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09:49 Uhr, 21.05.2025

MÄRKTE EUROPA/DAX könnte nach 5.000-Punkte-Rally die Luft ausgehen

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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte legen am Mittwoch im frühen Handel eine Verschnaufpause nach der jüngsten Rally ein. So heißt es von den Marktstrategen der Helaba, dass der DAX seit dem Kurseinbruch Anfang April infolge des Zoll-Chaos von US-Präsident Trump mittlerweile um etwa 5.500 Punkten zugelegt hat, oder annähernd 1.000 Punkte pro Woche. So wundere es nicht, dass es inzwischen Überkaufsignale gibt. Vor diesem Hintergrund sei die Gefahr von Rücksetzern erhöht. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 24.007 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5.447 Punkte nach unten.

Den Märkten fehlen nach dem Ende der Berichtssaison Impulse. "Vor allem von der Entwicklung bei Zoll-Verhandlungen hört man fast gar nichts", so ein Händler. Die Märkte schienen sich selbstgefällig in Sicherheit zu wiegen. Dabei hatte US-Finanzminister Scott Bessent am Wochenende klargemacht, dass die Zölle ohne "Deals" vollumfänglich zurückkehren. Lisa Shalett, Investment-Chefin bei Morgan Stanley Wealth Management sagt: "Es hat etwas von einem 'Warum soll ich mir Sorgen machen?'-Markt - und das ist genau dann, wenn Leute wie ich anfangen, sich Sorgen zu machen".

Für Vorsicht dürften zudem klare Worte der US-Notenbank sorgen: So unterstrich Alberto Musalem, Präsident der Fed-Filiale St. Louis, am Vorabend, dass die Fed-Politik von den Folgen der Trump-Zölle abhänge. Je nach ihrer endgültigen Höhe würden sie sich auf Inflation und Zinsen auswirken. Trumps Forderungen nach US-Zinssenkungen entschwinden damit in immer weitere Ferne. Im Fokus steht daher die US-Anleihe-Auktion am Nachmittag. Sie ist die erste Auktion langlaufender Anleihen seit der Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moodys.

DAX nach Rally nun historisch teuer

Der DAX hatte auch am Dienstag seine beeindruckende Serie fortgesetzt. Von den 20 Handelstagen seit Ostern hatten 17 ein positives Ende. Diese Rally hinterließ allerdings Spuren bei den Multiples, so Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Denn gleichzeitig sei die Bewertung weiter gestiegen. Das für die kommenden zwölf Monate erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liege jetzt bei 16,8, der Durchschnittswert der vergangenen 15 Jahre liege bei 13,4. Schaue man zwei Jahre in die Zukunft, liege das erwartete KGV bei 14,8. Im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre habe dieses bei 12,0 gestanden.

Infineon und Nvidia arbeiten zusammen

Infineon (+2,1%) und Nvidia arbeiten zusammen, um die kommende Generation von Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Diese Generation von Stromversorgungssystemen basiert auf einer neuen Architektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom, so Infineon. Die neue Hochvolt-Gleichstrom-Verteilung gewährleistet eine sichere und noch effizientere Stromversorgung. Infineon hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, neue Standards in der Stromversorgung für KI-Rechenzentren zu schaffen.

Als solide werden die Jahreszahlen von Hornbach Holding im Handel bezeichnet. Diese lägen allesamt im Rahmen der vorläufigen Zahlen. Der Ausblick allerdings verstimmt, denn hier erwartet das Unternehmen keinen Anstieg im neuen Fiskaljahr mehr. Die Aktie handelt 11,5 Prozent im Minus.

Ein Minus von 6,3 Prozent trifft die Aktien von JD Sports. Der britische Sportartikel-Händler hatte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Rückgang von 4 Prozent beim Vorsteuergewinn vermeldet. Im Ausblick weist er nun darauf hin, dass die Trump-Zölle die Nachfrage von US-Kunden belasten und die Preise der Markenpartner treiben könnte. Die Analysten von RBC merken dazu an, die Konsensschätzungen für den Gewinn könnten nun sinken.

Die Aktie von Julius Bär verliert 4,7 Prozent, nachdem die Privatbank in ihrem Kreditportfolio eine Wertberichtigung von 130 Millionen Franken vorgenommen hat. Sie rechnet für das erste Halbjahr mit einem geringeren Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Zudem tauscht die Bank, die von der Insolvenz der österreichischen Immobiliengruppe Signa deutlich betroffen war, ihren Risikochef aus.

Aixtron verlieren 1,5 Prozent. Im Handel wird auf einen WSJ-Bericht verwiesen, wonach Wolfspeed mehreren Informanten zufolge einen Insolvenzantrag vorbereitet. Der US-Hersteller von Chip-Komponenten hat nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Personen Probleme, seinen Schuldenberg zu bewältigen. Wolfspeed sei Kunde, hier könnten nun erwartet Aufträge ausbleiben, so ein Marktteilnehmer.

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Aktienindex       zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50    5.447,31       -0,1%       -7,34      +10,9% 
Stoxx-50         4.572,63       -0,2%       -8,99       +5,7% 
DAX             24.006,82       -0,1%      -29,29      +20,2% 
MDAX            30.552,81       +0,0%        1,98      +17,8% 
TecDAX           3.872,28       +0,0%        1,90      +12,7% 
SDAX            16.622,93       -0,8%     -130,21      +21,4% 
FTSE             8.781,12          0%        0,00         #NV 
CAC              7.916,55       -0,3%      -25,87       +6,8% 
 
DEVISEN           zuletzt       +/- %        0:00   Mi., 8:06   % YTD 
EUR/USD            1,1329       +0,4%      1,1285      1,1327   +8,6% 
EUR/JPY            162,88       -0,1%      163,03      162,75   +0,0% 
EUR/CHF            0,9333       -0,2%      0,9350      0,9320   +0,4% 
EUR/GBP            0,8437       +0,1%      0,8430      0,8435   +1,8% 
USD/JPY            143,78       -0,5%      144,49      143,69   -7,9% 
GBP/USD            1,3428       +0,3%      1,3386      1,3428   +6,7% 
USD/CNY            7,1912       -0,1%      7,1982      7,1918   -0,1% 
USD/CNH            7,2049       -0,2%      7,2165      7,2071   -1,6% 
AUS/USD            0,6448       +0,4%      0,6422      0,6446   +4,4% 
Bitcoin/USD    106.592,85       -0,1%  106.692,80  107.426,50  +13,1% 
 
ROHÖL             zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex           62,79       62,26       +0,9%        0,53  -13,2% 
Brent/ICE           66,16        65,6       +0,9%        0,56  -12,8% 
 
METALLE           zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold              3314,50     3290,03       +0,7%       24,48  +22,9% 
Silber              29,28       29,31       -0,1%       -0,03   +3,1% 
Platin             923,08      938,01       -1,6%      -14,93   +1,9% 
Kupfer               4,65        4,62       +0,7%        0,03  +14,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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