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12:52 Uhr, 30.04.2024

MÄRKTE EUROPA/Schwache Autoaktien drücken DAX Richtung 18.000

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Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - Schwache Autoaktien führen an Europas Börsen am Dienstagmittag zu einer leichteren Tendenz. Der DAX fällt um 0,3 Prozent auf 18.064 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt ebenfalls um 0,3 Prozent auf 4.964 Punkte nach. Die Umsätze sind vor dem Mai-Feiertag sehr dünn, da am 1. Mai fast alle europäischen Börsen geschlossen sind. Zudem tagt dann die US-Notenbank, und von ihr befürchten Marktteilnehmer angesichts der zähen US-Inflation, des Wachstumskurses der Wirtschaft und des robusten Arbeitsmarkts eher wieder eine härtere verbale Gangart in der Geldpolitik. "Das Mantra 'higher for longer' dürfte den Duktus prägen", sagt Michael Heise, Chefvolkswirt bei HQ Trust.

In der Eurozone ist der Preisdruck im April stabil geblieben. Die jährliche Inflationsrate verharrte wie von Analysten erwartet bei 2,4 Prozent. Die Kernteuerung sank auf 2,7 Prozent, auch das entsprach den Erwartungen. Die Wirtschaft des Euroraums ist im ersten Quartal 2024 dagegen deutlicher gewachsen als erwartet. Wie Eurostat mitteilte, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, nachdem es im vierten Quartal 2023 um 0,1 Prozent gesunken war. Die Zinsspekulation für Juli bleibt aber im Markt, wie es heißt.

Mit Abgaben von 2,4 Prozent quittieren die Anleger die Erstquartalszahlen von VW. Diese enttäuschen vor allem beim operativen Ergebnis, das mit 4,59 Milliarden Euro weit unter der Schätzung von 4,99 Milliarden geblieben ist. Ein ähnliches Bild bei Mercedes-Benz (-4,3%), hier stört vor allem das bereinigte EBIT - dieses ist laut Jefferies 5 Prozent unter den Erwartungen ausgefallen. Auch ist von einem nur langsamen Start bei Cars die Rede. Im Sog fallen BMW um 2,6 Prozent, Porsche Automobilholding um 1,9 Prozent und Porsche AG um 2,4 Prozent.

Ergänzt wird die schwache Autoseite von Stellantis, die 3,1 Prozent verlieren. Wie Stifel anmerkt, sind die Umsätze im ersten Quartal 4 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen. Der Stoxx-Index der Automobilbranche führt so auch mit einem Minus von 2,1 Prozent mit weitem Abstand die Verliererliste bei den Sektoren der Eurozone an.

   Vonovia hebt Erwartung an organisches Mietwachstum an 

Dagegen hat Vonovia (+5,2%) solide Erstquartalszahlen vorgelegt. Das bereinigte EBITDA liegt zwar etwas unter der Konsensschätzung, dafür ist der Gewinn klar besser als erwartet ausgefallen. Den Ausblick auf das laufende Jahr hat das Unternehmen bestätigt, wobei die Erwartung an das organische Mietwachstum auf 3,8 bis 4,1 Prozent anstatt 3,4 bis 3,6 Prozent angehoben wurde. Zur Beruhigung der Anleger dürfte auch beitragen, dass Vonovia weiter Erlöse von 3 Milliarden Euro durch Verkäufe anstrebt. Vonovia stützt auch die anderen Immoblientitel: Im MDAX gewinnen LEG Immobilien 3,4 Prozent und TAG Immobilien 4,5 Prozent, im SDAX steigen Patrizia um 5,1 Prozent.

MTU Aero rücken um 1,1 Prozent vor. Die Zahlen sind durchwachsen ausgefallen, die Anleger konzentrieren sich aber auf die bessere EBIT-Marge. Zu den Gewinnern im DAX zählen auch Deutsche Post, die mit einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley um 1,6 Prozent steigen. Adidas wiederum geben nach ergänzenden Zahlen 1,2 Prozent ab. Nachdem die vorläufigen Zahlen den Kurs in den vergangenen 2 Wochen um über 15 Prozent nach oben getrieben hatten, gibt es nun ein paar Gewinnmitnahmen.

