MÄRKTE EUROPA/Schwach - Bären haben das Zepter übernommen
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten ging es am Mittwoch nach unten. Nach dem Rekordhoch im DAX bei 18.991 Punkten am Dienstagmorgen setzten Abgaben ein. Selbst ein Dreh im Nasdaq ins Plus nahm am Nachmittag kaum den Abgabedruck von den Kursen, die Stimmung unter den Anlegern ist eingetrübt. Damit haben zunächst die Bären das Zepter an der Börse übernommen. Der September ist allgemein als "underperformer" bekannt, in den letzten vier Jahren beendete der DAX den Monat mit rotem Vorzeichen. Für den DAX ging es um 0,8 Prozent auf 18.592 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gab gleich um 1,3 Prozent ab auf 4.848 Punkte.
Der Blick auf die Branchen-Indizes zeigte, dass sich die defensiven Sektoren wie Immobilienwerte und Telekoms besser als der breite Markt entwickelten, die Technologiewerte mit minus 3,2 Prozent den schwächsten Sektor stellen. Hier belastete auch, dass die Analysten der UBS für das Schwergewicht ASML (-5,9%) das Votum auf Neutral nach Kaufen gesenkt haben. So meinen die Analysten, ASML könnte in den kommenden Jahren weniger wachsen als erwartet. Denn die Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz betreffe nur einen kleinen Umsatzanteil von 10 bis 15 Prozent, und in China könnten die Umsätze sinken.
Commerzbank mit Staats-Ausstieg im Blick
Für die Commerzbank-Aktie ging es um 2,7 Prozent nach unten, nachdem der Bund am Vorabend den bevorstehenden Ausstieg aus seiner Beteiligung bestätigte. Damit gibt es einen Aktienüberhang von knapp 16,5 Prozent in Coba-Aktien. Die Citi findet in der Ankündigung weder einen Hinweis auf den möglichen Verkaufs-Prozess noch über das Zeitfenster. Diese Umstände seien teilweise vom Markt so erwartet worden. Es bleibe aber unklar, ob die Aktien an einen strategischen Investor oder direkt über den Markt verkauft würden. In der Zwischenzeit könnten die Aktien einem Überhangrisiko ausgesetzt sein, sofern nicht doch ein potenzielles Interesse eines strategischen Käufers bestehe.
Stimmung in Wolfsburg mies
Seit Tagen ist bekannt, dass Volkswagen sein 2023 aufgesetztes Sparprogramm bei seiner Kernmarke verschärft. Volkswagen schließt Werksschließungen in Deutschland nun nicht mehr aus und kündigt die seit 1994 existierende Beschäftigungssicherung auf. Volkswagen begründet den geplanten verschärften Sparkurs vor allem mit einem deutlichen Marktrückgang in Europa. VW plant auf dem Kontinent mit etwa 14 Millionen Fahrzeugen pro Jahr, wenn überhaupt. Es fehlten demnach im Vergleich zu früher insgesamt rund 2 Millionen Verkäufe. Citi verweist bei Volkswagen darauf, dass zum ersten Mal seit 87 Jahren eine Werksschließung in Deutschland in Erwägung gezogen werde und das langjährige Abkommen zur Arbeitsplatzsicherheit mit den Gewerkschaften in Deutschland brechen könnte. Die VW-Aktie gab 1,2 Prozent nach.
BMW (-1,2%) und Mercedes (-1,7%) fielen ähnlich zurück. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Autoindustrie ist auf minus 24,7 Punkte von revidiert minus 18,5 im Juli gefallen. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagt Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl. Grund seien "äußerst pessimistischen Erwartungen".
