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17:26 Uhr, 02.11.2023

MÄRKTE USA/Weiter sinkende Renditen treiben Wall Street an

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NEW YORK (Dow Jones) - Kräftig aufwärts geht es an der Wall Street am Donnerstag. Damit zeichnet sich bereits der vierte Handelstag in Folge mit Aufschlägen ab. Stützend wirken vor allem weiter sinkende Marktzinsen. Die nächsten Impulse dürften die nachbörslich anstehenden Ergebnisse von Apple und der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag liefern. Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 1,1 Prozent auf 33.639 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 1,2 Prozent aufwärts.

Im Fokus der Anleger stehen noch die Zinsentscheidung der US-Notenbank und die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Vortag. Die Fed hatte den Leitzins wie weithin erwartet unverändert in der Spanne zwischen 5,25 und 5,5 Prozent belassen, sich aber die Option offen gehalten, die Zinsen später weiter anzuheben. Powell hatte sich jedoch optimistisch gezeigt, dass die bisherigen Zinserhöhungen wirken werden, wenn auch verzögert.

"Die Tatsache, dass Powell den zweiten Monat in Folge eine Pause eingelegt und im Grunde genommen angedeutet hat, dass steigende Renditen die Arbeit der Fed erledigen, indem er sagte, dass die Renditen die Aktivitäten in Zukunft dämpfen würden - für mich deutet das darauf hin, dass er mit dem Straffungszyklus fertig ist", sagt Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities. "Obwohl Powell auf den ersten Blick versuchte, als Falke aufzutreten, kauften ihm die Märkte das nicht ab, zumal die Konjunkturdaten vom Mittwoch zeigten, dass sich die US-Wirtschaft zu verlangsamen scheint", so Michael Hewson, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets UK.

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist stärker als erwartet gestiegen und die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im dritten Quartal 2023 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 4,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Volkswirte hatten nur mit 4,3 Prozent gerechnet. Der Auftragseingang Industrie ist im September etwas stärker gestiegen als erwartet.

   Renditen sinken weiter - Dollar gibt deutlich nach 

Am Anleihemarkt geben die Renditen nach den deutlichen Vortagesabgaben noch etwas weiter nach. Die Rendite 10-jähriger Papiere sinkt um 5,2 Basispunkte auf 4,68 Prozent. Die ADP-Daten hätten auf Anzeichen für eine Entspannung auf dem US-Arbeitsmarkt hingewiesen, die dafür sprechen, dass die Fed keine weiteren Zinserhöhungen vornehmen wird, heißt es

Am Devisenmarkt gibt der Dollar mit den rückläufigen Marktzinsen deutlich nach. Der Dollarindex sinkt um 0,6 Prozent. Im Handel heißt es mit Blick auf die Fed-Aussagen, der Erhöhungszyklus bei den Zinsen neige sich vermutlich dem Ende entgegen. Zwar habe US-Notenbankgouverneur Powell die Tür für Zinserhöhungen nicht gänzlich geschlossen, er habe aber auch gesagt, dass die Fed bereits sehr weit gekommen sei. Anleger konzentrierten sich auf letzteres, sagt Marktanalyst Matt Simpson von City Index.

Die Ölpreise legen deutlicher zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent steigen um bis zu 2,1 Prozent. Das Risiko weiterer Auswirkungen des Krieges zwischen Israel und der Hamas halten die Preise weiter hoch, heißt es von Marktteilnehmern.

   Paypal, Qualcomm und Starbucks nach Zahlen gesucht 

Unter den Einzelwerten legen Paypal um 5,5 Prozent zu. Der Zahlungsdienstleister hat im dritten Quartal beim Umsatz die Schätzungen der Wall Street übertroffen. Der Nettogewinn fiel dagegen auf 1,02 Milliarden Dollar von 1,33 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Qualcomm rücken um 5,7 Prozent vor. Der US-Chiphersteller hat mit den Ergebnissen für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal lag über den Schätzungen des Marktes.

Starbucks (+10,4%) hat im vierten Geschäftsquartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen. Die US-Kaffeehauskette berichtete, dass ihr Filialnetz zuletzt um 816 neue Standorte erweitert worden sei - Starbucks ist damit weltweit an 38.038 Standorten vertreten. Das sind 26 Filialen mehr als Analysten erwartet hatten.

Mondelez (+1,6%) hat im dritten Quartal von einer weiterhin soliden Nachfrage und Preiserhöhungen profitiert. Der US-Snackkonzern übertraf die Markterwartungen und präzisierte seinen Ausblick.

Conocophillips hat im dritten Quartal seine Fördermenge erhöht und mehr verdient als erwartet. Die Aktie steigt um 4,9 Prozent.

Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney (+2,3%) übernimmt den Streamingdienst Hulu vollständig und zahlt Comcast (+0,9%) für dessen restliches Drittel mindestens 8,61 Milliarden US-Dollar.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.639,05  +1,1%   364,47      +1,5% 
S&P-500        4.296,54  +1,4%    58,68     +11,9% 
Nasdaq-Comp.  13.224,40  +1,2%   162,93     +26,4% 
Nasdaq-100    14.849,23  +1,3%   184,33     +35,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         5,00      +5,0        4,95       58,4 
5 Jahre         4,64      -2,8        4,67       63,8 
7 Jahre         4,69      -4,0        4,73       72,1 
10 Jahre        4,68      -5,2        4,73       80,0 
30 Jahre        4,84      -8,2        4,92       87,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do., 7:48 Uhr  Mi, 17:14 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0618        +0,4%         1,0597         1,0539    -0,8% 
EUR/JPY                159,78        +0,3%         159,37         159,11   +13,8% 
EUR/CHF                0,9622        +0,3%         0,9581         0,9593    -2,8% 
EUR/GBP                0,8721        +0,3%         0,8702         0,8692    -1,5% 
USD/JPY                150,48        -0,1%         150,40         150,96   +14,8% 
GBP/USD                1,2177        +0,1%         1,2177         1,2126    +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,3296        -0,0%         7,3320         7,3383    +5,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             34.697,96        -1,6%      35.195,58      34.361,84  +109,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               82,09        80,44          +2,1%          +1,65    +6,2% 
Brent/ICE               86,25        84,63          +1,9%          +1,62    +5,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag          +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.980,60     1.984,00          -0,2%          -3,40    +8,6% 
Silber (Spot)           22,72        22,99          -1,2%          -0,27    -5,2% 
Platin (Spot)          919,85       928,38          -0,9%          -8,53   -13,9% 
Kupfer-Future            3,67         3,65          +0,6%          +0,02    -3,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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