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16:01 Uhr, 09.10.2024

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Bayer mit Prozess-Risiken unter Druck

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten dauert am Mittwoch an. Der DAX legt um 0,6 Prozent auf 19.177 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 verbessert sich um 0,3 Prozent. Während die Anleihen etwas fester tendieren, wird an der Börse unverändert damit gerechnet, dass die europäische Zentralbank in der kommenden Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Davon wenig tangiert handelt der Euro bei 1,0960 Dollar.

Der Preis für Öl, der momentan als Seismograph für die Entwicklung der Eskalationsstufe im Nahostkonflikt gesehen wird, kommt nach dem deutlichen Rücksetzer weiter zurück: Brent handelt 1,5 Prozent tiefer bei 75,74 Dollar. Neben der Situation im Nahostkonflikt kann zudem die laufende Hurrikan-Saison einen Impuls für den Ölpreis liefern, vor allem, wenn sich etwas im Golf von Mexiko zusammenbraut. Aktuell steuert Wirbelsturm "Milton" auf Florida zu, weshalb auch US-Präsident Joe Biden seinen Besuch in Deutschland abgesagt hat. An Floridas Golfküsten bereiten sich derweil Millionen Menschen an auf Milton vor, einen historisch starken Sturm, der voraussichtlich am Mittwochabend auf Land treffen und eine Region heimsuchen wird, die sich noch immer von Hurrikan Helene erholt. Milton hat sich über Nacht zu einem Wirbelsturm der Kategorie 5 verstärkt, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde.

Bayer sehr schwach - Continental sehr fest

Im DAX verzeichnen Bayer und Continental die stärksten Ausschläge. Die Bayer-Aktie stürzt nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts im US-Bundesstaat Washington, einen Prozess um gesundheitliche Langzeitfolgen durch die Chemikalie PCB wieder aufzurollen, um gleich 7,4 Prozent ab. Noch im Mai hatte Bayer in der Vorinstanz eine positive Entscheidung bekommen, als ein Berufungsgericht eine erstinstanzliche Entscheidung wegen Fehlern aufgehoben hatte. Kassiert wurde damals Schadenersatz und Strafschadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar, den drei Lehrer einer Schule im Großraum Seattle 2021 vor einem Geschworenengericht erstritten hatten. Bayer sprach von einem normalen Vorgang, dass dieser Fall nun erneut überprüft werde. Der Pharma- und Agrarkonzern rechnet nicht damit, vor dem Supreme Court in Washington ein negatives Urteil zu bekommen.

Continental gewinnen dagegen 5,7 Prozent. Der Autozulieferer dürfte bereits im dritten Quartal den Großteil der positiven Effekte aus noch offenen Preisverhandlungen erzielen, wie er Analysten mitteilte. "Die Aussagen werden dahin interpretiert, dass das dritte Quartal etwas besser gelaufen ist als befürchtet", so ein Marktteilnehmer. Das Autogeschäft von Continental dürfte laut den Analysten von Stifel im Vergleich zum zweiten Quartal eine sequenzielle Margenverbesserung zeigen. ES sei aber dennoch unwahrscheinlich, dass Continental hier sein Jahresziel erreichen werde.

In der zweiten Reihe geht es für Gerresheimer um 4,1 Prozent aufwärts. Der aktivistische Investor Eminence Capital hat sich mit 5,43 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Das weckt Hoffnungen auf bessere Zeiten, nachdem der Kurs zuletzt drastisch eingebrochen war. Aixtron verlieren 3,1 Prozent. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Hold" abgestuft.

Fluglinienaktien mit Rückenwind

Air France-KLM steigen um 1,0 und Lufthansa um 0,8 Prozent. Die Aussichten für die Fluglinien seien günstig, heißt es von der Deutschen Bank mit Blick auf die hohe Auslastung der Kapazitäten. Zugleich komme der Ausbau der Kapazitäten nicht hinterher. Trotzdem handelten die Aktien der Branche nach den jüngsten Ölpreis-Eskapaden im Zuge der geopolitischen Risiken 30 Prozent günstiger als vor der Pandemie.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.963,48        +0,3%       14,48      +9,8% 
Stoxx-50                4.437,84        +0,3%       13,61      +8,4% 
DAX                    19.177,20 
 
       +0,6% 
 
     110,73 
 
 +14,5% 
MDAX                   26.850,19        +0,8%      225,67      -1,1% 
TecDAX                  3.352,39        +0,3%       11,35      +0,5% 
SDAX                   14.044,42        +0,2%       34,08      +0,6% 
FTSE                    8.226,01        +0,4%       35,40      +5,9% 
CAC                     7.544,11        +0,3%       22,79      +0,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,25                    +0,01      -0,32 
US-Zehnjahresrendite        4,05                    +0,04      +0,17 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 9:07  Di, 17:01   % YTD 
EUR/USD                   1,0956        -0,2%      1,0958     1,0970   -0,8% 
EUR/JPY                   163,31        +0,3%      162,47     162,69   +5,0% 
EUR/CHF                   0,9404        -0,1%      0,9397     0,9410   +1,4% 
EUR/GBP                   0,8378        +0,0%      0,8385     0,8378   -3,4% 
USD/JPY                   149,10        +0,6%      148,32     148,31   +5,8% 
GBP/USD                   1,3076        -0,2%      1,3068     1,3093   +2,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,0881        +0,2%      7,0669     7,0585   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.781,85        -1,0%   62.353,50  62.711,20  +41,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,04        73,57       -2,1%      -1,53   +2,0% 
Brent/ICE                  75,67        77,18       -2,0%      -1,51   +0,9% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  38,35        38,57       -0,6%      -0,22   +4,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.608,87     2.621,95       -0,5%     -13,09  +26,5% 
Silber (Spot)              30,39        30,68       -0,9%      -0,28  +27,8% 
Platin (Spot)             949,47       953,50       -0,4%      -4,03   -4,3% 
Kupfer-Future               4,39         4,46       -1,5%      -0,07  +11,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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