MÄRKTE EUROPA/Umfeld und Quartalsende treiben die Börsen an
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Kursaufschwung an den europäischen Börsen hat sich am Dienstag fortgesetzt. Der DAX markierte bereits den 24. Rekord in diesem Jahr, er schloss 0,7 Prozent im Plus und mit 18.384 Punkten nahe dem Tages- und neuen Allzeithoch von 18.412 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,5 Prozent auf 5.069 und markierte die höchsten Stände seit dem Jahr 2000. "Die Hausse nährt die Hausse", sagte ein Marktteilnehmer. Das Verkaufsinteresse sei gering, und das Umfeld aus niedrigen Renditen, Zinssenkungsfantasie und der Hoffnung auf bessere Wirtschaftsdaten stütze die Stimmung. Zudem führe der nahende Quartals-Ultimo zu Käufen, da die Fonds nach dem starken Quartal hohe Aktienquoten ausweisen wollten. Insofern seien die Chancen auf weitere Kursaufschläge in den verbleibenden zwei Handelstagen der Woche gut.
Der DAX profitierte einmal mehr von der guten Verfassung seiner Schwergewichte. SAP als Index-Schwergewicht Nummer eins markierten neue Rekorde, Allianz stiegen auf Jahreshoch, und Siemens, Munich Re sowie Deutsche Telekom schlossen alle deutlich im Plus. Von den sechs schwersten Titeln kamen lediglich Airbus nicht ganz mit, sie hatten im Verlauf aber auch schon neue Allzeithochs aufgestellt.
Daneben war aber auch die Marktbreite gut, zu den Gewinnern hinzugestoßen sind die Aktien der Fluglinien wie Air France-KLM, Lufthansa und Easyjet, aber auch Tui. Der Index der Reise- und Freizeitaktien im europäischen Stoxx-Index-Universum gewann 0,8 Prozent, noch stärker schnitten nur die Indizes der Handelstitel und der Banken ab. Leicht im Minus lagen die Indizes der rohstoffnahen Basic Resources und der Öltitel.
Neue Konjunkturdaten aus den USA passten ins Bild: Sowohl die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter als auch das US-Verbrauchvertrauen deuteten auf ein stabiles, aber nicht übermäßig starkes Wachstum hin, wie es am Markt hieß. Im Blick stand in den USA aber auch bereits der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE), der am Freitag veröffentlicht wird. Er gilt als ein von der US-Notenbank bevorzugtes Preismaß bei der Gestaltung ihrer Zinspolitik. In der Kernrate wird der PCE-Index wie schon im Januar mit einem Anstieg zum Vorjahr um 2,8 Prozent erwartet. Allerdings können die Börsen wegen des Feiertages Karfreitag nicht unmittelbar auf die Daten reagieren. Auch aus Europa werden im Wochenverlauf Inflationszahlen veröffentlicht.
KWS profitieren vom Verkauf des Mais-Geschäfts
KWS Saat reagierten auf den Verkauf des südamerikanischen Maisgeschäft nebst Lizenzen mit einem Sprung von 6,4 Prozent. Das Transaktionsvolumen beläuft sich laut Angaben des Unternehmens auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Positiv dürfte bei den Anlegern die geplante Verwendung der freiwerdenden Mittel ankommen. KWS Saat will den überwiegenden Teil des Verkaufserlöses zur Rückführung von Krediten nutzen, was eine signifikante Verbesserung des finanziellen Leverage (Nettoverschuldung/EBITDA) und der Eigenkapitalquote zur Folge haben wird.
Auf der Verliererseite stachen Gerresheimer mit einem Minus von 3,8 Prozent heraus - belastet von einem negativen Analystenkommentar. In diesem sei von einem schwachen Jahresauftakt die Rede, hieß es im Handel. Compugroup konnten sich dagegen mit dem Start ihres Aktienrückkaufprogramms um 3,9 Prozent erholen. CTS Eventim stiegen um 5,1 Prozent. Der Ausblick liege klar über der Markterwartung beim EBITDA, so Jefferies. Hornbach gewannen 8,5 Prozent auf 74,40 Euro. Nach neuen Geschäftszahlen rät Warburg mit einem Kursziel von 97 Euro zum Kauf.
A.P. Moeller-Maersk verloren in Kopenhagen 2,6 Prozent. Die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore ist eingestürzt, nachdem sie von einem großen Frachtschiff der dänischen Reederei gerammt worden ist. Mit dem Einsturz der Brücke sind mehrere Fahrzeuge in den Fluss gefallen - Taucher suchten nach Vermissten. Laut Medienberichten gab es Tote.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.064,18 +19,99 +0,4% +12,0% Stoxx-50 4.408,96 +3,77 +0,1% +7,7% Stoxx-600 511,09 +1,23 +0,2% +6,7% XETRA-DAX 18.384,35 +123,04 +0,7% +9,8% FTSE-100 London 7.930,96 +13,39 +0,2% +2,6% CAC-40 Paris 8.184,75 +33,15 +0,4% +8,5% AEX Amsterdam 878,40 +1,25 +0,1% +11,6% ATHEX-20 Athen 3.421,31 -12,90 -0,4% +9,6% BEL-20 Brüssel 3.807,47 -4,03 -0,1% +2,7% BUX Budapest 65.005,38 -90,34 -0,1% +7,2% OMXH-25 Helsinki 4.415,89 +4,16 +0,1% -2,4% ISE NAT. 30 Istanbul 9.518,13 -225,79 -2,3% +18,7% OMXC-20 Kopenhagen 2.687,53 -9,98 -0,4% +17,7% PSI 20 Lissabon 6.199,21 +22,82 +0,4% -2,7% IBEX-35 Madrid 10.991,50 +39,30 +0,4% +8,8% FTSE-MIB Mailand 34.688,17 +48,76 +0,1% +14,1% OBX Oslo 1.227,18 -3,98 -0,3% +2,8% PX Prag 1.489,88 +1,05 +0,1% +5,4% OMXS-30 Stockholm 2.547,97 +21,90 +0,9% +6,3% WIG-20 Warschau 2.387,64 +44,40 +1,9% +1,9% ATX Wien 3.499,12 +2,80 +0,1% +2,0% SMI Zürich 11.680,36 +43,31 +0,4% +4,9% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,35 -0,02 -0,22 US-Zehnjahresrendite 4,25 +0,00 +0,37 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:49 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0830 -0,1% 1,0843 1,0835 -1,9% EUR/JPY 164,10 +0,0% 164,08 164,18 +5,5% EUR/CHF 0,9786 +0,4% 0,9766 0,9736 +5,5% EUR/GBP 0,8574 -0,0% 0,8571 0,8572 -1,2% USD/JPY 151,54 +0,1% 151,33 151,52 +7,6% GBP/USD 1,2630 -0,1% 1,2651 1,2641 -0,7% USD/CNH (Offshore) 7,2487 -0,1% 7,2495 7,2483 +1,8% Bitcoin BTC/USD 69.675,62 -0,9% 71.139,17 69.644,73 +60,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,05 81,95 +0,1% +0,10 +13,0% Brent/ICE 86,46 86,75 -0,3% -0,29 +12,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,35 28,06 -2,5% -0,70 -14,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.177,73 2.172,15 +0,3% +5,59 +5,6% Silber (Spot) 24,52 24,67 -0,6% -0,15 +3,1% Platin (Spot) 908,62 904,30 +0,5% +4,32 -8,4% Kupfer-Future 4,01 4,02 -0,1% -0,01 +2,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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