MÄRKTE EUROPA/DAX flirtet mit 16.500 - Stimmung bleibt gut
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Die gute Stimmung an den europäischen Aktienmärkten dauert am Montagnachmittag an. Das Geschäft ist zwar ruhig, es reicht aber zu neuen Rekorden oder Mehrjahreshochs. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 16.490 Punkte, am späten Vormittag hatte er erstmals die 16.500er Marke überwunden. In Paris gewinnt der CAC-40 0,5 Prozent und nähert sich dem Allzeithoch von Ende April. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent und markiert neue Jahreshochs.
Die Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten wird von einer moderat wachsenden Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal 2023 begleitet. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, was leicht über der von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen-Prognose von plus 0,2 Prozent liegt. Dabei sank der Preisdruck in der Eurozone im Juli wie erwartet weiter, die jährliche Inflationsrate fiel auf 5,3 Prozent nach 5,5 Prozent im Vormonat.
Die Woche ist von weiteren Wegmarken für die globalen Zinsen geprägt: So dürfte die Bank of England am Donnerstag die Leitzinsen anheben. Und in den USA bilden zuerst der ADP- und dann der monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag die Höhepunkte der Woche. Im Monatsbericht werden rund 200.000 neu geschaffene Stellen erwartet und damit eine leichte Abkühlung. Da die US-Notenbank künftig "datenabhängig" vorgehen will, steigt die Bedeutung der US-Job-Daten für die Börsen noch mehr.
BoJ kauft überraschend - Neue PMIs aus China
Nachrichten kamen am Morgen vor allem aus Asien: Dort sorgte die Bank of Japan (BoJ) mit einem überraschenden Bond-Kaufprogramm für Verwirrung. Denn ihre gerade vergangene Woche ausgerufene Schmerzgrenze von 1 Prozent für 10-jährige Anleiherenditen war über 0,6 Prozent noch längst nicht erreicht.
Etwas bessere Nachrichten kamen aus China: Dort wurden die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) vorgestellt. Die Industrie zeigt sich zwar weiter im Schrumpfungsbereich, jedoch lässt das Momentum des Abschwungs deutlich nach. Die Komponenten des PMI deuten für die Marktstrategen der Commerzbank darauf hin, dass sich die Gesamtnachfrage weiter verschlechtert hat, wenn auch in einem niedrigeren Tempo. Marktstrategen setzen daher weiter auf gezielte staatliche Konjunkturprogramme. Vor allem Konsum und Immobilienmarkt sollten davon profitieren. Einige Analysten setzen auch auf Förderprogramme für E-Autos. Perspektivisch sollte das Chinas Wachstum zum Jahresende anschieben.
Siemens Energy unter Druck - Infineon fest
Im DAX fallen Siemens Energy um 3,1 Prozent. Qualitätsprobleme bei Turbinen führen laut Berichten zu Lieferverzögerungen. Dagegen steigen Infineon mit der guten Stimmung für Technologiewerte wegen der Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen um 1,9 Prozent und liegen erstmals seit gut eineinhalb Jahren über der Marke von 40 Euro.
Abnehmspritze lässt Pharma-Index zulegen - dünnes Geschäft drückt Heineken
An der Spitze der Gewinnerliste liegt der Index der Öl- und Gasaktien, der um 1,3 Prozent steigt. Gefragt sind auch Pharmatitel, ihr Stoxx-Branchenindex zieht um 1,1 Prozent an. Novo Nordisk steigen mit der zunehmenden Markteinführung ihres Präparats zum Abnehmen um 2,4 Prozent. Sanofi gewinnen weitere 2,3 Prozent, nachdem der Konzern am Freitag den Ausblick angehoben hatte.
Auf der anderen Seite gibt der Index der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien 1,1 Prozent ab. Hier fallen Heineken um 7 Prozent. Der Gewinn ging im ersten Halbjahr zurück, und zusätzlich wurde die Prognose gesenkt. Die Analysten der Citi betonen, dies werfe Fragen rund um die Glaubwürdigkeit von Heineken-Ausblicken auf.
In Österreich kommen ordentliche Zahlen aus dem Bankensektor. Erste Group Bank hat die Jahresprognose leicht nach oben genommen. Entsprechend steigen die Titel in Wien um 1,6 Prozent.
In Paris drehen die Aktien von Legrand ins Plus und steigen um 0,7 Prozent, nachdem der Hersteller von Elektrotechnik für den Haushalt die Prognose erhöht hat. Der Umsatz soll im laufenden Jahr um 5 bis 8 Prozent steigen (bisher: 2 bis 6 Prozent). Umsatztreiber sind die Geräte zur Steigerung von Energieeffizienz und Smart-Home-Anwendungen.
Beim Bausoftware-Unternehmen Nemetschek geht es um 0,6 Prozent aufwärts. Hier wurde im zweiten Quartal der Umsatz zwar leicht gesteigert, beim Ergebnis mussten aber Abstriche hingenommen werden.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.481,12 +0,3% 14,62 +18,1% Stoxx-50 4.054,49 +0,4% 16,37 +11,0% DAX 16.489,80 +0,1% 20,05 +18,4% MDAX 28.840,13 +0,5% 133,93 +14,8% TecDAX 3.331,14 +0,9% 28,61 +14,0% SDAX 13.769,39 +0,5% 69,14 +15,5% FTSE 7.718,66 +0,3% 24,39 +3,3% CAC 7.515,77 +0,5% 39,30 +16,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,50 +0,01 -0,07 US-Zehnjahresrendite 3,95 -0,00 +0,07 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:08 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1041 +0,2% 1,1007 1,1032 +3,1% EUR/JPY 157,13 +1,1% 156,15 154,91 +12,0% EUR/CHF 0,9597 +0,2% 0,9598 0,9578 -3,0% EUR/GBP 0,8586 +0,2% 0,8569 0,8578 -3,0% USD/JPY 142,29 +0,9% 141,82 140,42 +8,5% GBP/USD 1,2860 +0,0% 1,2850 1,2861 +6,3% USD/CNH (Offshore) 7,1453 -0,2% 7,1492 7,1511 +3,1% Bitcoin BTC/USD 29.377,42 +0,5% 29.386,64 29.459,26 +77,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,44 80,58 +1,1% +0,86 +3,3% Brent/ICE 85,50 84,99 +0,6% +0,51 +2,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,35 26,88 +1,7% +0,47 -67,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.971,94 1.959,31 +0,6% +12,63 +8,1% Silber (Spot) 24,78 24,35 +1,8% +0,44 +3,4% Platin (Spot) 959,25 936,98 +2,4% +22,28 -10,2% Kupfer-Future 3,98 3,93 +1,3% +0,05 +4,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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