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12:55 Uhr, 14.11.2023

MÄRKTE EUROPA/DAX noch etwas erholt vor US-Inflation

Erwähnte Instrumente

  • SMI
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    Aktueller Kursstand:   (SIX)
  • L/E-DAX
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    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Börsen ist die gute Stimmung am Dienstagmittag einer abwartenden Haltung gewichen. Der DAX zieht noch um 0,4 Prozent auf 15.399 Punkte an, nachdem er am Vormittag erstmals seit gut vier Wochen deutlich über 15.400 Punkten notiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 4.239 Punkte zu. Die Umsätze sind allerdings sehr dünn. Denn laut Händlern wartet der Markt auf die US-Inflationsdaten, die Anhaltspunkte über die künftige Politik der US-Notenbank geben könnten.

Die US-Inflation dürfte im Oktober zwar laut Schätzungen auf 3,3 von 3,7 Prozent zurückgegangen sein. "Die für die Notenbanken wichtigere Kernrate dürfte sich aber mit 4,1 Prozent nicht verändert haben", sagt ein Marktteilnehmer und ergänzt: "Für die Zinsen würde das dann 'higher for longer'" bedeuten.

Im Vorfeld verändern sich auch die Notierungen am Anleihenmarkt kaum noch. Keine Impulse kann das durchwachsen ausgefallene ZEW-Konjunkturbarometer setzen. Während die Konjunkturerwartungen (9,8 gegenüber 5,0) im November besser als erwartet ausgefallen sind, verfehlte die Lage-Einschätzung (-79,8 gegenüber -76,0) die Prognose.

Auf der Branchenseite in Europa können sich die Autotitel nach der wochenlangen Schwäche noch etwas erholen, ihr Stoxx-Branchenindex steigt um 0,7 Prozent. Hier ziehen Contiental um weitere 3,7 Prozent an. Nach der Ankündigung eines Stellensparprogramms zum Wochenauftakt treibt nun eine Kaufempfehlung der Citigroup den Kurs. Die Aktien des französischen Konkurrenten Valeo schneiden mit einem Plus von 5,5 Prozent sogar noch stärker ab.

Die Verliererseite bei den Sektoren wird dagegen von den Telekomtiteln angeführt, ihr Stoxx-Branchenindex fällt um 1 Prozent. Auf den Index drückt vor allem der Kursabschlag der Vodafone-Aktie von 3,4 Prozent. Der Konzern hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2023/24 einen deutlich niedrigeren Vorsteuergewinn erzielt als im Vorjahr. Im Sog fallen BT um 1,5 und Deutsche Telekom um 1,3 Prozent.

   Übernahme in der Bergbaubranche - Glencore ziehen an 

Glencore kauft den Kohle-Bereich des kanadischen Bergbaukonzerns Teck, nachdem Glencore anfangs eine Fusion vorgeschlagen hatte. Die Teck-Kohle wird vor allem in der Stahlindustrie eingesetzt. "Normalerweise ist Kohle für die Stahlproduktion eher out", so ein Händler mit Blick darauf, dass der Trend zu "grünem" Stahl gehe. Glencore wolle aber den Bereich mit dem eigenen Kohlegeschäft zusammenlegen und dann an die Börse bringen. "Das sieht der Markt positiv", so der Marktteilnehmer. Der Preis sei okay, er bewerte das Kohlegeschäft von Teck mit etwa 9 Milliarden US-Dollar. Glencore wird 77 Prozent übernehmen und zahlt dafür 6,93 Milliarden US-Dollar, 20 Prozent wird Nippon Steel halten und 3 Prozent Posco. Der Kurs von Glencore steigt um 3 Prozent.

   RWE fester - Prosieben sowie K+S nach Zahlen erholt 

Gute Zahlen kommen von RWE (+1,8%): Der Energieversorger hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres den Gewinn kräftig gesteigert. Der Ende Juli angehobene Ausblick wurde bestätigt. Am Markt kommen die Geschäftszahlen gut an. Sie seien auf der Ergebnisseite klar über den Erwartungen ausgefallen, heißt es.

