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18:41 Uhr, 07.08.2025

MÄRKTE USA/Wall Street gibt Anfangsgewinne wieder ab

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DOW JONES--Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen hat die Wall Street lediglich im frühen Handel am Donnerstag gestützt. Mit den anhaltenden Sorgen um die möglichen Auswirkungen der US-Zollpolitik geben die Indizes ihre Gewinne wieder ab und drehen zum Teil ins Minus. Am Berichtstag waren teils hohe Zölle gegen eine Vielzahl von Handelspartnern in Kraft getreten. Am Mittag (Ortszeit) verliert der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent auf 43.949 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert. Dagegen verteidigen die technologielastigen Nasdaq-Indizes ein Plus von bis zu 0,4 Prozent.

US-Präsident Donald Trump will die Einfuhr von Halbleitern in die USA mit Zöllen in Höhe von rund 100 Prozent belegen, erklärte jedoch, dass Technologieunternehmen wie Apple, die in die US-Fertigung investieren, von den Abgaben befreit würden. Apple gewinnen 3,1 Prozent, für Nvidia geht es um 1,0 Prozent aufwärts und Broadcom rücken um 0,8 Prozent vor.

In den vergangenen Tagen hatten verschiedene Vertreter der Federal Reserve Bereitschaft zu Zinssenkungen erkennen lassen, nachdem jüngste Konjunkturdaten auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft hingedeutet hatten. Daneben gibt es Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Der Kreml hat nun einem Gipfeltreffen zwischen Trump und Wladimir Putin zugestimmt.

An Konjunkturdaten wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Sie stiegen stärker als erwartet, was in das Bild der schwachen monatlichen Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag passt. Die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft stieg im zweiten Quartal deutlicher als angenommen, auch die Lohnstückkosten erhöhten sich etwas stärker als von Volkswirten prognostiziert.

Unter den Einzelwerten gewinnen Corning 1,6 Prozent. Apple wird seine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ausbauen. Dies sei Teil des Vorstoßes zur Erweiterung der Produktion in den USA. In diesem Zusammenhang hatte Apple am Mittwoch die Investition von weiteren 100 Milliarden Dollar in den USA angekündigt.

Lyft verlieren 0,6 Prozent, nachdem der Uber-Konkurrent mit dem Umsatz die Erwartungen des Marktes knapp verfehlt hat. Auch die Zahlen von Airbnb (-8,5%) haben nicht in allen Punkten überzeugt. Investitionen in neue Geschäftsfelder haben die Marge des Vermittlers von Ferienunterkünften gedrückt.

Eli Lilly verzeichnen ein dickes Minus von 14 Prozent. Die Quartalszahlen des Pharmaherstellers haben positiv überrascht. Allerdings hat ein neues Mittel zur Gewichtsreduktion in einer Phase-3-Studie nicht ganz den vom Markt erhofften Erfolg erbracht.

Der Dollar tendiert nach den Konjunkturdaten leicht im Plus, der Dollar-Index gewinnt 0,1 Prozent. Die Unsicherheit über den US-Handel dürfte angesichts der in Kraft getretenen umfassenden Zölle hoch bleiben, und dies stellt einen Gegenwind für den US-Dollar dar, schreibt Derek Halpenny von der MUFG Bank in einem Kommentar. Da der Arbeitsmarkt auf eine deutlich größere potenzielle Auswirkung der Handelsunsicherheit hindeute, könnte sich die Anlegerstimmung eintrüben und der US-Dollar und US-Aktien könnten leiden, ergänzt er.

Am Anleihemarkt gibt es nur wenig Bewegung. Die Anleger warten gespannt auf die Longbond-Auktion im späteren Verlauf. Diese sei ein aussagekräftiger Test der Nachfrage nach US-Schuldtiteln vor den US-Verbraucherpreisen, die am kommenden Dienstag veröffentlicht werden, meint die Danske Bank. Eine Auktion zehnjähriger Titel am Vortag war auf eine vergleichsweise geringe Nachfrage gestoßen, was Händler mit den zuletzt gesunkenen Renditen erklärten. Die Zehnjahresrendite steht kaum verändert bei 4,23 Prozent.

Die Ölpreise geben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und zeigen sich kaum verändert. Tendenziell stützen Anzeichen einer soliden Nachfrage, wenngleich der Preisanstieg Marktteilnehmern zufolge von Befürchtungen gebremst wird, die US-Zölle könnten den Ölbedarf verringern.

Gold ist derweil aufgrund der Zollthematik und der damit verbundenen Unsicherheit als "sicherer Hafen" gesucht. Die Feinunze legt um 0,7 Prozent auf 3.391 Dollar zu.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     43.948,78        -0,6%     -244,34       +3,9% 
S&P-500                   6.344,10        -0,0%       -0,96       +7,9% 
NASDAQ Comp              21.260,44        +0,4%       91,01       +9,6% 
NASDAQ 100               23.405,69        +0,4%       90,64      +11,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Do, 17:15   % YTD 
EUR/USD                     1,1644        -0,1%      1,1657      1,1627  +12,5% 
EUR/JPY                     171,53        -0,2%      171,79      171,46   +5,5% 
EUR/CHF                     0,9400        -0,0%      0,9402      0,9394   +0,2% 
EUR/GBP                     0,8670        -0,7%      0,8728      0,8674   +5,5% 
USD/JPY                     147,31        -0,0%      147,36      147,45   -6,3% 
GBP/USD                     1,3430        +0,5%      1,3358      1,3405   +6,7% 
USD/CNY                     7,1355        -0,0%      7,1360      7,1361   -1,0% 
USD/CNH                     7,1846        -0,0%      7,1850      7,1855   -2,0% 
AUS/USD                     0,6503        +0,0%      0,6501      0,6496   +5,1% 
Bitcoin/USD             116.770,15        +1,5%  115.095,15  116.434,40  +21,6% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    64,34        64,35       -0,0%       -0,01  -11,1% 
Brent/ICE                    66,87        66,89       -0,0%       -0,02  -11,1% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.390,74     3.368,45       +0,7%       22,29  +28,4% 
Silber                       32,80        32,49       +1,0%        0,31  +16,5% 
Platin                    1.146,40     1.147,67       -0,1%       -1,27  +31,0% 
Kupfer                        4,41         4,41       -0,0%        0,00   +7,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

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