MÄRKTE USA/Dow von Boeing und Intel gedrückt - Nvidia auf Rekordhoch
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit teils kräftigen Abgaben hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Während der Dow-Jones-Index von den starken Verlusten der Aktien von Boeing und Intel bis an die Marke von 39.000 Punkten gedrückt wurde, hielt sich das Minus der Nasdaq-Indizes noch in Grenzen. Hier stützten starke Quartalsergebnisse von Nvidia. Der Chip-Konzern hat mit den Zahlen die hochgesteckten Erwartungen des Marktes übertroffen und zudem einen optimistischen Ausblick gegeben. Außerdem kündigte das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an. Für die Titel ging es um 9,3 Prozent nach oben, bei 1.063 Dollar wurde ein Rekordhoch markiert. Der Halbleiter-Sektor im S&P-500 stieg um 4,0 Prozent. Dagegen kamen die Aktien anderer Chip-Hersteller wie Texas Instruments (-2,6%) und Intel (-4,3%) unter Druck.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,5 Prozent auf 39.065 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,4 Prozent. Dabei zeigten sich an der Nyse 405 (Mittwoch: 799) Kursgewinner und 2.437 (2.005) -verlierer. Unverändert schlossen 41 (90) Titel.
Hauptbelastungsfaktor im Dow war die Boeing-Aktie, die um 7,6 Prozent absackte. Einen Monat, nachdem der US-Flugzeughersteller bekannt gegeben hatte, im ersten Quartal dieses Jahres fast 4 Milliarden Dollar verbrannt zu haben, warnte CFO Brian West Investoren, dass es im laufenden Quartal ähnlich schlimm oder sogar noch schlimmer kommen könnte. Er sagte zudem, dass es unwahrscheinlich ist, dass Boeing im laufenden Jahr einen positiven Cashflow erwirtschaften wird. Hintergrund sind die Produktions- und Lieferkettenprobleme.
Fed-Protokoll wirkt nach - Unerwartet starke Einkaufsmanager-Indizes
Getrübt wurde das Sentiment auch von den anhaltenden Sorgen der US-Notenbanker über die hartnäckige Inflation in den USA. Wie am Mittwoch aus dem Protokoll der jüngsten Zinssitzung ersichtlich wurde, sprachen sich die Fed-Vertreter dafür aus, die Zinsen länger als zuvor erwartet auf einem hohen Niveau zu belassen, um die Inflation weiter einzudämmen. Einige Fed-Vertreter hatten sogar weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen, falls die Inflationsentwicklung dies rechtfertige. Dies hatte sich allerdings bereits angedeutet, nachdem zuletzt einige Notenbanker am Markt aufgekommenen Zinssenkungshoffnungen einen Dämpfer verpasst hatten.
Auch die veröffentlichten Einkaufsmanager für den Mai deuteten nicht auf eine Zinssenkung hin. Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Mai belebt. Anstelle eines erwartet leichten Rückgangs zum Vormonat wies sie eine Beschleunigung nach oben auf. So stieg der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister - auf 54,4 nach 51,3 Punkten und liegt damit weiter über der Wachstumsschwelle.
Dagegen hat sich die Wirtschaftsaktivität in den USA im April abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index fiel auf minus 0,23 (März: revidiert -0,04). Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist stärker als erwartet auf 215.000 (Vorwoche: revidiert 223.000) zurückgegangen. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 220.000 gerechnet. Die Neubauverkäufe fielen im April etwas stärker als prognostiziert.
News Corp von OpenAI-Deal gestützt
Für die A-Aktie von News Corp ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der Medienkonzern, dem das Wall Street Journal und auch diese Nachrichtenagentur gehören, hat ein bedeutendes Lizenzabkommen mit OpenAI geschlossen. Der Deal könnte über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als 250 Millionen Dollar wert sein, einschließlich einer Kompensation in Form von Bargeld und Gutschriften für die Nutzung der OpenAI-Technologie, wie mit der Situation vertraute Personen berichteten. OpenAI würde die Inhalte der Nachrichtenpublikationen von News Corp, einschließlich der Archive, nutzen, um Nutzeranfragen zu beantworten und seine Technologie zu trainieren.
