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18:32 Uhr, 29.04.2025

MÄRKTE USA/Wall Street von Daten gestützt

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DOW JONES--Ausgerechnet schwache Konjunkturdaten helfen, die Wall Street am Dienstag im Verlauf nach oben zu hieven. Sowohl die Anzahl der offenen Stellen (Jolts) als auch das Verbrauchervertrauen zeigen Schwäche, befeuern damit aber Zinssenkungsspekulationen. Die Stimmung unter US-Verbrauchern hat sich im April deutlicher als ohnehin befürchtet abgeschwächt. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,7 Prozent auf 40.489 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,3 bzw. 0,1 Prozent. Etwas stützend wirkt auch die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump im Zollstreit etwas zurückrudern werde.

Es werde erwartet, dass der Präsident die Belastung für Autohersteller etwas abschwäche, heißt es. Mit den Vorgängen vertraute Personen berichten, dass die Zölle auf im Ausland produzierte Autos nicht mehr komplett zu anderen Zöllen hinzu addiert würden. Zudem könnten einige Zölle auf im Ausland produzierte Teile, die für die Autofertigung in den USA verwendet werden, gelockert werden.

Am Rentenmarkt sinken die Renditen mit den trüben Konjunkturaussichten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen büßt 4 Basispunkte auf 4,18 Prozent ein. "Keine Überraschung für uns. Der anfälligste Teil der Wirtschaft ist der kurzfristige Ausblick am Arbeitsmarkt (...). Jolts deutlich niedriger, Vertrauen niedriger, Aussichten niedriger - und Anleihen höher", fasst Rentenstratege Andrew Brenner von NatAlliance die Marktreaktion bei Renten zusammen.

Der Dollar schlägt sich trotz fallender Marktzinsen wacker, für den Dollarindex geht es um 0,2 Prozent aufwärts - auch gestützt von Hoffnungen im Zollstreit. Der Goldpreis ermäßigt sich um 0,7 Prozent je Feinunze - hier belasten die Zollhoffnungen. Die trüben Konjunkturaussichten drücken einmal mehr die Erdölnotierungen deutlich. Die Ölpreise geben rund 2 Prozent nach. Die Rohstoffpreise werden nach Einschätzung der Weltbank in diesem und im nächsten Jahr stark fallen, weil die steigenden Zölle zu einer Verlangsamung der Weltwirtschaftsentwicklung führten.

Berichtsperiode nimmt Fahrt auf

Unter den Einzelaktien machen Geschäftszahlen vielfach die Kurse: Die Titel des Autoherstellers GM fallen um 0,7 Prozent, nachdem der Konzern bei Vorlage seiner Geschäftszahlen die Jahresprognose kassiert und dies mit Unsicherheit infolge des Zollstreits begründet hat. Die Schlagzeilen um Erleichterungen bei Zöllen im Automobilsektor treiben die Aktie des Wettbewerbers Ford um 1,2 Prozent nach oben.

Positiv werden derweil die Geschäftszahlen von Pfizer aufgenommen; die Aktie gewinnt 4,2 Prozent. Der Pharmahersteller hat trotz eines überraschend deutlichen Umsatzrückgangs mehr verdient als erwartet. Besser als erwartet hat auch der Zahlungsdienstleister Paypal (+2,0%) abgeschnitten.

Der Logistiker United Parcel Services (UPS) hat die Erwartungen ebenfalls übertroffen. Das Unternehmen wollte seinen Ausblick jedoch trotz des guten Auftaktquartals wegen der ungewissen Aussichten der Wirtschaft nicht anheben und plant den Abbau von 20.000 Arbeitsplätzen. Der Kurs verliert 0,2 Prozent.

Sherwin-Williams hat ihren Gewinn trotz einer schleppenden Nachfrage gesteigert. Der US-Hersteller von Farben und Lacken verdiente mehr als erwartet - der Kurs zieht um 5,2 Prozent an. Bei Coca-Cola (+0,9%) ging der Umsatz im ersten Quartal zurück, doch übertraf der Gewinn den Analystenkonsens. Der Getränkehersteller hält das Zollproblem derzeit für beherrschbar. Der Nahrungsmittelkonzern Kraft Heinz (+0,5%) hat besser abgeschnitten als erwartet, den gesenkten Ausblick verzeihen ihm Anleger.

Spotify hat zwar im ersten Quartal mehr Premium-Nutzer hinzugewonnen als erwartet. Der Musik-Streaming-Dienst warnte jedoch, dass kurzfristig "Störgeräusche" zu erwarten seien. Der Titel verbilligt sich um 4,5 Prozent. Das Weiße Haus kritisiert indes die angeblichen Pläne des Onlinehändlers Amazon (-0,4%), auf seiner Webseite anzugeben, um wie viel die Produktpreise aufgrund der Zölle von US-Präsident Trump gestiegen sind.

Starbucks (+0,4%) will mit einer neuen Technologie eines der größten Ärgernisse seiner Kunden beseitigen. Ein Technologiepilotprojekt hat die durchschnittliche Zeit für die Zubereitung eines bestellten Getränks in Cafes um zwei Minuten verkürzt. Starbucks gab an, dass drei Viertel der Bestellungen in den am stärksten frequentierten Testcafes in vier Minuten oder weniger erledigt worden seien. Hims & Hers Health machen einen Satz um 27,2 Prozent. Das Telemedizinunternehmen wird künftig das Abnehmmittel Wegovy von Novo Nordisk über seine Plattform in den USA vertreiben.

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INDEX          zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
DJIA         40.489,46        +0,7%     261,87          -5,7% 
S&P-500       5.543,69        +0,3%      14,94          -6,1% 
NASDAQ Comp  17.388,93        +0,1%      22,80         -10,1% 
NASDAQ 100   19.455,47        +0,1%      28,18          -7,5% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:10 Uhr   % YTD 
EUR/USD         1,1417        -0,0%     1,1421         1,1401  +10,3% 
EUR/JPY       162,1200        -0,1%   162,2500       162,0620   -0,4% 
EUR/CHF         0,9387        +0,2%     0,9367         0,9388   +0,2% 
EUR/GBP         0,8509        +0,1%     0,8497         0,8507   +2,8% 
USD/JPY       142,0045        -0,1%   142,0785       142,1595   -9,7% 
GBP/USD         1,3418        -0,2%     1,3440         1,3402   +7,3% 
USD/CNY         7,1881        -0,0%     7,1896         7,1873   -0,3% 
USD/CNH         7,2663        -0,2%     7,2826         7,2688   -0,6% 
AUS/USD         0,6393        -0,6%     0,6429         0,6387   +3,9% 
Bitcoin/USD  95.048,40        +0,5%  94.549,75      95.120,25   +1,3% 
 
ROHÖL          zuletzt   VT-Schluss      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        60,71        61,88      -1,9%          -1,17   +1,6% 
Brent/ICE        64,28        65,65      -2,1%          -1,37  -13,6% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold           3318,09      3341,50      -0,7%         -23,42  +27,3% 
Silber           29,11        29,05      +0,2%           0,06   +4,0% 
Platin          861,41       867,74      -0,7%          -6,33   -0,9% 
Kupfer            4,83         4,84      -0,2%          -0,01  +19,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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