Einen Satz von 9,8 Prozent machen Prosieben nach den Zahlen für das dritte Quartal und dem Ausblick für das laufende Jahr. Marktteilnehmer bemerken dazu, dass die Zahlen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind und der Ausblick auf der Umsatzseite sogar leicht nach unten korrigiert worden sei. Vermutlich hätten einige Anleger mit Schlimmerem gerechnet und sich entsprechend am Markt positioniert. Zudem waren Prosieben mit einem Minus von 40 Prozent einer der großen Verlierer der vergangenen Monate.

Besser als erwartet sind die Quartalszahlen von K+S ausgefallen. Den Ausblick hat der Düngemittel- und Salzhersteller bestätigt. Das Branchenumfeld scheint sich aber zu bessern: K+S spricht von einer anziehenden Nachfrage und auch wieder steigenden Preisen. Nachdem die Aktie am Vortag auf einem Jahrestief geschlossen hatte, geht es 2,7 Prozent nach oben.

Delivery Hero ziehen um 5,1 Prozent an. Die Analysten von Jefferies begrüßen, dass die Bruttomarge gemessen am Bruttowarenwert (GMV) im dritten Quartal über den Erwartungen ausgefallen ist und die GMV-Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr 2023 auf das obere Ende der Zielspanne von 5 bis 7 Prozent angehoben wurde. Damit liege der Ausblick nun auf Augenhöhe mit dem Konsens.

   Hensoldt mit Kapitalerhöhungsplänen unter Druck 

Hensoldt geben um 4,5 Prozent nach. Der Rüstungskonzern denkt über eine Kapitalerhöhung von bis zu 10 Prozent nach. Damit will er zum Teil den Erwerb der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH finanzieren. Hensoldt rechnet mit einem Abschluss der Verhandlungen über den geplanten Kauf bis Anfang Dezember.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.239,39        +0,2%        7,20     +11,8% 
Stoxx-50                3.887,70        -0,2%       -6,34      +6,5% 
DAX                    15.398,91        +0,4%       53,91     +10,6% 
MDAX                   25.580,14        +0,7%      170,51      +1,8% 
TecDAX                  3.002,38        +0,3%        7,58      +2,8% 
SDAX                   12.868,02        +0,3%       43,82      +7,9% 
FTSE                    7.390,14        -0,5%      -35,69      -0,3% 
CAC                     7.089,55        +0,0%        2,49      +9,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,71                    -0,01      +0,14 
US-Zehnjahresrendite        4,62                    -0,02      +0,74 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:36  Mo, 17:47    % YTD 
EUR/USD                   1,0720        +0,2%      1,0707     1,0703    +0,2% 
EUR/JPY                   162,66        +0,2%      162,34     162,15   +15,9% 
EUR/CHF                   0,9671        +0,2%      0,9655     0,9645    -2,3% 
EUR/GBP                   0,8725        +0,1%      0,8705     0,8723    -1,4% 
USD/JPY                   151,72        +0,0%      151,62     151,51   +15,7% 
GBP/USD                   1,2286        +0,1%      1,2299     1,2271    +1,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,2986        +0,1%      7,3011     7,2924    +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                36.328,54        -0,4%   36.698,89  36.938,64  +118,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  78,36        78,26       +0,1%      +0,10    +1,4% 
Brent/ICE                  82,65        82,52       +0,2%      +0,13    +1,3% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  47,25        47,20       +0,1%      +0,05   -47,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.946,20     1.946,20       -0,0%      -0,01    +6,7% 
Silber (Spot)              22,36        22,38       -0,0%      -0,01    -6,7% 
Platin (Spot)             870,88       868,50       +0,3%      +2,38   -18,5% 
Kupfer-Future               3,66         3,67       -0,2%      -0,01    -3,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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