Mit Minus 5,9 Prozent gehörte die Aktie von Volvo Cars zu den Verlierern im Sektor. Das Ziel zu erreichen, bis zum Ende des Jahrzehnts eine vollständig elektrische Modellpalette anzubieten, erscheint den Schweden mit Verweis auf Herausforderungen im Markt für Elektrofahrzeuge, unwahrscheinlich. Das Unternehmen führt die langsamer als erwartete Einführung von Ladeinfrastrukturen, den Rückzug staatlicher Anreize in einigen Märkten und Unsicherheiten aufgrund jüngster Zölle auf Elektrofahrzeuge in verschiedenen Märkten als Gründe an.
Europaweit unter Druck standen auch die Aktien der Luxusgüter-Hersteller. An der Börse wurde auf die jüngst eher enttäuschenden Konjunkturdaten aus China verwiesen. Dort könnte eine schwächere Umsatzerholung im zweiten Halbjahr die Margen gefährden, was wiederum auch gegen die hohen Multiples spreche, die in dem Sektor weiterhin bezahlt würden. Schwächster Wert im Sektor sind Richemont mit einem Minus von 5,9 Prozent. LVMH, Burberry, Moncler schlossen alle über 4 Prozent im Minus.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.848,18 -64,34 -1,3% +7,2% Stoxx-50 4.454,86 -57,60 -1,3% +8,8% Stoxx-600 514,82 -5,02 -1,0% +7,5% XETRA-DAX 18.591,85 -155,26 -0,8% +11,0% FTSE-100 London 8.269,60 -28,86 -0,3% +7,3% CAC-40 Paris 7.500,97 -74,13 -1,0% -0,6% AEX Amsterdam 896,98 -11,87 -1,3% +14,0% ATHEX-20 Athen 3.483,30 -28,56 -0,8% +11,5% BEL-20 Bruessel 4.168,72 +21,05 +0,5% +12,4% BUX Budapest 72.243,41 -738,95 -1,0% +19,2% OMXH-25 Helsinki 4.586,17 -69,30 -1,5% +4,0% ISE NAT. 30 Istanbul 11.013,41 -37,06 -0,3% +37,3% OMXC-20 Kopenhagen 2.717,95 -45,87 -1,7% +19,0% PSI 20 Lissabon 6.706,82 +33,01 +0,5% +5,4% IBEX-35 Madrid 11.213,90 -65,30 -0,6% +11,0% FTSE-MIB Mailand 33.682,26 -181,17 -0,5% +13,1% OBX Oslo 1.308,56 +0,11 +0,0% +9,6% PX Prag 1.592,48 +1,16 +0,1% +12,6% OMXS-30 Stockholm 2.531,72 -34,06 -1,3% +5,6% WIG-20 Warschau 2.403,12 -6,38 -0,3% +2,6% ATX Wien 3.627,23 -24,33 -0,7% +5,8% SMI Zuerich 12.176,17 -172,02 -1,4% +9,3% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:18 Di, 17:10 % YTD EUR/USD 1,1079 +0,3% 1,1055 1,1037 +0,3% EUR/JPY 159,93 -0,4% 160,48 160,84 +2,8% EUR/CHF 0,9398 +0,1% 0,9380 0,9386 +1,3% EUR/GBP 0,8432 +0,1% 0,8433 0,8429 -2,8% USD/JPY 144,30 -0,8% 145,17 145,71 +2,4% GBP/USD 1,3139 +0,2% 1,3110 1,3094 +3,3% USD/CNH (Offshore) 7,1151 -0,1% 7,1149 7,1215 -0,1% Bitcoin BTC/USD 58.236,80 +0,2% 56.258,65 57.824,45 +33,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,77 70,34 -0,8% -0,57 -1,7% Brent/ICE 73,28 73,75 -0,6% -0,47 -2,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,625 37,00 -3,7% -1,38 +11,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.494,16 2.492,91 +0,0% +1,25 +20,9% Silber (Spot) 28,14 28,08 +0,2% +0,07 +18,4% Platin (Spot) 907,42 908,00 -0,1% -0,58 -8,5% Kupfer-Future 4,04 4,03 +0,1% +0,00 +2,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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