Mondelez verloren 2,0 Prozent. Die EU-Kommission hat gegen das Unternehmen eine Geldbuße in Höhe von 337,5 Millionen Euro verhängt. Es gehe um den Vorwurf, den grenzüberschreitenden Handel mit Schokolade, Keksen und Kaffeeprodukten zwischen den Mitgliedstaaten zu behindern und damit gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen zu haben. Zudem habe Mondelez in einigen Ländern seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt.
DuPont (+0,5%) hat die Aufspaltung in drei separate börsennotierte Aktiengesellschaften angekündigt. Die entstehenden drei Unternehmen sollen mehr Flexibilität für ihre eigenen Wachstumsstrategien haben, "einschließlich portfolio-erweiternder Fusionen und Übernahmen". In 18 bis 24 Monaten will DuPont die Trennung umgesetzt haben.
Dollar tritt auf der Stelle - Ölpreise steigen
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach den Vortagesaufschlägen in Reaktion auf das Fed-Protokoll wenig verändert. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Zwischenzeitliche leichte Abgaben wurden wieder aufgeholt.
Die Ölpreise gaben Gewinne aus dem Verlauf wieder ab und fielen im Verlauf auf die tiefsten Stände seit drei Monaten. Die Preise für die Sorten WTI und Brent reduzierten sich um bis zu 0,9 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf steigende Nachfragesorgen. Zudem stand das Treffen des Ölkartells Opec+ Anfang Juni im Fokus. Die Opec+ dürfte ihre Förderungskürzung von 2,2 Millionen Barrel pro Tag wahrscheinlich bis Ende 2024 verlängern, so die Analysten von MUFG. Diese längerfristig niedrigere Produktion und das über den historischen Durchschnittswerten liegende Wachstum der Ölnachfrage deuteten aber auf steigende Preise in der zweiten Jahreshälfte hin.
Am Anleihemarkt legten die Renditen mit der sinkenden Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Zinssenkung zu. Dies hätten die besser als erwarteten Einkaufsmanagerindizes und die wöchentlichen Erstanträge unterstrichen, so ein Beobachter. Das Fed-Sitzungsprotokoll habe zudem bestätigt, dass die US-Notenbank weitere Daten benötige, um sicherzustellen, dass sich die Inflation in Richtung des Zielwerts der Fed von 2,0 Prozent fällt. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5,2 Basispunkte auf 4,48 Prozent.
Der Goldpreis gab nach. Marktteilnehmer verwiesen auf eine Reaktion auf das Fed-Protokoll. Dieses hatte höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum wahrscheinlicher gemacht. Der Preis für die Feinunze sank um 2,0 Prozent auf 2.332 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 39.065,26 -1,5% -605,78 +3,7% S&P-500 5.267,84 -0,7% -39,17 +10,4% Nasdaq-Comp. 16.736,03 -0,4% -65,51 +11,5% Nasdaq-100 18.623,39 -0,4% -81,82 +10,7% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,93 +6,4 4,87 51,4 5 Jahre 4,53 +6,3 4,46 52,7 7 Jahre 4,50 +5,5 4,44 52,6 10 Jahre 4,48 +5,2 4,42 59,6 30 Jahre 4,58 +4,1 4,54 61,1 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:52 Uhr Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0809 -0,1% 1,0825 1,0833 -2,1% EUR/JPY 169,58 -0,0% 169,67 169,60 +9,0% EUR/CHF 0,9888 -0,2% 0,9901 0,9907 +6,6% EUR/GBP 0,8516 +0,1% 0,8508 0,8516 -1,8% USD/JPY 156,88 +0,1% 156,72 156,55 +11,4% GBP/USD 1,2693 -0,2% 1,2723 1,2721 -0,2% USD/CNH (Offshore) 7,2572 +0,0% 7,2549 7,2541 +1,9% Bitcoin BTC/USD 66.806,57 -3,8% 69.310,46 69.974,07 +53,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,87 77,57 -0,9% -0,70 +6,0% Brent/ICE 81,31 81,90 -0,7% -0,59 +6,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,37 34,77 +1,7% +0,60 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.331,73 2.378,47 -2,0% -46,74 +13,1% Silber (Spot) 30,14 30,78 -2,1% -0,63 +26,8% Platin (Spot) 1.021,17 1.040,00 -1,8% -18,83 +2,9% Kupfer-Future 4,77 4,84 -1,6% -0,08 +21,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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