MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - SAP erholt
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DOW JONES--Europa Börsen können die moderaten Gewinne bis Mittwochmittag nicht behaupten und drehen leicht ins Minus. Damit setzt sich die Schwäche vom Vortag fort. Angesichts der Zinsentscheidung und Projektionen der US-Notenbank nach dem europäischem Handelsschluss halten sich die Anleger zurück. "Es macht wirklich keinen Sinn, Positionen aufzubauen, bevor die Fed etwas über ihren wahrscheinlichen Zinspfad und Inflationsprojektionen gesagt hat", so ein Händler. Analysten halten die Fed-Sitzung für eine der spannendsten des Jahres, zumal sie innerhalb des Offenmarktausschusses deutlich abweichende Meinungen bringen dürfte. Dazu habe Fed-Chef Jerome Powell mit schwerem politischen Fahrwasser zu kämpfen.
Der DAX verliert zwei Punkte auf 23.327 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 5.368 Punkte nach unten. Nach dem Höhenflug vom Vortag in Erwartung einer taubenhaften US-Notenbank kommt der Euro leicht auf 1,1840 Dollar zurück, bleibt damit aber deutlich über den jüngsten Höchstständen. Der Euro-Anstieg war nach Einschätzung von Robomarkets "der Tropfen, der das Fass beim DAX gestern zum Überlaufen und die Anleger zum Verkaufen brachte".
Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte der US-Notenbank am Abend gilt als ausgemacht. "Der Fokus liegt auf der Forward Guidance der Fed, besonders auf Signalen, ob es zu schnelleren Senkungen noch 2025 und dann 2026 kommt", blickt Lloyd Chan von MUFG voraus. Um die taubenhaften Erwartungen des Marktes zu erfüllen, müsse die Zentralbank einen längeren Senkungszyklus signalisieren.
Spannend wird auch die Frage, wie viele Abweichler es bei der Zinsentscheidung geben wird. Bei der jüngsten Sitzung waren es zwei gewesen. Am Dienstag wurde der von US-Präsident Donald Trump nominierte Stephen Miran zum Fed-Gourverneur ernannt. Beobachter halten es für möglich, dass er sich für eine Zinssenkung um gleich 50 Basispunkte einsetzen wird. Miran, oberster Wirtschaftsberater des Präsidenten, will dessen ungeachtet nicht von seinem Posten im Weißen Haus zurücktreten. Gegen diesen offensichtlichen Verstoß gegen die Unabhängigkeit der Notenbank haben die Demokraten nun einen Gesetzesvorschlag eingebracht.
Angebot von Jindal Steel für Thyssenkrupp-Stahlgeschäft ist eine interessante Entwicklung
Analyst Christian Obst von der Baader Bank nennt das jetzt vorgelegte Angebot der indischen Jindal Steel für das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp eine interessante Entwicklung. Als strategischer Käufer mit Zusagen für künftige Investitionen könnte Jindal für Steel Europe vielleicht die bessere Option sein als das bisher geplante 50:50-Joint-Venture mit der EP Group von Daniel Kretinsky, so Obst. Der tschechische Investor hält bereits 20 Prozent an Thyssenkrupp Steel Europe und sollte eigentlich noch weitere 30 Prozent kaufen. Die Thyssenkrupp-Aktie reagiert nach dem jüngsten Kursanstieg nicht mehr - sie gibt um 1,8 Prozent nach.
Im DAX zeigen sich SAP erholt von den Vortagesverlusten, die Aktien legen um 2,6 Prozent zu. Rückenwind für die Erholung kommt von Jefferies. In einem sogenannten Kamingespräch mit dem Finanzchef seien zahlreiche Wachstumsgelegenheiten besprochen worden. Die Analysten sind daher der Meinung, dass Ordereingang und Cashflow noch besser werden dürften, als die aktuell auf der Buy-Side kursierenden Flüsterschätzungen. Nach einer Aktienplatzierung durch einen noch unbekannten Verkäufer geben Beiersdorf (-0,2%) kaum nach. Wacker Chemie fallen um 3,0 Prozent nach einer Abstufung durch Morgan Stanley.
Nestle verlieren 0,4 Prozent mit der Nachricht, dass nach dem CEO nun auch der Verwaltungsratspräsident geht. Im Handel heißt es dazu, er sei für zwei erfolglose CEOs verantwortlich und es brauche nun einen Neubeginn mit einer neuen Strategie des Verwaltungsrats.
PostNL gewinnen 1,6 Prozent. Die Aussagen vom Kapitalmarkttag kommen gut an. So plane die niederländische Post mit einem Gewinn- und Umsatzanstieg. Bis 2028 soll der Umsatz bei über 4 Milliarden Euro liegen, das EBIT über 175 Millionen erreichen, heißt es im Handel.
MFE fallen in Mailand um 5,3 Prozent nach der Prognosesenkung von Prosieben, die weitere 6,4 Prozent einbüßen. Der Kurs des Windparkbetreibers Orsted bricht in Kopenhagen um 42,4 Prozent ein mit dem Bezugsrechtsabschlag im Zuge der Kapitalerhöhung. Laut Händlern ist das aber positiv, denn der theoretische Preisabschlag betrage 67 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.368,01 -0,1% -4,30 +11,1% Stoxx-50 4.536,31 -0,0% -1,14 +6,4% DAX 23.326,78 -0,0% -2,46 +19,3% MDAX 30.135,76 +0,1% 35,60 +19,1% TecDAX 3.556,23 +0,2% 7,57 +4,8% SDAX 16.623,19 -0,0% -7,75 +21,9% CAC 7.798,52 -0,3% -19,70 +7,0% SMI 11.977,50 -0,3% -41,16 +4,7% ATX 4.572,82 -0,1% -5,13 +26,8% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1840 -0,2% 1,1863 1,1761 +13,6% EUR/JPY 173,23 -0,3% 173,77 173,33 +6,5% EUR/CHF 0,9316 -0,1% 0,9328 0,9345 -0,4% EUR/GBP 0,8677 -0,2% 0,8691 0,8652 +4,5% USD/JPY 146,31 -0,1% 146,49 147,38 -6,3% GBP/USD 1,3646 -0,0% 1,3648 1,3593 +8,8% USD/CNY 7,0805 -0,1% 7,0843 7,0935 -1,6% USD/CNH 7,0973 -0,1% 7,1050 7,1190 -3,0% AUS/USD 0,6673 -0,1% 0,6683 0,6663 +7,8% Bitcoin/USD 116.345,40 -0,4% 116.856,70 114.588,75 +22,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,98 64,52 -0,8% -0,54 -10,3% Brent/ICE 67,93 68,47 -0,8% -0,54 -8,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.666,81 3.689,73 -0,6% -22,92 +40,2% Silber 41,55 42,58 -2,4% -1,03 +47,8% Platin 1.149,78 1.175,39 -2,2% -25,61 +36,7% Kupfer 4,61 4,69 -1,7% -0,08 +12,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
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