MÄRKTE EUROPA/Leichter - BMW schockt Autobranche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Leichter zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstagnachmittag. Für kräftige Bewegung bei Autowerten sorgt eine Gewinnwarnung von BMW. Bei den deutschen Chemiewerten sieht der Branchenverband VCI schwarz. Übergeordnet stehen die Börsen im Bann der anstehenden Zinsentscheidungen in Europa und den USA. Mit Spannung wird auf die neuen US-Inflationsdaten gewartet: bis zu ihrer Vorlage am Mittwoch dürften sich Anleger am breiten Markt zurückhalten, heißt es im Handel. Dazu steht das TV-Duell Harris-Trump in den USA in der Nacht im Fokus.
Bei den US-Verbraucherpreisen hofft man auf Signale für die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Die Meinungen gehen derzeit auseinander, ob die Fed die Zinsen nur um 25 Basispunkte oder gleich um 50 Basispunkte senken wird. Bei der EZB am Donnerstag wird hingegen eine Senkung um 25 Basispunkte als sicher vorausgesetzt.
Der DAX gibt um 0,9 Prozent nach auf 18.278 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 4.754 tiefer. Für einen Schock im Autosektor sorgt BMW, dieser drückt die Branche um 3,2 Prozent. Umgekehrt laufen in Europa weiter die Immobilienwerte dank der Aussicht auf Zinssenkungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Der Sektor legt 1,2 Prozent zu, im DAX steigen Vonovia um 1,4 Prozent.
BMW schockt Autosektor
Für einen Schock im Autosektor sorgt BMW (-9,2%) mit gleich zwei schlechten Nachrichten: zum einen muss die Marge wegen Rückrufen von Bremssystemen gesenkt werden auf 6 bis 7 Prozent, während der Markt über 9 Prozent erwartet hat. Schlimmer sei, dass auch die Auslieferungprognose nach unten genommen wurde, nachdem zuvor ein leichter Anstieg erwartet worden war.
"Das ist ein operatives Problem und kappt natürlich sämtliche Analystenerwartungen über Absatzsteigerungen", so ein Händler. Daher stecken die BMW-Aussagen den gesamten Sektor an. Von RBC Capital Markets heißt es dazu, die Warnung unterlaufe die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr.
Alle Autohersteller in Europa stehen daher unter Druck: VW (-3,5%) und Mercedes-Benz (-4,3%). Auch die Volumenhersteller Stellantis und Renault verlieren bis 4,2 Prozent.
Die gesenkte Auslieferungprognose von BMW belastet besonders Zulieferer. Bei weniger Absatz drohe wegen ihrer geringen Marge schnell der Rutsch in die Verlustzone. Entsprechend brechen Continental, der Hersteller der BMW-Bremse, um 9,3 Prozent ein, Schaeffler um 3,5 Prozent. Conti bildet Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Selbst für französische Zulieferer wie Valeo und Forvia geht es bis zu 4,2 Prozent tiefer.
Aktien der Chemie-Branche leiden am Dienstag neben den schlechten Nachrichten von ihren Autokunden auch unter der Herbstprognose ihres Branchenverbandes VCI. Für das zweite Halbjahr rechnet er sogar mit einer Verschlechterung der Geschäft. Im Inland sei eine Belebung nur in "homöopathischen Dosen" zu erwarten. BASF verlieren 2,2 Prozent, Bayer 2,4 Prozent und Wacker Chemie 2,3 Prozent.
Apple belastet Hörgeräte
Druck auf die Aktien von Hörgeräte-Herstellern üben Ankündigungen von Apple aus. Im Rahmen seiner neuen Produktvorstellung hat Apple die Funktion seiner Air-Pod-Ohrhörer ausgebaut. In ihnen sollen künftig Hörhilfen integriert werden. In Italien fallen Amplifon um 3 Prozent, in der Schweiz Sonova um 2,7 Prozent und Demant in Dänemark um 4,2 Prozent.
Für Astrazeneca geht es an der Londoner Börse kräftig um 3,5 Prozent nach unten. Hier haben klinische Daten zu einem Wirkstoff gegen Lungenkrebs enttäuscht. Er galt als Hoffnungsträger für Astrazeneca.
Renk fallen trotz ihres Kapitalmarkttages um 5,4 Prozent. Der Langfristausblick des Getriebeherstellers überzeugt Anleger nicht. Der Umsatz soll jährlich um rund 15 Prozent steigen und bald die Marke von 2 Milliarden Euro erreichen. Vergangenes Jahr hatte Renk 926 Millionen Euro umgesetzt. Beim französischen Versicherer Scor geht es 6,7 Prozent höher dank Berichten über ein Übernahmeinteresse.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.753,95 -0,5% -24,71 +5,1% Stoxx-50 4.365,62 -0,6% -24,99 +6,7% DAX 18.277,87 -0,9% -165,69 +9,1% MDAX 25.091,85 -0,4% -109,41 -7,5% TecDAX 3.244,72 -0,5% -14,91 -2,8% SDAX 13.318,64 -0,4% -53,30 -4,6% FTSE 8.208,80 -0,8% -62,04 +7,0% CAC 7.407,82 -0,2% -17,44 -1,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,18 +0,01 -0,39 US-Zehnjahresrendite 3,70 -0,00 -0,18 DEVISEN zuletzt +/- % Di., 7:50 Mo, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1019 -0,2% 1,1042 1,1038 -0,2% EUR/JPY 157,55 -0,3% 157,99 157,78 +1,2% EUR/CHF 0,9344 -0,3% 0,9367 0,9359 +0,7% EUR/GBP 0,8440 -0,0% 0,8444 0,8441 -2,7% USD/JPY 143,03 -0,1% 143,08 142,95 +1,5% GBP/USD 1,3056 -0,1% 1,3077 1,3076 +2,6% USD/CNH (Offshore) 7,1318 +0,2% 7,1224 7,1199 +0,1% Bitcoin BTC/USD 56.734,20 -1,3% 56.909,15 55.341,10 +30,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,77 68,71 -1,4% -0,94 -4,5% Brent/ICE 71,03 71,84 -1,1% -0,81 -5,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,44 37,20 -4,7% -1,76 +12,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.505,32 2.506,38 -0,0% -1,06 +21,5% Silber (Spot) 28,15 28,38 -0,8% -0,22 +18,4% Platin (Spot) 939,83 942,70 -0,3% -2,88 -5,3% Kupfer-Future 4,06 4,08 -0,6% -0,02 +3,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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