MÄRKTE USA/Sorgen vor Handelskrieg belasten weiter
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DOW JONES--Die Sorge vor einem Handelskrieg durch die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle belastet auch am Dienstag die Wall Street. Allerdings wird nach der Aussetzung der Zölle für Mexiko und Kanada für jeweils einen Monat nun auf eine Verhandlungslösung gehofft. Derweil hat China als Reaktion auf die US-Zölle von zehn Prozent angekündigt, seinerseits Importzölle auf bestimmte Güter aus den USA zu erheben, vor allem fossile Energieträger. Trump kündigte jedoch baldige Gespräche mit China an. Zudem will Trump auch höhere Zölle für Produkte aus der EU erheben.
Nach den Vortagesabgaben fällt der Dow-Jones-Index kurz nach der Eröffnung um weitere 0,1 Prozent auf 44.370 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert und für die Nasdaq-Indizes geht es um jeweils 0,2 Prozent nach oben.
Chinas Vergeltungsmaßnahmen gegen die US-Zölle seien jedoch so kalibriert, dass sie nach Einschätzung von Capital Economics eine Botschaft an Washington "und das heimische Publikum" senden, ohne allzu großen Schaden anzurichten. "Es besteht jedoch das Risiko, dass die Vergeltungsmaßnahmen nach hinten losgehen, indem sie Trump zu einer weiteren Eskalation der Zölle ermutigen", sagt Julian Evans-Pritchard, Head of China Economics.
Von der Konjunkturseite sind am Berichtstag kaum Impulse zu erwarten, es wird nach der Startglocke lediglich der Auftragseingang Industrie für Dezember veröffentlicht.
Merck & Co unter Druck - Schwache Gardasil-Umsätze
Bei den Einzelwerten sorgt die Berichtssaison für Kursbewegungen: so fallen die Aktien von Merck & Co um 11,6 Prozent, nachdem das US-Pharmaunternehmen einen Umsatzrückgang seines Blockbuster-HPV-Impfstoffs Gardasil im vierten Quartal um 17 Prozent berichtet hat. Die Gewinne für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 übertrafen dagegen die Analystenerwartungen.
Ein schwächeres nordamerikanisches Snack-Geschäft hat Pepsico (-2,8%) im vierten Quartal einen überraschenden Umsatzrückgang beschert. Unter dem Strich schnitt der US-Konzern allerdings etwas besser ab als erwartet. Der Pharmakonzern Pfizer (+1,2%) ist im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Umsatz und Gewinn fielen zudem besser aus als an der Wall Street erwartet.
Paypal hat mit den Geschäftszahlen für 2024 die Erwartungen der Analysten beim bereinigten Gewinn und auch beim Umsatz übertroffen. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 15 Milliarden Dollar angekündigt. Für die Aktie geht es dennoch um 9 Prozent nach unten. Hier könnten Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen, heißt es.
Der Musik-Streamingdienst Spotify (+11%) bewegt sich dank eines Nutzerwachstums und Sparmaßnahmen das erste volle Jahr in der Gewinnzone. Zudem fiel das Wachstum bei den monatlichen Nutzern höher aus als erwartet und auch der Ausblick kommt am Markt gut an. Nach Handelsende folgen noch die Ergebnisse der Google-Mutter Alphabet und Advanced Micro Devices (AMD).
Dollar gibt nach - Ölpreise fallen
Nach dem kräftigen Vortagesplus zeigt sich der Dollar mit Abgaben. Der Dollar-Index verliert 0,6 Prozent. Der Greenback könnte nach Einschätzung von ING-Analyst Francesco Pesole weiter zurückgehen, sollten sich die USA und China auf eine Deeskalation ihres Handelsstreits zubewegen. Die Argumente für eine signifikante Dollar-Abwertung seien jedoch schwach, da die Zolldrohung weiterhin bestehe, so Pesole.
Die Ölpreise geben nach, die Notierungen für Brent und WTI reduzieren sich um bis zu 3 Prozent. Die unmittelbaren Bedenken hinsichtlich Versorgungsunterbrechungen hätten nachgelassen, nachdem US-Präsident Trump die Zölle auf Mexiko und Kanada, die größten ausländischen Lieferanten von Rohöl für die USA, ausgesetzt habe. Unterdessen habe China als Reaktion auf die US-Zölle Gegenmaßnahmen beschlossen, die Ängste vor einem Handelskrieg wecken, der letztendlich das globale Wachstum bremsen und die Nachfrage dämpfen könnte. Dies sorge für weiteren Druck auf die Preise, heißt es.
Die Renditen am Anleihemarkt setzen ihre Aufwärtstendenz fort. Teilnehmer verweisen auf die temporäre Pause im Handelskrieg der USA mit Mexiko und Kanada, während China Vergeltungszölle auf US-Exporte angekündigt hat. Auch nähmen die Inflationsbedenken zu, während abzuwarten bleibe, wie die Fed auf die Handelsspannungen reagieren werde, heißt es.
Auch der Goldpreis legt weiter zu. Da Peking Vergeltungsmaßnahmen in Bezug auf die verhängten US-Zölle ergreife, steige die Gefahr eines umfassenden Handelskrieges. Dieses Szenario werfe einen dunklen Schatten auf die globalen Wirtschaftsaussichten und treibe naturgemäß die Nachfrage nach sicheren Häfen an, was Raum für weitere Goldgewinne schaffe, so Marktstratege Ricardo Evangelista von ActivTrades.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.369,93 -0,1% -51,98 +4,3% S&P-500 5.997,56 +0,0% 2,99 +2,0% Nasdaq-Comp. 19.437,50 +0,2% 45,54 +0,7% Nasdaq-100 21.343,46 +0,2% 45,88 +1,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,26 -0,2 4,26 1,5 5 Jahre 4,37 +0,2 4,37 -1,2 7 Jahre 4,47 +0,8 4,46 -0,9 10 Jahre 4,57 +0,7 4,56 -0,4 30 Jahre 4,80 +0,8 4,80 2,4 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,0347 +0,0% 1,0303 1,0317 -0,1% EUR/JPY 160,47 +0,2% 159,98 159,69 -1,5% EUR/CHF 0,9392 -0,3% 0,9399 0,9406 +0,1% EUR/GBP 0,8320 +0,1% 0,8304 0,8308 +0,5% USD/JPY 155,08 +0,2% 155,25 154,78 -1,4% GBP/USD 1,2437 -0,0% 1,2408 1,2419 -0,6% USD/CNH (Offshore) 7,2882 -0,2% 7,3167 7,3280 -0,6% Bitcoin BTC/USD 99.882,80 -1,9% 99.332,90 99.062,85 +5,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,98 73,16 -3,0% -2,18 -0,4% Brent/ICE 74,22 75,96 -2,3% -1,74 -0,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 52,475 53,85 -2,6% -1,38 +7,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.839,55 2.812,23 +1,0% +27,32 +8,2% Silber (Spot) 31,98 31,59 +1,2% +0,39 +10,8% Platin (Spot) 974,70 968,98 +0,6% +5,73 +7,5% Kupfer-Future 4,33 4,31 +0,6% +0,03 +7,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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