MÄRKTE EUROPA/Nächste Trump-Zoll-Idee belastet - Gerresheimer brechen ein
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich zur Mittagszeit am Montag weiter mit moderaten Verlusten. Der DAX fällt um 0,4 Prozent auf 23.906 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent nach unten. Die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump drückt auf die Stimmung. Nun hat er eine Verdopplung der Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium auf 50 Prozent ab 4. Juni angekündigt. "Es vergeht einfach kaum ein Tag ohne eine neue Zoll-Nachrichten aus dem Weißen Haus", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Und so lange das so bleibt, wird die Nervosität an den Märkten hoch bleiben", ergänzt er.
An der polnischen Börse in Warschau geht es um 2,1 Prozent nach unten, nachdem der rechtskonservative Karol Nawrocki die Wahl gewonnen hat. Sein Wahlsieg gilt als Niederlage für den EU-freundlichen Kurs von Regierungschef Donald Tusk. Unter anderem dürfte sich die Auszahlung von EU-Mitteln, von denen Polen in den vergangenen Jahren deutlich profitierte, angesichts des Konfliktes der PiS-Partei mit der EU-Kommission weiter verzögern, kommentiert die Commerzbank.
Die Revisionen europäischer Einkaufsmanagerindizes tragen zur gedämpften Stimmung bei, zumal sie überwiegend weiter im Schrumpfungsbereich liegen.
Staatsanleihen werden ebenfalls verkauft, die Marktztinsen steigen also, auch wenn am Donnerstag fest mit einer Zinssenkung der EZB gerechnet wird. "Große Sorgen macht man sich, wenn bekannte Namen wie Jamie Dimon vor Krisen warnen", heißt es im Handel. Der Chef von JP Morgan hatte gewarnt, dass der US-Anleihemarkt unter Druck geraten könnte angesichts der galoppierenden US-Verschuldung. Am Devisenmarkt reagiert der Dollar auf breiter Front mit Schwäche auf den neuesten Zoll-Coup. Der Euro zieht auf 1,1418 Dollar an.
Mit Blick auf die einzelnen Branchen sind Technologie- (-1,4%) sowie Automobiltitel (-1,9%) die Hauptverlierer. Der Stoxx-Subindex der Öl- und Gaswerte steigt um 1,4 Prozent, weil die Ölpreise stark steigen um gut 4 Prozent. Zwar hat die Opec+ am Wochenende ab Juli eine höhere Förderung beschlossen. Dies war aber bereits erwartet und in den Preisen vorweggenommen worden.
Treibend wirken geopolitische Entwicklungen. Zum einen hat die Ukraine einen erfolgreichen militärischen Schlag gegen die russische Luftflotte geführt, zum anderen berichtet das Wall Street Journal von einem vertraulichen Bericht der Atomenergiebehörde, wonach Iran trotz der Gespräche zwischen Washington und Teheran über ein neues Atomabkommen weiterhin hochangereichertes Uran herstellt.
Weiter gefragt sind Rüstungsaktien. "Der Ukraine-Angriff auf Russland deutet auf die Gefahr einer Eskalation", meint ein Händler. Dies unterstreiche den Nachrüstungsbedarf Europas. Renk steigen um 8,2, BAE Systems und Leonardo um bis zu 1,8 Prozent und Hensoldt sogar um 12,5 Prozent. JP Morgan hat sich zudem positiv zur Branche geäußert und einige Kursziele erhöht.
Rheinmetall kommen um weitere 0,8 Prozent voran. Sie profitieren laut Teilnehmern auch von Fonds, die darauf setzen, dass die Aktie am Abend in den Euro-Stoxx-50 der wichtigsten Aktien aus der Eurozone aufsteigen wird. Platz machen müsste dafür das Kering-Papier, das um 2,2 Prozent nachgibt. Allerdings geben auch andere Luxusaktien nach, nachdem aus dem wichtigsten Abnehmerland China wenig überzeugende Einkaufsmanagerindizes berichtet wurden.
Sanofi mit Milliardenzukauf
Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage weiter dünn. Sanofi fallen um 1,8 Prozent, nachdem die Aktie nach einem Studienmisserfolg am Freitag schon deutlich nachgegeben hatte. Grund ist nun die Ankündigung des Kaufs von Blueprint Medicines für 9,5 Milliarden Dollar. "Sanofi will alles in Cash zahlen und dazu gibt es noch weitere Meilenstein-Zahlungen an Altaktionäre", sagt ein Händler. Dies sehe teuer aus. Novartis gewinnen dagegen 1,1 Prozent nach einem Studienerfolg bei einem Krebsmittel.
Gerresheimer stürzen nach einer Gewinnwarnung für 2025 um 20 Prozent ein. Der Kurs des Wettbewerbers Schot Pharma liegt 1,6 Prozent hinten, der des Laborausstatters Sartorius 3,9 Prozent.
Der Übernahmeinteressent KKR hat ein höheres Angebot für Datagroup in Aussicht gestellt, gekoppelt an die Höhe der Annahmeschwelle. Der Kurs legt 2,3 Prozent zu auf 57,10 Euro.
zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.334,71 -0,6% -31,88 +9,6% Stoxx-50 4.518,30 -0,3% -13,80 +5,2% DAX 23.906,12 -0,4% -91,36 +20,5% MDAX 30.727,63 +0,4% 133,24 +19,6% TecDAX 3.820,02 -0,7% -26,83 +12,6% SDAX 16.621,81 -0,2% -35,77 +21,5% CAC 7.707,96 -0,6% -43,93 +5,0% SMI 12.188,08 -0,3% -39,00 +5,4% ATX 4.418,42 -0,2% -8,37 +20,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:07 % YTD EUR/USD 1,1419 +0,6% 1,1352 1,1356 +9,6% EUR/JPY 163,01 -0,2% 163,27 163,75 +0,3% EUR/CHF 0,9340 -0,1% 0,9347 0,9333 -0,1% EUR/GBP 0,8438 +0,0% 0,8436 0,8422 +2,0% USD/JPY 142,75 -0,7% 143,80 144,20 -8,5% GBP/USD 1,3533 +0,6% 1,3456 1,3483 +7,5% USD/CNY 7,1880 +0,1% 7,1844 7,1891 -0,3% USD/CNH 7,2110 +0,1% 7,2038 7,2004 -1,7% AUS/USD 0,6483 +0,7% 0,6435 0,6436 +3,9% Bitcoin/USD 104.320,50 -1,1% 105.517,85 105.624,60 +12,2% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,29 60,73 +4,2% 2,56 -15,6% Brent/ICE 65,15 62,61 +4,1% 2,54 -16,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3347,97 3289,37 +1,8% 58,61 +25,3% Silber 29,12 29,05 +0,2% 0,07 +4,1% Platin 916,42 931,98 -1,7% -15,56 +6,5% Kupfer 4,86 4,68 +3,8% 0,18 +19,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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