MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Uneinheitliche US-Daten
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Bei einem erneut sehr ruhigen Geschäft tut sich an den europäischen Aktienmärkten auch am Donnerstagmittag relativ wenig. Der DAX bröckelt nach dem Anstieg vom Mittwoch um 0,3 Prozent auf 19.189 ab, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent nach. Während die US-Inflation nicht ganz so schnell zurückkommt wie erwartet, kühlt sich der US-Arbeitsmarkt deutlich ab.
Und auch die Inflation will Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners nicht überbewerten: Zu ihr hätten vor allem die Wohnkosten beigetragen. "Steigende Mieten werden die Fed sicherlich nicht von weiteren Zinssenkungen abhalten", so der Marktteilnehmer. Zum einen gelten die Mieten als nachlaufend. Zum anderen könnten sinkende Zinsen die dringend benötigte Bautätigkeit wieder anheizen. "Offen bleibt hier nur die Frage, wie schnell die Zinsen sinken werden", so der Vermögensverwalter. Die Preise für Waren und Energie seien im Jahresverlauf sogar rückläufig gewesen.
Im DAX ragt unter anderem die Aktie der Deutschen Telekom heraus. Sie steigt um 2,1 Prozent auf den höchsten Stand seit 23 Jahren. Die Deutsche Telekom hat sich zum stattfindenden Kapitalmarkttag für die Zeit bis 2027 ehrgeizige Ziele gesteckt und will in den kommenden Jahren schneller wachsen. Dazu soll künstliche Intelligenz noch stärker zum Einsatz kommen. Die Aktionäre dürfen sich für das laufende Jahr zudem auf eine deutlich höhere Dividende freuen.
Munich Re erstmals über 500 Euro
Daneben sind die Aktien der Rückversicherer gesucht. Munich Re gewinnen 3,9 Prozent, zeitweise notierten sie erstmals über 500 Euro. Hannover Rück ziehen um 3,2 Prozent an. Der Wirbelsturm "Milton", der mit Erreichen Floridas auf Kategorie 3 gesenkt wurde, wird aktuell nur noch mit Stärke 1 eingestuft.
Auf der anderen Seite gibt das DAX-Schwergewicht SAP 1,1 Prozent ab. Nachdem der Kurs zuletzt wieder direkt an das Allzeithoch herangelaufen war, gibt es nun ein paar Gewinnmitnahmen. Solche drücken auch Continental um 0,6 Prozent. Schwach notieren die Aktien der Rüstungshersteller. Rheinmetall büßen 3,2 Prozent ein, Hensoldt und Renk kommen ebenfalls deutlich zurück. Im Handel wird auf Berichte über eine angebliche Bereitschaft der Ukraine zu Waffenstillstandsverhandlungen verwiesen.
GSK kräftig erholt - Pharmaindex an der Spitze
Auf der Branchenseite fällt der Stoxx-Index der Technologieaktien um 1,3 Prozent, der Index der Rohstofftitel gibt 0,9 Prozent ab. Dagegen steigen der Index der Versicherer um 1,3 Prozent und der Index Pharmawerte um 0,7 Prozent.
Bei den Pharmawerten schießen GSK um knapp 6 Prozent nach oben. Für eine positive Überraschung sorgt eine Einigung des Pharmariesen mit Klägern im Streit um das Medikament Zantac gegen Sodbrennen. GSK wird nun 2,2 Milliarden Dollar zahlen. "Der Markt hatte die Schadenszahlungen eher im zweistelligen Milliardenbereich verortet", meint ein Händler. Selbst mit dem Kursschub halten die Analysten der Deutschen Bank das Papier auf Basis der Gewinnprognosen für 2025 immer noch für unterbewertet.
Die Aktie des schweizerischen Duftherstellers Givaudan handelt 0,2 Prozent im Plus. "Das Wachstum im dritten Quartal hat alle Erwartungen getoppt", sagt ein Händler. Im DAX geht es für die Aktie des Wettbewerbers Symrise um 0,1 Prozent nach oben.
Pfandbriefbank stehen unter Druck. Der Kurs fällt um 7 Prozent. Die Auschüttungsquote solle mindestens 50 Prozent betragen nach 50 bis 75 Prozent, und das Risiko soll sinken. "Das wiederum dürfte auf die Gewinnaussichten drücken", so ein Marktteilnehmer. Die Ziele würden vorsichtiger formuliert, sagt er.
Alzchem steigen dagegen auf neue Allzeithochs. Der Kurs war nach der Hausse von Ende August bis Mitte September von 52 auf 41 Euro zurückgefallen, seit der Aufnahmen in den SDAX zieht er aber wieder stark an. Hier haben sie Vitesco ersetzt. Kurs plus 1,5 Prozent auf 53,60 Euro.
Kontron hat eine Zusammenarbeit mit Qualcom in den Bereichen KI und Tranformation von Edge-Computing bekanntgegeben, das stützt aus fundamentaler Sicht. Kurs plus 3,6 Prozent auf 17,14 Euro.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.962,26 -0,4% -20,31 +9,8% Stoxx-50 4.456,16 +0,0% 1,75 +8,9% DAX 19.188,55 -0,3% -66,38 +14,6% MDAX 26.681,89 -1,0% -256,37 -1,7% TecDAX 3.359,40 -0,5% -16,79 +0,7% SDAX 13.956,91 -0,9% -127,57 -0,0% FTSE 8.237,31 -0,1% -6,43 +6,6% CAC 7.529,34 -0,4% -30,75 -0,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,01 -0,30 US-Zehnjahresrendite 4,08 +0,01 +0,20 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:42 Mi, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0942 +0,0% 1,0940 1,0952 -0,9% EUR/JPY 162,55 -0,4% 163,20 163,39 +4,5% EUR/CHF 0,9385 -0,3% 0,9404 0,9411 +1,2% EUR/GBP 0,8380 +0,1% 0,8366 0,8372 -3,4% USD/JPY 148,58 -0,4% 149,17 149,19 +5,5% GBP/USD 1,3056 -0,1% 1,3076 1,3081 +2,6% USD/CNH (Offshore) 7,0853 -0,1% 7,0797 7,0903 -0,5% Bitcoin BTC/USD 60.829,35 -0,1% 61.003,60 62.288,00 +39,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,15 73,24 +1,2% +0,91 +5,0% Brent/ICE 77,76 76,58 +1,5% +1,18 +3,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,75 38,56 +3,1% +1,20 +4,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.622,11 2.607,68 +0,6% +14,43 +27,1% Silber (Spot) 30,79 30,53 +0,9% +0,27 +29,5% Platin (Spot) 958,01 950,00 +0,8% +8,01 -3,4% Kupfer-Future 4,42 4,40 +0,4% +0,02 +11,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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