MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenausklang trotz erneuter Zoll-Sorgen
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitag im frühen Handel leicht nach oben, womit die neuen US-Zölle zunächst keine negativen Auswirkungen haben. Lediglich die Lkw-Hersteller zeigen sich mit Abgaben. Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 23.656 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,6 Prozent im Plus bei 5.478 Punkten. Den schwächsten Sektor stellen die Technologiewerte mit einem Minus von 0,4 Prozent. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die US-Regierung Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit der USA von im Ausland gefertigten Halbleitern erwägt. Dahinter steht vor allem die Hoffnung, die US-Produktion anzukurbeln und die globalen Lieferketten neu zu gestalten.
Am Nachmittag steht mit dem Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank zur Veröffentlichung an. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte zuletzt erklärt, es gebe Risiken sowohl für die Beschäftigung als auch für die Inflation, und hatte es vermieden, klare Signale für Zinssenkungen für die nächste Sitzung im Oktober zu geben. Powell sagte, wenn die Zinsen zu aggressiv gesenkt würden, würde die Aufgabe der Bekämpfung der hohen Inflation unvollendet bleiben und die Fed müsse die Zinsen später möglicherweise anheben. Wenn die Fed die Zinsen jedoch zu lange zu hoch halte, könne sich der Arbeitsmarkt abschwächen, so der Fed-Chairman.
Mit Blick auf die kommende Woche droht ein möglicher Shutdown in den USA. Sollte dieser schnell abgewendet werden, seien die wirtschaftlichen Auswirkungen in der Regel gering, heißt es.
US-Zollpolitik belastet vor allem LKW-Hersteller
Für etwas Unsicherheit sorgt, dass US-Präsident Trump ab 1. Oktober 2025 Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte schwere Lkw einführt. Noch unklar ist laut den Jefferies-Analysten, ob Fahrzeuge mit US-Anteil oder USMCA-konforme Modelle teilweise befreit würden. Ohne Ausnahmen drohe europäischen Herstellern wie Daimler Truck und Traton ein Kosten-Nachteil von 3 bis 6 Prozent gegenüber US-Produzenten. Die Unsicherheit dürfte kurzfristig Nachfrage und Bestellungen belasten, bis Klarheit über die Preise herrsche. Auf Makroebene könnte dies auch das vierte Quartal 2025 und auch 2026 dämpfen, sollte die Branche die Preise anheben. Allerdings wird trotz höherer Anschaffungskosten ein wesentlicher Marktanteilsverlust wegen des geringen Einflusses auf die Gesamtkosten (TCO) für unwahrscheinlich gehalten. Daimler Truck verlieren 2,7 Prozent und Traton 3,1 Prozent.
Kaum Belastungen sind dagegen bei den Pharma-Werten zu sehen, der Sektor-Index legt nach anfänglichen leichten Abgaben um 0,1 Prozent zu. Trump kündigte Zölle von 100 Prozent auf bestimmte importierte Pharmaprodukte an - doch der Interpretationsspielraum bleibt nach Ansicht der Vontobel-Analysten groß. Denn ausgenommen würden die Unternehmen, die Produktionsstätten in den USA errichten, was er als "Spatenstich und/oder im Bau befindlich" definiere. Die Analysten haben nichts über eine Untersuchung nach "Section 232" gehört, die wahrscheinlich die Grundlage für differenzierte Zölle auf die Pharmaindustrie sein würde. "Section 232" erlaubt es der US-Regierung, handelspolitische Maßnahmen zu ergreifen, wenn festgestellt wird, dass bestimmte Importe eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen.
Vontobel geht nicht davon aus, dass die neuen Nachrichten Roche und Novartis betreffen. Roche habe sogar eine Pressemitteilung herausgegeben, dass der Spatenstich für eine Produktionsanlage in North Carolina erfolgt sei. Novartis wiederum habe angekündigt, neue Standorte in den USA zu errichten und bestehende zu erweitern. Dies sollte nach Meinung der Analysten ausreichen, um Zölle zu vermeiden. Novartis gewinnen 0,4 Prozent und Roche legen um 0,3 Prozent zu. Die Aktien von Bayer und Astrazeneca zeigen sich wenig verändert, GSK erhöhen sich um 0,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.478,19 +0,6% 33,30 +11,6% Stoxx-50 4.592,93 +0,5% 23,55 +6,6% DAX 23.655,86 +0,5% 121,03 +18,9% MDAX 30.058,71 +0,1% 24,12 +18,4% TecDAX 3.597,39 -0,4% -14,32 +6,9% SDAX 16.821,23 +0,1% 19,08 +24,2% CAC 7.856,43 +0,8% 61,01 +6,1% SMI 11.938,36 +0,5% 62,56 +3,3% ATX 4.647,72 +0,4% 17,41 +26,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 18:15 % YTD EUR/USD 1,1671 +0,1% 1,1659 1,1680 +13,3% EUR/JPY 174,90 +0,1% 174,65 174,90 +7,2% EUR/CHF 0,9337 +0,1% 0,9331 0,9345 -0,6% EUR/GBP 0,8743 +0,0% 0,8743 0,8747 +5,5% USD/JPY 149,86 +0,1% 149,78 149,74 -5,4% GBP/USD 1,3350 +0,1% 1,3340 1,3353 +7,5% USD/CNY 7,1239 -0,0% 7,1244 7,1239 -1,3% USD/CNH 7,1432 -0,0% 7,1449 7,1438 -2,7% AUS/USD 0,6527 -0,2% 0,6539 0,6550 +6,4% Bitcoin/USD 109.187,50 -0,3% 109.494,35 111.605,75 +20,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,68 64,40 +0,4% 0,28 -9,6% Brent/ICE 69,60 69,42 +0,3% 0,18 -8,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.748,36 3.748,83 -0,0% -0,47 +42,4% Silber 45,04 45,18 -0,3% -0,14 +51,9% Platin 1.322,30 1.314,88 +0,6% 7,42 +43,6% Kupfer 4,76 4,76 -0,1% 0,00 +15,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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