MÄRKTE EUROPA/Schwach - Bären haben Zepter in der Hand
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwoch nach unten. Nach dem Jahreshoch bei 18.991 Punkten am Dienstagmorgen setzten Abgaben ein, die von einem massiven Verkauf bei den Technologietiteln an der Wall Street begleitet werden. Während der S&P-500 knapp leichter startet, notiert die Nasdaq erneut deutlich im Minus. Damit haben zunächst die Bären das Zepter an der Börse übernommen. Der September ist allgemein als "underperformer" bekannt, in den letzten vier Jahren beendete der DAX den Monat mit rotem Vorzeichen. Aktuell geht es für den DAX um 0,7 Prozent auf 18.611 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,1 Prozent ab auf 4.854 Punkte.
Der Blick auf die Branchen-Indizes zeigt, dass sich die defensiven Sektoren wie Immobilienwerte und Telekoms besser als der breite Markt entwickeln, die Technologiewerte nach dem Abverkauf an der Nasdaq mit minus 3,6 Prozent den schwächsten Sektor stellen. Hier belastet auch, dass die Analysten der UBS für das Schwergewicht ASML (-5,7%) das Votum auf Neutral nach Kaufen gesenkt haben. So meinen die Analysten, ASML könnte in den kommenden Jahren weniger wachsen als erwartet. Denn die Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz betreffe nur einen kleinen Umsatzanteil von 10 bis 15 Prozent, und in China könnten die Umsätze sinken.
Commerzbank mit Staats-Ausstieg im Blick
Für die Commerzbank-Aktie geht es um 1,6 Prozent nach unten, nachdem der Bund am Vorabend den bevorstehenden Ausstieg aus seiner Beteiligung bestätigte. Damit gibt es einen Aktienüberhang von knapp 16,5 Prozent in Coba-Aktien. Die Citi findet in der Ankündigung weder einen Hinweis auf den möglichen Verkaufs-Prozess noch über das Zeitfenster. Diese Umstände seien teilweise vom Markt so erwartet worden. Es bleibe aber unklar, ob die Aktien an einen strategischen Investor oder direkt über den Markt verkauft würden. In der Zwischenzeit könnten die Aktien einem Überhangrisiko ausgesetzt sein, sofern nicht doch ein potenzielles Interesse eines strategischen Käufers bestehe.
Stimmung in Wolfsburg mies
Seit Tagen ist bekannt, dass Volkswagen sein 2023 aufgesetztes Sparprogramm bei seiner Kernmarke verschärft. Volkswagen schließt Werksschließungen in Deutschland nun nicht mehr aus und kündigt die seit 1994 existierende Beschäftigungssicherung auf. Volkswagen begründet den geplanten verschärften Sparkurs vor allem mit einem deutlichen Marktrückgang in Europa. VW plant auf dem Kontinent mit etwa 14 Millionen Fahrzeugen pro Jahr, wenn überhaupt. Es fehlten demnach im Vergleich zu früher insgesamt rund 2 Millionen Verkäufe. Citi verweist bei Volkswagen darauf, dass zum ersten Mal seit 87 Jahren eine Werksschließung in Deutschland in Erwägung gezogen werde und das langjährige Abkommen zur Arbeitsplatzsicherheit mit den Gewerkschaften in Deutschland brechen könnte. Die VW-Aktie gib 1,4 Prozent nach.
BMW (-0,9%) und Mercedes (-1,7%) fallen ähnlich zurück. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Autoindustrie ist auf minus 24,7 Punkte von revidiert minus 18,5 im Juli gefallen. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagt Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl. Grund seien "äußerst pessimistischen Erwartungen".
Mit Minus 5,5 Prozent gehört die Aktie von Volvo Cars zu den Verlierern im Sektor. Das Ziel zu erreichen, bis zum Ende des Jahrzehnts eine vollständig elektrische Modellpalette anzubieten, erscheint den Schweden mit Verweis auf Herausforderungen im Markt für Elektrofahrzeuge, unwahrscheinlich. Das Unternehmen führt die langsamer als erwartete Einführung von Ladeinfrastrukturen, den Rückzug staatlicher Anreize in einigen Märkten und Unsicherheiten aufgrund jüngster Zölle auf Elektrofahrzeuge in verschiedenen Märkten als Gründe an.
Europaweit unter Druck stehen auch die Aktien der Luxusgüter-Hersteller. An der Börse wird auf die jüngst eher enttäuschenden Konjunkturdaten aus China verwiesen. Dort könnte eine schwächere Umsatzerholung im zweiten Halbjahr die Margen gefährden, was wiederum auch gegen die hohen Multiples spreche, die in dem Sektor weiterhin bezahlt würden. Schwächster Wert im Sektor sind Richemont mit einem Minus von 5,9 Prozent. LVMH, Burberry, Moncler und Hermes handeln alle über 3 Prozent im Minus.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.857,72 -1,1% -54,80 +7,4% Stoxx-50 4.461,08 -1,1% -51,38 +9,0% DAX 18.612,78 -0,7% -134,33 +11,1% MDAX 25.205,28 -0,8% -200,18 -7,1% TecDAX 3.287,98 -1,4% -46,49 -1,5% SDAX 13.607,85 -0,5% -73,17 -2,5% FTSE 8.271,25 -0,3% -27,21 +7,3% CAC 7.509,94 -0,9% -65,16 -0,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,05 -0,34 US-Zehnjahresrendite 3,82 -0,01 -0,06 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:18 Di, 17:10 % YTD EUR/USD 1,1054 +0,1% 1,1055 1,1037 +0,1% EUR/JPY 160,09 -0,3% 160,48 160,84 +2,9% EUR/CHF 0,9406 +0,1% 0,9380 0,9386 +1,4% EUR/GBP 0,8422 -0,0% 0,8433 0,8429 -2,9% USD/JPY 144,82 -0,4% 145,17 145,71 +2,8% GBP/USD 1,3126 +0,1% 1,3110 1,3094 +3,2% USD/CNH (Offshore) 7,1205 -0,0% 7,1149 7,1215 -0,1% Bitcoin BTC/USD 56.365,80 -3,0% 56.258,65 57.824,45 +29,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,64 70,34 -1,0% -0,70 -1,9% Brent/ICE 73,36 73,75 -0,5% -0,39 -2,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,46 37,00 -1,5% -0,54 +11,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.485,32 2.492,91 -0,3% -7,60 +20,5% Silber (Spot) 28,09 28,08 +0,0% +0,01 +18,1% Platin (Spot) 904,80 908,00 -0,4% -3,20 -8,8% Kupfer-Future 4,03 4,03 -0,0% -0,00 +2,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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