Kommentar
19:28 Uhr, 04.03.2021

Märkte gehen nach Powell-Rede in Sinkflug

Die Anleiherenditen ziehen weiter an. US-Notenbankchef Powell hat sich in einer Rede zurückhaltend zu den steigenden Renditen geäußert und gleichzeitig ein Festhalten der Fed an der ultralockeren Geldpolitik signalisiert.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 12.440,26 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 30.885,78 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 12.440,26 Pkt (NASDAQ)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 30.885,78 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.765,60 Pkt (CME)

US-Notenbankchef Jerome Powell hat in einem Gespräch mit dem "Wall Street Journal" am Donnerstagabend ein weiteres Festhalten der Fed an der ultralockeren Geldpolitik signalisiert. Nach der Rede zogen die Anleiherenditen allerdings erneut an und die Aktien besonders an der US-Technologiebörse Nasdaq gingen in den Sturzflug.

Zum Anstieg der Anleiherenditen äußerte sich Powell nur zurückhaltend und stellte kein Einschreiten der Fed in Aussicht. Wegen der neu erwachten Inflationssorgen scheint eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik von den Märkten inzwischen nicht mehr klar positiv wie in den vergangenen Jahren beurteilt zu werden. Die Fed beobachte aufmerksam die Bewegungen an den Anleihemärkten und sei besorgt, sofern sich die Bedingungen verschärfen sollten, sagte Powell. Der Frage, ob die Fed wie in der Vergangenheit eine "Operation Twist" plane, in deren Rahmen die Fed Anleihen mit längerer Laufzeit kaufen würde, um damit die längerfristigen Renditen gezielt zu drücken, wich Powell aus. Auch eine Frage, ob er eine zweite Amtszeit anstrebe, wollte Powell nicht klar beantworten.

Powell wiederholte frühere Aussagen, wonach es noch einige Zeit dauern werde, um das Ziel der maximalen Beschäftigung in den USA zu erreichen. Man sei noch ein gutes Stück von den Zielen entfernt. Die geldpolitische Ausrichtung sei derzeit "angemessen" und die Fed wäre auch "geduldig", wenn die Inflation anziehen sollte, so Powell.

Man glaube, dass der Anstieg der Inflation sich als vorübergehend erweisen werde und wolle keine hohe Inflation wie in früheren Jahrzehnten, sagte Powell. Die Inflation werde zwar anziehen, aber nicht auf dem hohen Niveau verharren. Auch wenn die Inflation einige Quartale über dem Ziel der Fed liege, werde das die Psychologie der Menschen nicht automatisch verändern, so Powell.

Während der Rede und im Anschluss zog die Rendite bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen deutlich an, auf zuletzt rund 1,538 Prozent. Die Märkte gaben deutlich ab, wobei der Nasdaq-100-Index besonders deutlich ins minus rutschte.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Nasdaq-100 (long)

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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