Die Geschäftszahlen von Fuchs liegen unter den Erwartungen. Das trifft sowohl auf die Umsätze wie auch die Ergebnisseite zu. Alleine in den Regionen Nord- und Südamerika sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika lag der Umsatzrückgang bei 8 beziehungsweise 7 Prozent. Die Aktie verliert nach schwachem Beginn noch 0,6 Prozent.

K+S legen nach ihren Zahlen über 3 Prozent zu. Wie das Unternehmen mitteilte, liegt das EBITDA bei rund 200 Millionen Euro und damit klar über der Konsensschätzung von 165 Millionen Euro. Der Free Cashflow (FCF) belaufe sich auf 111 Millionen Euro - hier habe der Konsens 68 Millionen Euro erwartet. Den Ausblick für EBITDA und FCF hat K+S allerdings nur bestätigt.

   Air France-KLM enttäuscht 

Deutlich um 4 Prozent nach unten geht es für Air France-KLM nach Erstquartalszahlen. Diese sind auf der EBIT-Seite mit minus 489 Millionen Euro weit unter dem Konsens von minus 430 Millionen ausgefallen. JP Morgan erwartet, dass die EBIT-Marktschätzungen für 2024 mindestens um 3 bis 4 Prozent nach unten angepasst werden. Dagegen ziehen Lufthansa nach ergänzenden Zahlen und einem optimistischen Ausblick auf das Sommergeschäft um 0,3 Prozent an.

   Banken mixed: Santander schwach - HSBC sehr fest 

Bei den Banken fallen Santander um 3,4 Prozent. Der Gewinn liegt laut JP Morgan etwas unter den Schätzungen, die Kosten und Rückstellungen seien indes etwas höher als erwartet ausgefallen.

HSBC gewinnen dagegen 4,7 Prozent. Niedrigere Zinserträge, höhere Kreditkosten und ein Basiseffekt haben bei der HSBC im ersten Quartal zu einem leichten Gewinnrückgang geführt. Die Bank verdiente allerdings mehr als erwartet. Zudem hatte HSBC für die Aktionäre eine Sonderdividende sowie neue Aktienrückkäufe im Gepäck. "Außerdem macht der Wechsel an der Spitze Hoffnung auf bessere Zeiten", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Abschied von CEO Noel Qinn.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.964,43        -0,3%      -16,66      +9,8% 
Stoxx-50                4.409,72        -0,1%       -3,45      +7,7% 
DAX                    18.064,00        -0,3%      -54,32      +7,8% 
MDAX                   26.395,49        +0,2%       50,99      -2,7% 
TecDAX                  3.297,53        -0,4%      -11,70      -1,2% 
SDAX                   14.431,98        -0,2%      -32,10      +3,4% 
FTSE                    8.194,51        +0,6%       47,48      +5,3% 
CAC                     8.060,54        -0,1%       -4,61      +6,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,56                    +0,03      -0,01 
US-Zehnjahresrendite        4,63                    +0,02      +0,75 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:05  Mo, 17:02   % YTD 
EUR/USD                   1,0733        +0,1%      1,0700     1,0712   -2,8% 
EUR/JPY                   168,40        +0,5%      167,78     167,86   +8,2% 
EUR/CHF                   0,9780        +0,2%      0,9760     0,9756   +5,4% 
EUR/GBP                   0,8552        +0,2%      0,8535     0,8540   -1,4% 
USD/JPY                   156,91        +0,4%      156,79     156,68  +11,4% 
GBP/USD                   1,2548        -0,1%      1,2537     1,2543   -1,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,2478        +0,1%      7,2547     7,2462   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.612,18        -2,3%   63.736,91  62.791,84  +41,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,88        82,63       +0,3%      +0,25  +14,3% 
Brent/ICE                  88,53        88,40       +0,1%      +0,13  +15,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.316,70     2.335,87       -0,8%     -19,17  +12,3% 
Silber (Spot)              26,70        27,28       -2,1%      -0,57  +12,3% 
Platin (Spot)             941,45       951,98       -1,1%     -10,53   -5,1% 
Kupfer-Future               4,63         4,66       -0,6%      -0,03  +18,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: markte.de@dowjones.com

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