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10:17 Uhr, 08.10.2024

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Mit Zinsanstieg macht sich Vorsicht breit

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Dienstag im frühen Handel mit Verlusten. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 18.955 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent nach unten. Hier belasten Gewinnmitnahmen bei Rohstoffaktien und Papieren von Luxusgüterherstellern stärker, sowie schwache Kurse von Papieren von Spirituosenherstellern. Sie hatten zuletzt stärker von Konjunkturstimuli in China profitiert. Nun enttäusche, dass die Nationale Reform- und Entwicklungskommission am Dienstag bei einer Pressekonferenz keine weiteren Maßnahmen verkündet habe, heißt es im Handel. Auch an den chinesischen Börsen hatte dies für negative Kursreaktionen gesorgt.

Die Akteure bewegen sich ansonsten im Spannungsfeld sich verändernder Zinserwartungen, Inflation und Unsicherheit über die Entwicklung im Nahen Osten. Letzteres trieb den Preis für Brent-Öl zuletzt an die 80-Dollar-Marke, nachdem er Mitte September auf Jahrestiefs unter 70 Dollar gesunken war. Steigende Energiekosten kurz vor dem Winter dürften sich auch in der Inflation widerspiegeln, heißt es im Handel.

Bremsend wirkt weiter vor allem der jüngste Anstieg der Marktzinsen. Nachdem der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag auf ein "soft landing" in den USA hindeutete, weisen einige Marktteilnehmer nun auf die Option eines "no landing" hin; also die Möglichkeit erneut steigender Preise bei gleichzeitigem Wachstum der Wirtschaft. Das spreche eigentlich gegen weitere Zinssenkungen. Die Erwartung eines weiteren großen US-Zinsschritts nach unten im November ist zuletzt bereits ausgepreist worden. Und in Europa gibt es Stimmen, wonach Zinssenkungen der EZB bei den kommenden beiden Sitzungen keine ausgemachte Sache seien.

China reagiert auf EU-Strafzölle

Neben der angespannten Lage im Nahen Osten treibt die Hurrikansaison die Preise für Öl nach oben. Nach Helene wirbelt Milton auf Florida zu. Er hat sich zu einem Kategorie-5-Sturm entwickelt und droht später in dieser Woche mit Sturmfluten und Überschwemmungen auf das bereits schwer getroffene Florida zu treffen, das sich noch von den verheerenden Auswirkungen des Vorgängers Helene erholt. Angesichts drohender massiver Schäden rückt das die Aktien der Versicherer in den Blick, die sich aber insgesamt noch gut halten. An der Wall Street waren die Branchenpapiere am Vortag dagegen stark unter Druck geraten. In Paris verbilligen sich Scor um 2,3 Prozent, Munich Re büßen 0,5 Prozent ein und Swiss Re 1,2 Prozent.

Kräftige Verluste verzeichnen Aktien von Spirituosenherstellern. Als Reaktion auf die EU-Entscheidung, Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu verhängen, erhebt China nun vorläufige Antidumpingzölle auf europäischen Branntwein. Sie sollen zwischen 30,6 und 39,0 Prozent liegen und am Freitag in Kraft treten. Für Remy Cointreau geht es um 8,3 Prozent nach unten, zusätzlich belastet von einer Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank. Pernod Ricard fallen um 4,1 und Diageo um 2,1 Prozent.

Am besten halten sich in Europa Aktien aus der als defensiv geltenden Telekombranche (+0,1%) und Immobilienaktien (+0,1%). Letztere hatten am Montag noch ganz am Ende gelegen, belastet vom jüngsten Anstieg des Zinsniveaus.

 
 
 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.922,30        -1,0%      -47,41      +8,9% 
Stoxx-50                4.412,01        -0,9%      -42,22      +7,8% 
DAX                    18.954,83        -0,8%     -149,27     +13,2% 
MDAX                   26.610,25        -0,5%     -129,93      -1,9% 
TecDAX                  3.319,34        -0,7%      -21,96      -0,5% 
SDAX                   14.017,81        -0,8%     -111,07      +0,4% 
FTSE                    8.211,17        -1,1%      -92,45      +7,4% 
CAC                     7.493,44        -1,1%      -82,58      -0,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,25                    -0,00      -0,32 
US-Zehnjahresrendite        4,01                    -0,02      +0,13 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:34  Mo, 17:00   % YTD 
EUR/USD                   1,0994        +0,2%      1,0984     1,0976   -0,5% 
EUR/JPY                   162,29        -0,2%      162,54     162,67   +4,3% 
EUR/CHF                   0,9387        +0,1%      0,9376     0,9395   +1,2% 
EUR/GBP                   0,8392        +0,0%      0,8392     0,8391   -3,3% 
USD/JPY                   147,65        -0,3%      147,97     148,21   +4,8% 
GBP/USD                   1,3102        +0,1%      1,3089     1,3078   +3,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,0468        -0,3%      7,0612     7,0635   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.283,20        -1,7%   62.403,70  63.933,10  +43,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,98        77,14       -1,5%      -1,16   +7,5% 
Brent/ICE                  79,52        80,93       -1,7%      -1,41   +6,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  39,77        41,00       -3,0%      -1,23  +11,5% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.634,13     2.643,95       -0,4%      -9,82  +27,7% 
Silber (Spot)              31,13        31,73       -1,9%      -0,59  +30,9% 
Platin (Spot)             963,36       977,00       -1,4%     -13,65   -2,9% 
Kupfer-Future               4,43         4,57       -2,9%      -0,13  +12,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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