MÄRKTE USA/Talfahrt vor Fed-Entscheid dürfte anhalten
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NEW YORK (Dow Jones) - Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung deuten sich am Mittwoch an der Wall Street Abgaben an. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen leichteren Start am Kassamarkt schließen mit Verlusten von rund einem halben Prozent. Damit dürfte sich die Talfahrt des Vortages fortsetzen, wenn auch mit verminderter Dynamik. Zuletzt hatte ein deutlicher als erwartet gestiegener US-Arbeitskostenindex die Verunsicherung über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank am Markt weiter verstärkt. Denn dieser lieferte einen weiteren Beleg für die beharrlich hohe Inflation in den USA.
Die ohnehin zuletzt immer weiter ausgepreisten Zinssenkungshoffnungen erhielten so einen weiteren Dämpfer. Ins Bild passt da der besser als gedacht ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht, der erneut die Robustheit des US-Arbeitsmarktes untermauert. In der Privatwirtschaft wurden mehr Stellen geschaffen als zuvor veranschlagt. Zwar dürfte der Bericht auf die Fed-Entscheidung am Abend keinen Einfluss mehr haben, Händler sprechen gleichwohl von der Sorge über falkenhafte Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Eine aktuelle Änderung des US-Zinsniveaus gilt derweil aber als ausgeschlossen. Die entscheidende Frage dürfte sein, wann es denn so weit sein wird.
Zuletzt hatte sich der Markt auf September eingeschossen, aber mit abnehmender Tendenz. "Da die Fed in ihren Voraussagen vom März drei Zinssenkungen in diesem Jahr geplant hatte, ist es offensichtlich, dass der jüngste Inflationsschub Powell und seine Kollegen überrumpelt hat. Heute ist die Gelegenheit für ihn, neue Erwartungen zu setzen, und es gibt verständliche Bedenken, dass diese Sitzung von einem falkenhaften Ton dominiert werden wird", heißt es von Scope Markets. Selbst Zinserhöhungsspekulationen wurden von einigen Marktbeobachtern jüngst nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. "Der Markt nimmt den Lohndruck offensichtlich nicht gut auf. Die Daten bringen die Inflationsdiskussion wieder aufs Tablett", ergänzt Chefmarktstratege John Lynch von Comerica Wealth Management.
Berichtsperiode macht Kurse
Unter den Einzelwerten büßen AMD vorbörslich 5,7 Prozent ein. Der Chiphersteller hat mit dem Gewinn in seinem ersten Quartal die Erwartungen erfüllt. Der Umsatz fiel aber etwas niedriger aus als geschätzt aus. Der Chiphersteller Skyworks Solutions hat vor einer nachlassenden Nachfrage nach Smartphones gewarnt und damit mögliche Probleme für das iPhone-Geschäft von Apple angedeutet. Der Kurs bricht um 14,4 Prozent ein, Apple halten sich bislang mit 0,3 Prozent im Minus recht wacker. Apple wird ihre Ergebnisse für das zweite Geschäftsquartal am Donnerstag vorlegen.
Pinterest ziehen dagegen um 15,8 Prozent an - nach besser als erwartet ausgefallenen Erstquartalszahlen durch die Online-Pinnwand und einem optimistischen Ausblick. Der Chef von Starbucks hat eine Trendwende versprochen, nachdem der Kaffeeriese im abgelaufenen Quartal einen starken Rückgang der Kundenzahlen und einen schwächer als erwarteten Umsatz und Gewinn ausgewiesen hat. Die Aussagen helfen dem Kurs (-13,6%) nicht. Super Micro Computer enttäuschte mit dem Umsatz im dritten Quartal, der Kurs rauscht knapp 10 Prozent talwärts.
Der Lebensmittel- und Getränkehersteller Kraft Heinz hat die Gewinnerwartungen im ersten Quartal zwar erfüllt, aber weniger umgesetzt, da Preiserhöhungen die Volumenrückgänge nicht wett machen konnten. Der Kurs büßt 4,2 Prozent ein. Der Pharmakonzern Pfizer (+2,3%) übertrifft in der ersten Periode die Erwartungen und hebt die Ergebnisprognose an. Johnson & Johnson hat ankündigte, ein Vergleichsangebot in Höhe von fast 6,5 Milliarden US-Dollar zur Beilegung von Zehntausenden von Talkum-Klagen zur Abstimmung zu stellen - ein Schritt in Richtung eines möglichen dritten Versuchs des US-Unternehmens, diese Klagen in einem Insolvenzverfahren aus der Welt zu schaffen. Der Kurs gewinnt 2,8 Prozent.
Dupont de Nemours (+5,6%) hat im abgelaufenen Quartal zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, zugleich aber auf eine anhaltende Erholung des Elektronikmarktes verwiesen und den Ausblick für das laufende Jahr angehoben.
Rentennotierungen erholen sich leicht
Nach der Talfahrt der Rentennotierungen und einer Rally der Renditen am Vortag erholen sich die Notierungen ganz leicht, die Renditen kommen in der Folge nur ganz knapp zurück. Die Sorge über ausbleibende Zinssenkung bleibe bestehen, heißt es im Handel. Dazu passt auch der Dollar, der seine Vortagesaufschläge verteidigt und sich auf Tagessicht kaum bewegt.
Die Erdölpreise geben indes mit den Entspannungssignalen im Nahostkrieg nach. Damit werden Versorgungsengpässe ausgepreist. Zudem zeigen Daten des privaten American Petroleum Institute einen unerwarteten Lageraufbau in den USA und senden damit ein bärisches Preissignal aus.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 5,02 -1,6 5,04 60,5 5 Jahre 4,70 -2,1 4,72 69,6 7 Jahre 4,68 -2,3 4,71 71,3 10 Jahre 4,66 -2,3 4,68 78,0 30 Jahre 4,76 -2,2 4,78 79,2 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Mo, 17:02 % YTD EUR/USD 1,0682 +0,1% 1,0700 1,0712 -3,3% EUR/JPY 168,57 +0,2% 167,78 167,86 +8,3% EUR/CHF 0,9826 +0,2% 0,9760 0,9756 +5,9% EUR/GBP 0,8556 +0,2% 0,8535 0,8540 -1,4% USD/JPY 157,80 +0,0% 156,79 156,68 +12,0% GBP/USD 1,2484 -0,1% 1,2537 1,2543 -1,9% USD/CNH (Offshore) 7,2460 -0,1% 7,2547 7,2462 +1,7% Bitcoin BTC/USD 57.766,96 -3,9% 63.736,91 62.791,84 +32,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,66 81,93 -1,6% -1,27 +11,2% Brent/ICE 85,15 86,33 -1,4% -1,18 +11,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.297,94 2.285,71 +0,5% +12,23 +11,4% Silber (Spot) 26,36 26,33 +0,1% +0,04 +10,9% Platin (Spot) 949,70 938,05 +1,2% +11,65 -4,3% Kupfer-Future 4,52 4,56 -1,0% -0,04 +15,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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