MÄRKTE USA/Wall Street knapp im Minus erwartet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--Der lustlose Börsenhandel der vergangenen Tage scheint am Donnerstag in den USA in eine weitere Runde zu gehen. Zwar hatte die Wall Street zur Wochenmitte neue Bestmarken zum Handelsschluss markiert, aber wie schon zuvor zeigten die Indizes letztlich nur wenig Bewegung. Der Aktienterminmarkt deutet eine knapp behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt an. Es fehle aktuell an positiven Impulsen, heißt es. Die Frage sei eigentlich, wieviel schlechte Nachrichten der Markt noch wegstecken könne, um den Bullenmarkt weiter am Laufen zu halten.
Denn die eher negativen Botschaften am Markt häufen sich: Die US-Notenbank hat am Vorabend wenig Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen geweckt. Doch selbst eine mögliche längere Zinssenkungspause scheint Anleger nicht mehr zu verschrecken. Darüber hinaus hat der Markt die jüngsten Kommentare von US-Präsident Donald Trump zu Zöllen ohne viel Aufhebens verdaut. "Zölle könnten das Wachstum verlangsamen und die Wirtschaft aus einer weichen Landung schütteln. Aber ich glaube nicht, dass 25-prozentige Zölle durchgesetzt werden. Es ist wahrscheinlich eine Eröffnungssalve", sagte Marktstratege Chip Rewey von Rewey Asset.
USA wenden sich von Europa ab
Trumps Bemerkungen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine werden auch als nicht sehr relevant für Aktien angesehen. Er gab dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den Krieg eine Mitverantwortung, womit sich die USA gegenüber ihren europäischen Partnern völlig isolieren. Die gewohnte Nachkriegsordnung sei endgültig Geschichte, heißt es mit Blick auf das gestörte Verhältnis zwischen Europa und den USA. Doch am US-Aktienmarkt spielt diese offensichtliche Neuordnung der außenpolitischen und geostrategischen Verhältnisse keine Rolle.
Am Rentenmarkt fallen die Renditen wie schon am Vortag weiter. Händler sehen in der steigenden Nachfrage nach dem vermeintlich sicheren Anleihehafen Zeichen einer wachsenden Verunsicherung. Dazu passen schwächere Konjunkturdaten. Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Februar eingetrübt, wenn gleich auch weniger deutlich als erwartet. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen indes etwas schwächer als prognostiziert aus.
Die Verunsicherung spiegelt sich auch bei Gold wider, das Edelmetall klettert auf das nächste Allzeithoch. Die MUFG-Analysten sehen weiterhin deutliches Aufwärtspotenzial. Das Edelmetall eigne sich gut, Risiken durch die Politik von US-Präsident Trump abzusichern.
Der US-Dollar neigt zur Schwäche - nicht zuletzt wegen fallender Marktzinsen. Der Dollar-Index büßt 0,2 Prozent ein. Die TD-Devisenanalysten sehen aber keine nachhaltige Schwäche des Greenbacks und machen stattdessen eine Einstiegsgelegenheit aus. Der Dollar dürfte von dem Umstand profitieren, dass der Markt in Sachen Zollpolitik sowie markroökonomische und geopolitische Unsicherheit zu optimistisch eingestellt sei. Die USA seien gegen Handelsschocks immuner, der Greenback dürfte von den positiveren Wachstumsaussichten der Vereinigten Staaten Rückenwind erhalten.
Die Ölpreise zeigen sich mit leichten Aufschlägen. Die unterbrochene Pumpleitung in Südrussland und mögliche neue EU-Sanktionen gegen Russland verhinderten fallende Erdölpreise, heißt es. Im Tagesverlauf könnten die Lagerbestandsdaten in den USA für Bewegung sorgen.
Walmart enttäuscht mit Prognose
Unter den Einzelaktien stürzen Walmart vorbörslich um über 8 Prozent ab. Der Einzelhandelsriese enttäuscht trotz positiver Geschäftszahlen mit dem Ausblick. Die Gewinnerwartungen für das laufende Quartal und 2025 liegen unter den Marktschätzungen.
Die Titel des Gebrauchtwagenhändlers Carvana sausen mit 7,4 Prozent in ähnlicher Größenordnung gen Süden. Die Gesellschaft wartet zwar mit besser als gedacht ausgefallenen bereinigten Ergebniskennziffern auf, doch der Umsatz pro Fahrzeug sank im Quartal und verschreckt Anleger. Palantir ermäßigen sich um 3,7 Prozent, die Titel des Anbieters von Datenanalysedienstleistungen im Verteidigungssektor waren bereits am Vortag mit minus 10,1 Prozent gehörig unter die Räder geraten - belastet von Berichten über mögliche Budgetkürzungen im US-Verteidigungshaushalt.
Grab geben 5,1 Prozent nach einem schwachen Ausblick des Fahrdienstleisters ab. Alibaba ziehen dagegen um knapp 11 Prozent an. Der chinesische Online-Händler hat im dritten Geschäftsquartal ein solides Wachstum und einen überraschend deutlichen Gewinnsprung verzeichnet.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,26 -0,5 4,27 2,0 5 Jahre 4,35 -2,4 4,37 -3,5 7 Jahre 4,43 -2,4 4,45 -5,0 10 Jahre 4,51 -2,1 4,53 -5,8 30 Jahre 4,74 -2,8 4,77 -3,5 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0453 +0,3% 1,0429 1,0408 +0,9% EUR/JPY 156,77 -0,7% 156,63 157,80 -3,8% EUR/CHF 0,9420 -0,1% 0,9415 0,9419 +0,4% EUR/GBP 0,8283 -0,0% 0,8277 0,8278 +0,1% USD/JPY 149,98 -0,9% 150,19 151,63 -4,7% GBP/USD 1,2620 +0,3% 1,2599 1,2574 +0,9% USD/CNH (Offshore) 7,2509 -0,4% 7,2727 7,2857 -1,2% Bitcoin BTC/USD 97.326,30 +0,8% 96.925,10 96.369,55 +2,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,54 72,25 +0,4% +0,29 +1,8% Brent/ICE 76,33 76,04 +0,4% +0,29 +2,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 47,75 47,05 +1,5% +0,70 -6,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.945,19 2.933,35 +0,4% +11,84 +12,2% Silber (Spot) 33,10 32,73 +1,2% +0,38 +14,6% Platin (Spot) 981,45 974,88 +0,7% +6,58 +8,2% Kupfer-Future 4,63 4,56 +1,4% +0,06 +14,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/err
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|