MÄRKTE USA/Sorgen vor falkenhafter Fed bremsen weiter
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Auf Nummer sicher zu gehen, scheint für viele Akteure an der Wall Street am Mittwoch - im unmittelbaren Vorfeld des Auftritts der US-Notenbank - das Gebot der Stunde zu sein. Wie angespannt die Lage ist, zeigte die sehr schwache Tendenz am Dienstag in Reaktion auf einen unerwartet hohen Arbeitskostenindex im ersten Quartal. Er hatte den schon stark geschrumpften Zinssenkungserwartungen für das laufende Jahr einen weiteren Dämpfer versetzt.
In die gleiche Richtung wirkt, dass laut dem am Mittwoch veröffentlichten ADP-Arbeitsmarktbericht in der US-Privatwirtschaft zuletzt mehr Stellen geschaffen wurden als erwartet.
Damit nehmen die Befürchtungen nochmals zu, dass die Fed einen falkenhaften Ton anschlagen und länger erhöhte Zinsen signalisieren könnte. Ein Zinsschritt wird am Berichtstag nicht erwartet. Am Zinsterminmarkt wird inzwischen erst für November mit einer knappen Mehrheit auf eine erste Zinssenkung gesetzt. Es gibt aber auch Börsianer, die inzwischen für 2024 gar keine Zinssenkung mehr sehen.
Dass die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der USA im April stärker gesunken ist als erwartet und zudem unter die Expansionsschwelle, bewegt kaum, auch wenn dies tendenziell für sinkende Zinsen spricht.
Der Dow-Jones-Index steigt zur New Yorker Mittagszeit um 0,3 Prozent auf 37.922 Punkte, getragen von starken Gewinnen bei Johnson & Johnson und 3M. Der deutlich breitere S&P-500 und die zinsempfindlicheren Nasdaq-Indizes fallen dagegen weiter zurück - um 0,3 bzw. bis zu 0,7 Prozent. Dass nach dem deutlichen Anstieg die Renditen etwas zurückkommen, stützt nicht. Im Zweijahresbereich liegt sie immer noch knapp über 5 Prozent.
Der Dollar verteidigt die Gewinne vom Vortag, er tendiert wenig verändert. Am Ölmarkt fallen die Preise um über 2 Prozent, nachdem die wöchentlichen US-Öllagervorräte einen überraschenden Anstieg zeigten.
AMD-Kurs knickt ein - gut nicht gut genug
Am Aktienmarkt gilt es eine Flut von Quartalszahlen zu bewältigen. AMD büßen fast 10 Prozent ein. Der Chiphersteller hat mit dem Umsatz im ersten Quartal enttäuscht. Das starke Minus wird aber auch damit erklärt, dass die Erwartungen wegen des KI-Hypes sehr hoch seien, sodass sogar die erhöhte Prognose für die KI-Chipproduktion dem Markt nicht genüge.
Der Chiphersteller Skyworks Solutions hat vor einer nachlassenden Nachfrage nach Smartphones gewarnt. Der Kurs bricht um 15,6 Prozent ein. Apple (+0,7%) zeigen sich davon unbeeindruckt. Der iPhone-Hersteller wird seine Ergebnisse am Donnerstag nach Börsenschluss vorlegen.
Amazon verbessern sich um 0,9 Prozent. Der Online-Riese meldete einen Umsatzanstieg von 13 Prozent, mithin für ein erstes Quartal einen Rekordumsatz.
Der Lebensmittelhersteller Kraft Heinz hat die Gewinnerwartungen zwar erfüllt, aber weniger umgesetzt, weil Preiserhöhungen die Volumenrückgänge nicht wettmachen konnten. Der Kurs büßt 6,8 Prozent ein. Mondelez verbilligen sich um 1,4 Prozent nach den Geschäftszahlen des Snackherstellers.
Der Pharmakonzern Pfizer (+3,4%) übertraf die Erwartungen und hat die Ergebnisprognose angehoben. Johnson & Johnson versucht, mit einem Vergleichsangebot über fast 6,5 Milliarden Dollar zehntausende von Talkum-Klagen aus der Welt zu schaffen. Der Kurs gewinnt über 4 Prozent.
Starbucks meldete einen starken Rückgang der Besucherzahlen sowie unerwartet schwachen Umsatz und Gewinn. Der Kurs knickt um 16,7 Prozent ein. Super Micro Computer enttäuschte mit dem Umsatz im dritten Quartal, der Kurs rauscht um über 15 Prozent talwärts.
Dupont de Nemours hat im abgelaufenen Quartal zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, zugleich aber den Ausblick angehoben. Die Aktie verteuert sich um 7,1 Prozent. Mastercard verbilligen sich nach einem gesenkten Ausblick um 1,0 Prozent.
Ein Kursdesaster erleben CVS Health (-16,8%). Der Versicherer hat mit seinen Zahlen die Erwartungen deutlich verfehlt.
Marihuana-Aktien auf Berg- und Talfahrt
Wilde Kursbewegungen gibt es bei Marihuana-Aktien. Diese waren am Vortag teils massiv gestiegen. Grund waren Berichte, die US-Regierung wolle die Droge als weniger gefährlich einstufen. Nun geben sie größere Teile der Gewinne wieder ab. Canopy Growth kommen um fast 30 Prozent und Tilray Brands um 19,7 Prozent zurück.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.919,30 +0,3% 103,38 +0,6% S&P-500 5.019,04 -0,3% -16,65 +5,2% Nasdaq-Comp. 15.589,61 -0,4% -68,21 +3,9% Nasdaq-100 17.317,82 -0,7% -122,87 +2,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 5,01 -3,5 5,04 58,6 5 Jahre 4,69 -3,1 4,72 68,6 7 Jahre 4,67 -3,3 4,71 70,4 10 Jahre 4,65 -3,2 4,68 77,1 30 Jahre 4,75 -3,4 4,78 78,0 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Mo, 17:02 % YTD EUR/USD 1,0680 +0,1% 1,0700 1,0712 -3,3% EUR/JPY 168,38 +0,1% 167,78 167,86 +8,2% EUR/CHF 0,9821 +0,2% 0,9760 0,9756 +5,9% EUR/GBP 0,8554 +0,2% 0,8535 0,8540 -1,4% USD/JPY 157,66 -0,0% 156,79 156,68 +11,9% GBP/USD 1,2486 -0,1% 1,2537 1,2543 -1,9% USD/CNH (Offshore) 7,2429 -0,2% 7,2547 7,2462 +1,7% Bitcoin BTC/USD 56.786,96 -5,6% 63.736,91 62.791,84 +30,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,30 81,93 -3,2% -2,63 +9,3% Brent/ICE 83,83 86,33 -2,9% -2,50 +9,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,645 29,38 -2,5% -0,73 -7,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.306,97 2.285,71 +0,9% +21,26 +11,9% Silber (Spot) 26,56 26,33 +0,9% +0,23 +11,7% Platin (Spot) 954,81 938,05 +1,8% +16,76 -3,8% Kupfer-Future 4,56 4,56 -0,0% -0,00 +16,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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