MÄRKTE EUROPA/Druck nimmt wieder zu
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte drehen am Dienstagnachmittag wieder deutlicher ins Minus. Der DAX fällt um 0,6 Prozent auf 15.143 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,8 Prozent auf 4.115 Punkte nach. Ein Marktteilnehmer verweist auf die kursierenden Konjunktursorgen und die Krise im Nahen Osten. Zudem wird der Beginn der europäischen Berichtssaison negativ bewertet.
Neue Konjunkturdaten konnten dem Markt keine Impulse geben. Zwar sind die ZEW-Konjunkturerwartungen mit minus 1,1 im Oktober deutlich besser als die Prognose von minus 8,5 Punkten ausgefallen. Auch die US-Einzelhandelsumsätze und die US-Industrieproduktion haben leicht positiv überrascht. "Insgesamt sind die Abweichungen aber zu gering für einen Impuls", so ein Händler. "Und auf Zinssenkungen lassen die Daten auch nicht hoffen", fügt er an.
Lonza drückt Chemiewerte - Ericsson die Technologie
Auf Branchenebene führen die rohstoffnahen Basic Resources nach den Aufschlägen vom Wochenauftakt nun gemeinsam mit den Technologiewerten die Verliererseite an. Aber auch der Index der Chemietitel steht mit einem Minus von 1 Prozent unter Druck. Für Lonza geht es um 16 Prozent nach unten. Die Aussagen auf dem Kapitalmarkttag von Lonza stufen die Analysten von RBC als "schlechter als erwartet" ein. Während 2023 wie erwartet überzeugend verlaufen sollte, werde die EBITDA-Marge für 2024 "im hohen 20-Prozent-Bereich" erwartet. Im Juli hatte Lonza hier noch 31 bis 33 Prozent genannt. Dies deute auf etwa 14 Prozent Abwärtsrisiko beim EBITDA für 2024 hin, gegenüber ihren ursprünglichen Schätzungen.
Unter den Lonza-Aussagen leiden auch Lanxess mit einem Minus von knapp 4 Prozent. Im DAX geben BASF um 1 Prozent nach, und Bayer verlieren 1,6 Prozent.
Auf den Technologiesektor drückt die Ericsson-Aktie, sie notiert 6 Prozent im Minus. Die Schweden haben endgültige Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben. Schwächer als erwartet fiel das Nettoergebnis aus: hier wurde ein Verlust von 30,5 Milliarden Schwedischen Kronen vermeldet, der Marktkonsens lag indes bei knapp plus 1,3 Milliarden. Der Verlust steht im Zusammenhang mit der Vonage-Abschreibung. Wenig Gefallen dürften die Anleger zudem an dem zurückhaltenden Ausblick finden, heißt es. Angesichts der derzeitigen Unsicherheiten will der Telekom-Ausrüster keinen Ausblick über das vierte Quartal 2023 hinaus geben. Im Sog von Ericsson stehen auch Nokia mit einem Abschlag von 2,6 Prozent unter Druck.
Im DAX steigen Airbus um 2,6 Prozent, gestützt von einer Kaufempfehlung durch Jefferies, wie es am Markt heißt. Auf der anderen Seite fallen Brenntag um 3,8 Prozent. Sartorius geben weitere 2,8 Prozent ab.
Drägerwerk zweistellig im Plus - Zahlen und Ausblick überraschen positiv
Im SDAX schießen Drägerwerk um 9,7 Prozent nach oben. Das Medizintechnikunternehmen hat sich im dritten Quartal besser als erwartet entwickelt. Der Umsatz stieg auf 789 Millionen Euro, das EBIT verbesserte sich auf rund 29 Millionen Euro. Dem stehen Schätzungen etwa von Metzler von 734 Millionen Euro bzw minus 5 Millionen Euro entgegen. Daneben hat Drägerwerk die Jahresprognose leicht angehoben. Nach einem zuletzt schwierigen Nachrichtenfluss aus dem Medizintechnikbereich dürfte das viele Anleger positiv überraschen.
In der vierten Reihe brechen Takkt um etwa 10 Prozent auf 12 Euro ein. Der Büroausstatter kappt nach einem schwachen dritten Quartal die Jahresprognose. "Der Beginn der Berichtssaison zeigt, dass die schwache Konjunktur nun doch auf die Unternehmensergebnisse durchschlägt", so ein Marktteilnehmer.
Gut im Markt liegen die Aktien der großen Hotelketten. Interconti steigen um 2,3 Prozent, Accor um 0,4 Prozent und Melia um 1 Prozent. Grund ist ein Übernahmeangebot von Choice Hotels für Wyndham Hotel & Resorts, das Wyndham mit etwa 7,8 Milliarden Dollar bewertet.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.115,16 -0,8% -34,70 +8,5% Stoxx-50 3.931,86 -0,3% -12,98 +7,7% DAX 15.142,96 -0,6% -95,03 +8,8% MDAX 24.804,19 -0,9% -215,21 -1,3% TecDAX 2.911,93 -1,0% -29,29 -0,3% SDAX 12.642,71 -0,2% -23,48 +6,0% FTSE 7.646,31 +0,2% 15,68 +2,4% CAC 6.979,86 -0,6% -42,33 +7,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,89 +0,10 +0,32 US-Zehnjahresrendite 4,85 +0,14 +0,97 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0548 -0,1% 1,0540 1,0545 -1,5% EUR/JPY 157,98 +0,1% 157,68 157,75 +12,6% EUR/CHF 0,9516 +0,1% 0,9499 0,9502 -3,9% EUR/GBP 0,8682 +0,4% 0,8648 0,8648 -1,9% USD/JPY 149,78 +0,2% 149,61 149,59 +14,2% GBP/USD 1,2148 -0,5% 1,2187 1,2195 +0,4% USD/CNH (Offshore) 7,3277 +0,2% 7,3185 7,3106 +5,8% Bitcoin BTC/USD 28.333,54 -0,4% 28.160,06 28.058,15 +70,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,00 86,66 +0,4% +0,34 +11,8% Brent/ICE 90,01 89,65 +0,4% +0,36 +10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.927,65 1.919,94 +0,4% +7,71 +5,7% Silber (Spot) 22,92 22,65 +1,2% +0,27 -4,4% Platin (Spot) 901,00 895,50 +0,6% +5,50 -15,6% Kupfer-Future 3,56 3,58 -0,6% -0,02 -6,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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