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21:15 Uhr, 02.11.2023

MÄRKTE USA/Sehr fest - Weiter sinkende Renditen treiben an

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NEW YORK (Dow Jones) - Mit deutlichen Aufschlägen hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Damit wurde bereits der vierte Handelstag in Folge mit Gewinnen verzeichnet. Stützend wirkten vor allem weiter sinkende Marktzinsen. Im Fokus stand aber auch weiter die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Vorabend und die Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell. Die Fed hatte den Leitzins wie erwartet unverändert in der Spanne zwischen 5,25 und 5,5 Prozent belassen, sich aber die Option offen gehalten, die Zinsen später weiter anzuheben. Powell hatte sich jedoch optimistisch gezeigt, dass die bisherigen Zinserhöhungen wirken werden, wenn auch verzögert.

Der Dow-Jones-Index kletterte um 1,7 Prozent auf 33.839 Punkte. Für den S&P-500 ging es 1,9 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite gewann 1,8 Prozent. An der Nyse standen den 2.548 (Mittwoch: 1.943) Kursgewinnern 347 (954) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 37 (80) Titel.

"Obwohl Powell auf den ersten Blick versuchte, als Falke aufzutreten, kauften ihm die Märkte das nicht ab, zumal die Konjunkturdaten vom Mittwoch zeigten, dass sich die US-Wirtschaft zu verlangsamen scheint", sagte Michael Hewson, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets UK.

Die nächsten Impulse dürften die nachbörslich anstehenden Ergebnisse von Apple und der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag liefern. Die am Berichtstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist stärker als erwartet gestiegen und die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im dritten Quartal 2023 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 4,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Volkswirte hatten nur mit 4,3 Prozent gerechnet. Der Auftragseingang der Industrie ist im September etwas stärker gestiegen als erwartet.

   Renditen sinken weiter - Dollar gibt deutlich nach 

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den deutlichen Vortagesabgaben erneut nach. Die Rendite 10-jähriger Papiere fiel um weitere 6,2 Basispunkte auf 4,67 Prozent. Die ADP-Daten vom Vortag hätten auf Anzeichen für eine Entspannung auf dem US-Arbeitsmarkt hingewiesen, die dafür sprechen, dass die Fed keine weiteren Zinserhöhungen vornehmen wird, hieß es.

Am Devisenmarkt gab der Dollar mit den rückläufigen Marktzinsen deutlich nach. Der Dollar-Index sank um 0,7 Prozent. Im Handel hieß es mit Blick auf die Fed-Aussagen, der Erhöhungszyklus bei den Zinsen neige sich vermutlich dem Ende entgegen. Zwar habe US-Notenbankgouverneur Powell die Tür für Zinserhöhungen nicht gänzlich geschlossen, er habe aber auch gesagt, dass die Fed bereits sehr weit gekommen sei. Anleger konzentrierten sich auf letzteres, sagte Marktanalyst Matt Simpson von City Index.

Die Ölpreise legten nach zuletzt drei Tagen mit Abgaben zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent stiegen um jeweils 2,5 Prozent. Das Risiko weiterer Auswirkungen des Krieges zwischen Israel und der Hamas halten die Preise weiter hoch, hieß es von Marktteilnehmern. Gestützt habe aber auch der schwache Dollar.

   Paypal, Qualcomm und Starbucks nach Zahlen gesucht 

Unter den Einzelwerten legten Paypal um 6,6 Prozent zu. Der Zahlungsdienstleister hat im dritten Quartal beim Umsatz die Schätzungen der Wall Street übertroffen. Der Nettogewinn fiel dagegen auf 1,02 Milliarden Dollar von 1,33 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Qualcomm rückten um 5,8 Prozent vor. Der US-Chiphersteller hat mit den Ergebnissen für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal lag über den Schätzungen des Marktes.

Starbucks (+9,5) hat im vierten Geschäftsquartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen. Die US-Kaffeehauskette berichtete, dass ihr Filialnetz um 816 neue Standorte erweitert worden sei - Starbucks ist damit weltweit an 38.038 Standorten vertreten. Das sind 26 Filialen mehr als Analysten erwartet hatten.

Mondelez (+1,7%) hat im dritten Quartal von einer weiterhin soliden Nachfrage und Preiserhöhungen profitiert. Der US-Snackkonzern übertraf die Markterwartungen und präzisierte seinen Ausblick.

Beyond Meat gewannen 18,4 Prozent. Der Produzent veganer Fleischersatzprodukte senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatzprgnose wegen nachlassender Nachfrage. Vor diesem Hintergrund will das Unternehmen die Kostenstruktur verbessern. Zu den Bemühungen gehören eine Reduzierung der weltweiten Belegschaft außerhalb der Produktion um 19 Prozent und eine Überprüfung der Preisstrategie, um die Steigerung der Bruttomarge zu unterstützen.

Conocophillips hat im dritten Quartal seine Fördermenge erhöht und mehr verdient als erwartet. Die Aktie stieg um 4,6 Prozent. Moderna stürzten um 6,5 Prozent ab. Der Impfstoff-Hersteller hat zwar die Umsatzprognosen für das dritte Quartal deutlich übertroffen, meldete jedoch einen größeren Verlust als erwartet. Zudem enttäuschte der Umsatzausblick für dieses und das kommende Jahr.

Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney (+2,7%) übernimmt den Streamingdienst Hulu vollständig und zahlt Comcast (+1,6%) für dessen restliches Drittel mindestens 8,61 Milliarden US-Dollar.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.839,08  +1,7%   564,50      +2,1% 
S&P-500        4.317,78  +1,9%    79,92     +12,5% 
Nasdaq-Comp.  13.294,19  +1,8%   232,72     +27,0% 
Nasdaq-100    14.919,55  +1,7%   254,64     +36,4% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,98         +2,5           4,95           55,9 
5 Jahre                  4,65         -1,8           4,67           64,8 
7 Jahre                  4,68         -5,0           4,73           71,0 
10 Jahre                 4,67         -6,2           4,73           79,1 
30 Jahre                 4,81        -11,3           4,92           84,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do., 7:48 Uhr  Mi, 17:14 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0621        +0,4%         1,0597         1,0539    -0,8% 
EUR/JPY                159,83        +0,3%         159,37         159,11   +13,9% 
EUR/CHF                0,9623        +0,3%         0,9581         0,9593    -2,8% 
EUR/GBP                0,8701        +0,1%         0,8702         0,8692    -1,7% 
USD/JPY                150,48        -0,1%         150,40         150,96   +14,8% 
GBP/USD                1,2208        +0,3%         1,2177         1,2126    +0,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,3282        -0,1%         7,3320         7,3383    +5,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             35.031,61        -0,7%      35.195,58      34.361,84  +111,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               82,43        80,44          +2,5%          +1,99    +6,6% 
Brent/ICE               86,73        84,63          +2,5%          +2,10    +6,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag          +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.985,47     1.984,00          +0,1%          +1,48    +8,9% 
Silber (Spot)           22,77        22,99          -1,0%          -0,22    -5,0% 
Platin (Spot)          926,03       928,38          -0,3%          -2,35   -13,3% 
Kupfer-Future            3,69         3,65          +1,1%          +0,04    -3,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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