MÄRKTE EUROPA/Starke Einkaufsmanager verderben Nvidia-Laune
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nur knapp im Plus halten sich Europas Börsen am Donnerstagnachmittag. Der DAX rutscht um 0,2 Prozent auf 18.647 Zähler, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,2 Prozent auf 5.034 Punkte. Nach den starken Quartalszahlen vom US-Vorzeigewert für die Tech- und KI-Branche, Nvidia, ist auch in Europa vor allem der Technologiesektor gesucht und legt 1,6 Prozent zu. Einzeltitel aus der Branche wie AMSL steigen 4,1 Prozent. An den US-Börsen ist Nvidia mit 8,6 Prozent Plus gestartet.
Die fehlende Euphorie erklären Händler mit einer Gemengelange an Informationen, die eingepreist werden müssen. Vor allem die sehr starken US-PMIs belasten die Zinshoffnung.
Frische Einkaufsmanagerindizes lassen auf deutsche Konjunktur hoffen
So wurden die neuen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Mai rund um den Globus veröffentlicht, fielen aber nicht einheitlich aus. Für Deutschland verbessern sich die Signale in der Industrie von tiefroten 42,5 auf nunmehr 45,4 und legen eine beginnende Konjunkturerholung nahe. Sorgen macht allerdings der wichtige Dienstleistungs-PMI für Frankreich. Er dreht von 51,3 im Vormonat wieder zurück in den Schrumpfungsbereich mit 49,4 Punkten.
Vor allem für Konjunkturzykliker in Europa hat sich nach den PMIs die Stimmung verbessert: So legen im DAX MTU um 2,9 Prozent und Siemens um 2,1 Prozent zu. Im MDAX klettern typische Branchenwerte wie Kion und Jungheinrich um je 4,1 Prozent, die schweizerische ABB steigt um 2,1 Prozent.
Die PMIs aus den USA belasten jedoch die Märkte: Der Gesamtindex sprang auf 54,4 nach 51,3 an und zeigt damit eher eine Beschleunigung der US-Konjunktur. Der US-Notenbank raubt das ein Argument für Zinssenkungen.
Dazu wurde bereits der Unterton im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Vorabend kritisch aufgenommen. Diesem war zu entnehmen, die Fed-Vertreter glauben, dass sie die Zinsen noch länger als zuvor erwartet auf dem aktuell hohen Niveau halten müssen, nachdem die Daten zur Inflation im vergangenen Monat zum dritten Mal in Folge enttäuschend ausgefallen waren.
Gerresheimer trotz Zukauf gesucht
Klarer Verlierer ist der Versorger-Index mit 2,4 Prozent Minus. Grund ist ein Kurseinbruch von fast 11 Prozent bei National Grid in London. Die Geschäftszahlen bewegen sich laut Citigroup im Rahmen der Erwartungen. Anleger stören sich aber an geplanten Investitionen von 60 Milliarden Pfund. Diese sollen neben Vermögensverkäufen auch durch eine Kapitalerhöhung von 7 Milliarden Pfund finanziert werden.
Bei Gerresheimer geht es um 13 Prozent nach oben trotz einer Akquisition in Italien. Der Verpackungshersteller übernimmt die Blitz LuxCo Sarl, die Holdinggesellschaft der Bormioli Pharma Gruppe. Der Kaufpreis von rund 800 Millionen Euro wird im Handel als gut eingestuft. Zudem solle Blitz schon ab dem ersten Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag leisten.
Auch für CTS Eventim geht es nach Erstquartalszahlen um 9 Prozent nach oben. Der Ticktetverkäufer profitiert von der rasanten Verteuerung von Konzert- und Veranstaltungstickets seit dem Corona-Ende. Daher konnten der Gewinn von 92 Millionen Euro eine Prognose von 84 Millionen Euro klar übertreffen.
Bei Julius Bär geht es in der Schweiz um 2,9 Prozent höher. Trotz schwacher Neumittelzuflüsse spricht JP Morgan von einer starken operativen Entwicklung.
Mit einem Minus von 4 Prozent notieren die Aktien von Curevac nach ihren Zahlen zum ersten Quartal. Das ist aber nur eine kleine Korrektur nach der Kursrally von fast 19 Prozent am Vortag. Positiv vermerkt ein Händler, dass ein Fast-Track-Status durch die US-Aufsicht FDA für ihr Vogelgrippe-Medikament vergeben wurde.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.034,34 +0,2% 9,17 +11,3% Stoxx-50 4.509,12 +0,1% 6,13 +10,2% DAX 18.647,07 -0,2% -33,13 +11,3% MDAX 27.184,55 +0,1% 38,45 +0,2% TecDAX 3.438,44 -0,4% -13,76 +3,0% SDAX 15.113,98 -0,1% -17,81 +8,3% FTSE 8.340,34 -0,4% -29,99 +8,8% CAC 8.096,99 +0,1% 4,88 +7,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,60 +0,06 +0,03 US-Zehnjahresrendite 4,47 +0,05 +0,59 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:52 Uhr Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0835 +0,1% 1,0825 1,0833 -1,9% EUR/JPY 170,20 +0,3% 169,67 169,60 +9,4% EUR/CHF 0,9907 -0,0% 0,9901 0,9907 +6,8% EUR/GBP 0,8521 +0,1% 0,8508 0,8516 -1,8% USD/JPY 157,09 +0,2% 156,72 156,55 +11,5% GBP/USD 1,2716 -0,0% 1,2723 1,2721 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2560 +0,0% 7,2549 7,2541 +1,9% Bitcoin BTC/USD 68.013,58 -2,1% 69.310,46 69.974,07 +56,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,23 77,57 +0,9% +0,66 +7,9% Brent/ICE 82,74 81,90 +1,0% +0,84 +8,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,05 34,77 +0,8% +0,28 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.358,00 2.378,47 -0,9% -20,47 +14,3% Silber (Spot) 30,66 30,78 -0,4% -0,12 +28,9% Platin (Spot) 1.038,91 1.040,00 -0,1% -1,09 +4,7% Kupfer-Future 4,84 4,84 0% 0 +23,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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