MÄRKTE USA/Wall Street von Zinszweifeln belastet
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Wall Street hat am Donnerstag mit Zinszweifeln im Minus geschlossen. Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag auf dem Notenbanken-Symposium in Jackson Hole stieg die Nervosität und es kamen erste Zweifel auf, ob er die hohen Markterwartungen wird erfüllen können. Denn der Markt setzte auf klare Hinweise auf eine Zinssenkung im September. Am Vortag waren die Zinshoffnungen vom Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sowie der jährlichen Revision des Stellenzuwachses in den USA gestützt worden. Der Dow-Jones-Index sank um 0,4 Prozent auf 40.713 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben um 0,9 bzw. 1,7 Prozent nach. Dabei standen sich nach ersten Angaben 863 (Mittwoch: 2.053) Kursgewinner und 1.960 (746) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 54 (77) Titel.
Die US-Konjunkturdaten des Tages lieferten für die Zinsspekulationen des Marktes in der Summe kaum echtes Störfeuer: Denn die US-Einkaufsmanagerindizes für August waren uneinheitlich ausgefallen. Während der Index für das Verarbeitende Gewerbe unter den Erwartungen geblieben war, lag der Service-Index darüber. Die Börsen konnten mit den Daten gut leben. Einerseits waren sie nicht zu gut, um die Spekulationen auf eine erste Zinssenkung im September zu gefährden. Andererseits waren sie nicht so schwach, um Rezessionsängste heraufzubeschwören. Der Chicago Fed National Activity Index für Juli fiel indes etwas schwächer als vorausgesagt aus, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie Immobiliendaten trafen die Marktschätzungen im Großen und Ganzen.
"Das geldpolitische Bild ist kompliziert und es ist leicht zu verstehen, warum die geldpolitischen Entscheidungsträger einen vorsichtigen Ansatz zur Senkung der Zinssätze verfolgen. Insgesamt sind die wichtigsten Erkenntnisse aus den Daten jedoch, dass die Inflation langsam wieder auf normale Werte zurückkehrt und die Wirtschaft aufgrund von Ungleichgewichten Gefahr läuft, sich zu verlangsamen", analysierte Volkswirt Chris Williamson von S&P Global Market.
Dollar und Rentenrenditen ziehen an
Unter den Daten des Tages stach der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor positiv heraus. In der Folge zogen Rentenrenditen und Dollar an. Zumindest bei diesen Vermögensklassen schienen Zweifel über das Ausmaß der nahenden Zinssenkungen zu überwiegen. Der Dollar-Index gewann 0,5 Prozent, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen kletterte um 6,1 Basispunkte.
Der Goldpreis (1,2%) gab mit dem festeren Dollar und gestiegenen Marktzinsen deutlicher nach, blieb aber in Sichtweite seines jüngsten Rekordhochs. "Das Wachstumsmomentum von Gold ist erschöpft", urteilte Marktanalyst Alex Kuptsikevich von FxPro.
Nach vier Handelstagen mit Abgaben auf die tiefsten Stände seit sieben Monaten ging es für die Ölpreise nach oben. Die Notierungen für Brent und WTI legten um bis zu 1,4 Prozent zu. Bedenken über das Stocken der Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der Hamas sowie die zuletzt gefallenen wöchentlichen US-Öllagerdaten trieben die Preise. Wie die ING-Analysten erläuterten, bleibe die Sorge um eine schwächere Nachfrage derzeit der wichtigste Impulsgeber. Insofern sei nicht mit einer nachhaltigen Trendwende zu rechnen.
Zoom Video überzeugt
Für die Aktien von Zoom Video Communications ging es um 13 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal Gewinn und Cashflow überproportional zum Umsatz gesteigert. Für das gesamte Geschäftsjahr per Ende Januar 2025 gab das US-Videokonferenz-Unternehmen eine Prognose über Markterwartung.
Die kanadischen Aufsichtsbehörden hatten ein Medikament von Merck & Co (+0,5%) zur Behandlung von Blasenkrebs zugelassen. Charles Schwab gaben um 0,4 Prozent nach. Toronto-Dominion Bank will zur Finanzierung einer Strafzahlung Anteile am Handelshaus veräußern. Um 14,7 Prozent brachen Snowflake ein. Der Software-Anbieter verbuchte einen gestiegenen Verlust und beim angehobenen Ausblick blieben Fragen rund um das KI-Geschäft offen.
Advance Auto Parts stürzten um 17,5 Prozent ab, nachdem der Autoteilehändler seine Zielsetzungen bei Umsatz und Ergebnis reduziert hatte. Zudem veräußert das Unternehmen eine Sparte für 1,5 Milliarden US-Dollar. Peloton Interactive schossen um 35,4 Prozent empor, die Fitness-Gesellschaft schnitt besser als veranschlagt ab. Urban Outfitters sanken um 9,5 Prozent, der Textilhändler hatte in der zweiten Periode die Erlösschätzungen verfehlt.
Wolfspeed (-5,1%) verbuchte einen höher als befürchtet ausgefallenen Verlust. Williams-Sonoma (-9,3% wurden von einem schwachen Ausblick gedrückt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.712,78 -0,4% -177,71 +8,0% S&P-500 5.570,64 -0,9% -50,21 +16,8% Nasdaq-Comp. 17.619,35 -1,7% -299,63 +17,4% Nasdaq-100 19.491,84 -1,7% -333,00 +15,8% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,02 +8,5 3,93 -40,2 5 Jahre 3,73 +7,2 3,66 -27,0 7 Jahre 3,77 +6,9 3,70 -19,6 10 Jahre 3,86 +6,1 3,80 -1,8 30 Jahre 4,13 +5,6 4,08 16,5 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:55 Uhr Mi, 17:27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1109 -0,4% 1,1142 1,1142 +0,6% EUR/JPY 162,59 +0,5% 161,85 161,88 +4,5% EUR/CHF 0,9471 -0,3% 0,9487 0,9493 +2,1% EUR/GBP 0,8489 -0,3% 0,8516 0,8522 -2,1% USD/JPY 146,35 +0,8% 145,26 145,31 +3,9% GBP/USD 1,3087 -0,1% 1,3083 1,3074 +2,9% USD/CNH (Offshore) 7,1466 +0,2% 7,1298 7,1298 +0,3% Bitcoin BTC/USD 60.409,55 -1,4% 60.709,50 59.577,30 +38,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,92 71,93 +1,4% +0,99 +2,7% Brent/ICE 77,06 76,05 +1,3% +1,01 +2,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,72 37,24 -1,4% -0,52 +14,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.483,07 2.512,29 -1,2% -29,22 +20,4% Silber (Spot) 28,95 29,68 -2,4% -0,73 +21,8% Platin (Spot) 949,25 968,50 -2,0% -19,25 -4,3% Kupfer-Future 4,13 4,19 -1,4% -0,06 +4,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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