MÄRKTE USA/Trump-Xi-Telefonat sorgt für Optimismus im Handelsstreit
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DOW JONES--Mit leichten Aufschlägen zeigt sich die Wall Street am Donnerstagmittag (Ortszeit). Marktteilnehmer verweisen auf ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Dieses schürt Hoffnungen auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,3 Prozent auf 42.545 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen um 0,3 bzw. 0,4 Prozent zu.
Doch vor dem Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss sind Anleger kaum bereit, größere Positionsveränderungen vorzunehmen. Zuletzt hatten überwiegend schlechte Konjunkturdaten die Kauflaune abgekühlt. So hatte neben schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten auch das Beige Book der US-Notenbank einen gestiegenen Konjunkturpessimismus zu Tage gefördert - ein Ergebnis der Zollpolitik von US-Präsident Trump. Der echte Lackmustest für die Verfassung der US-Konjunktur wird in den Arbeitsmarktdaten der Regierung zum Wochenschluss gesehen.
US-Präsident Trump hat nach eigenen Angaben ein "sehr gutes Telefonat" mit Chinas Präsident Xi über den Handelsstreit der beiden Länder geführt. In einem Beitrag auf Truth Social erklärte Trump, das Gespräch habe "zu einem sehr positiven Ergebnis für beide Länder geführt." Er fügte hinzu: "Es sollte nun keine Fragen mehr bezüglich der Komplexität von Seltenen-Erden-Produkten geben." "Unsere jeweiligen Teams werden sich in Kürze an einem noch zu bestimmenden Ort treffen", ergänzte Trump.
"Die Bullen sind definitiv wieder am Steuer. Dies ist ganz klar ein Aktienmarkt, der bereit ist zu steigen; ein Markt, der gern durch das Hin und Her bei den Zöllen schaut, solange die Richtung auf Abschlüsse hindeutet", warnt Marktstratege Michael Brown von Pepperstone vor zu hohen Erwartungen an die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und mit Blick auf die Trump-Zölle. Wie schon am Vortag die ADP-Daten zeigten sich nun auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten schwach. Denn die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat zugelegt, Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang vorhergesagt. Damit steigt die Skepsis gegenüber den anstehenden Freitagsdaten.
Das deutlicher als erwartet gesunkene Handelsbilanzdefizit im April dürfte US-Präsident Trump zwar freuen, zugleich litt aber aufgrund deutlicher als gedacht gestiegener Lohnstückkosten im ersten Quartal die Produktivität stärker als ohnehin befürchtet. "Das sind die ersten Spuren der Trump-Zölle", sagt ein Händler mit Blick auf den Einbruch der Importe.
Zinssenkungen in den USA wahrscheinlicher
Am Rentenmarkt erholen sich die Renditen mit den Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zwischen China und den USA von den Tagestiefs, zehnjährige US-Staatsanleihen gewinnen 3 Basispunkte auf 4,38 Prozent.
Auch der Dollar erholt sich von deutlichen Abgaben im Verlauf und zeigt sich wenig verändert. Mit den Daten war es nach unten gegangen - die Anleger haben offenbar verstärkt die Karte Zinssenkungen in den USA gespielt.
Der Euro steigt dagegen trotz wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkter EZB-Leitzinsen und reduzierter Inflationserwartungen. Letztere eröffnen der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Einschätzung von Marktstrategin Lindsay James von Quilter Spielräume für weitere Zinssenkungen. Insofern sei die Euro-Stärke eher eine Dollar-Schwäche, heißt es im Devisenhandel.
Der Goldpreis gibt leicht nach. Die Feinunze verliert 0,8 Prozent auf 3.349 Dollar. Mit dem Gespräch zwischen Trump und Xi geht die Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold zurück, heißt es.
Dagegen steigen die Ölpreise mit der Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt und damit eine steigende Nachfrage. Die Notierungen für Brent und WTI erhöhen sich um bis zu 1,1 Prozent.
Unter den Einzelaktien fallen Procter & Gamble um 1,3 Prozent. Der Konsumgüterkonzern plant den Abbau von 7.000 Stellen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Auch die Citigroup will Stellen abbauen, die Bank will in China die Belegschaft im IT-Bereich um 3.500 Stellen reduzieren. Der Kurs steigt um 0,8 Prozent.
Descartes Systems Group enttäuscht dagegen mit den Erstquartalszahlen, der Kurs des IT-Spezialisten im Logistikbereich fällt um 8,9 Prozent. Auch ein deutlicher Personalabbau besänftigt Anleger nicht. PVH, die Mutter von Modemarken wie Calvin Klein oder Tommy Hilfiger, hat die Markterwartungen mit den Geschäftszahlen geschlagen, nicht aber die Hoffnungen an den Ausblick - der Kurs stürzt um 17,8 Prozent ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.544,55 +0,3% 116,81 -0,1% S&P-500 5.987,47 +0,3% 16,66 +1,5% NASDAQ Comp 19.545,84 +0,4% 85,35 +0,8% NASDAQ 100 21.815,67 +0,4% 93,75 +3,4% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:03 % YTD EUR/USD 1,1442 +0,2% 1,1418 1,1429 +10,3% EUR/JPY 164,47 +0,9% 163,00 163,64 +0,1% EUR/CHF 0,9389 +0,5% 0,9342 0,9358 -0,0% EUR/GBP 0,8424 -0,0% 0,8425 0,8419 +1,9% USD/JPY 143,74 +0,7% 142,79 143,18 -9,3% GBP/USD 1,3583 +0,2% 1,3551 1,3575 +8,2% USD/CNY 7,1704 +0,1% 7,1610 7,1717 -0,7% USD/CNH 7,1738 +0,0% 7,1718 7,1798 -2,2% AUS/USD 0,6514 +0,4% 0,6489 0,6498 +4,9% Bitcoin/USD 103.955,10 -1,0% 104.993,80 105.063,30 +12,5% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,43 62,75 +1,1% 0,68 -12,4% Brent/ICE 65,35 64,91 +0,7% 0,44 -13,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3349,19 3376,30 -0,8% -27,11 +28,7% Silber 31,06 30,63 +1,4% 0,43 +9,7% Platin 995,84 953,92 +4,4% 41,92 +9,0% Kupfer 4,94 4,89 +1,1% 0,05 +21,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros/brb
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