351        +0,0%      0,9349      0,9362   -0,4% 
EUR/GBP                     0,8715        +0,1%      0,8702      0,8700   +5,2% 
USD/JPY                     147,25        +0,1%      147,05      146,95   -6,5% 
GBP/USD                     1,3432        -0,4%      1,3480      1,3493   +7,7% 
USD/CNY                     7,1163        +0,1%      7,1116      7,1092   -1,4% 
USD/CNH                     7,1336        +0,1%      7,1282      7,1275   -2,8% 
AUS/USD                     0,6591        -0,3%      0,6614      0,6609   +6,9% 
Bitcoin/USD             120.075,70        +2,1%  117.616,90  117.282,00  +24,2% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    60,40        61,39       -1,6%       -0,99  -13,9% 
Brent/ICE                    67,06        67,02       +0,1%        0,04  -12,5% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.837,02     3.865,73       -0,7%      -28,72  +47,3% 
Silber                       46,27        47,33       -2,2%       -1,05  +63,6% 
Platin                    1.326,76     1.329,96       -0,2%       -3,20  +51,9% 
Kupfer                        4,94         4,88       +1,1%        0,05  +20,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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