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16:01 Uhr, 10.07.2025

MÄRKTE USA/Wall Street startet mit Zolldrohungen knapp behauptet

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DOW JONES--Nach den Vortagesaufschlägen und dem Rekordhoch an der Nasdaq geht die Wall Street mit leichten Verlusten in den Donnerstag. Erneut sorgt US-Präsident Donald Trump für etwas Ernüchterung, denn nun schwingt er die Zollkeule mit einem Zollsatz von 50 Prozent gegen Brasilien. Dabei vermengt er innenpolitische Überlegungen in Brasilien mit wirtschaftlichen Argumenten. Die ab August in Aussicht gestellten Zölle sind zugleich die höchsten, die er in der aktuellen Runde mit Briefen an verschiedene Staaten ausgerufen hat. Und Brasilien kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 44.402 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen ebenfalls je 0,1 Prozent ein.

Nicht unbedingt positiv werden besser als erwartet ausgefallene wöchentlich Arbeitsmarktdaten aufgenommen, nachdem das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank am Vortag noch Zinssenkungshoffnungen geschürt hat. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Am Donnerstag könnten Auftritte einiger Fed-Vertreter weitere Impulse in der Zinsdebatte liefern.

Der Anleihenmarkt zeigt sich uneinheitlich, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um einen Basispunkt auf 4,35 Prozent. Der Dollar zeigt sich gut behauptet und bewegten sich ähnlich wie die Anleihen kaum. Mehr Bewegung zeigt sich bei den Ölpreisen, die um bis zu 2 Prozent nachgeben. Die neuen Handelsauseinandersetzungen zwischen den USA und Brasilien lassen Nachfragesorgen wieder hochkochen. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat ihre Ansicht bekräftigt, dass die weltweite Ölnachfrage bis zur Mitte des Jahrhunderts weiter steigen wird und ein Höhepunkt nicht in Sicht ist. Die Mitglieder der Gruppe - deren Volkswirtschaften in hohem Maße von den Einnahmen aus dem Ölexport abhängen - haben traditionell eine optimistischere Haltung eingenommen als andere Prognostiker. Die Internationale Energie-Agentur (IEA), die die wichtigsten Öl verbrauchenden Länder, vertritt, erwartet stattdessen, dass das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage bis zum Ende des Jahrzehnts abflacht.

Unter den Einzelwerten springen WK Kellogg um 30,5 Prozent nach oben. Der italienische Nutella-Hersteller Ferrero steht einem Bericht des Wall Street Journal zufolge kurz davor, den Anbieter von Frühstücksflocken für 3 Milliarden Dollar zu übernehmen.

Langsam läuft auch die Bilanzsaison an. Die Fluggesellschaft Delta Air Lines hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und wagt auch wieder eine Jahresprognose, was mit einem Kursplus von 10,7 Prozent honoriert wird. Im April hatte die Gesellschaft ihren Ausblick aufgrund der ungewissen Ertragsaussichten kassiert.

Eine Vereinbarung mit dem US-Verteidigungsministerium über den Ausbau der Lieferkette für Seltenerdmagnete katapultiert den Kurs von MP Materials um 52,5 Prozent nach oben. Das Pentagon will seine Abhängigkeit von ausländischen Anbietern verringern.

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/thl

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