MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Berichtssaison nimmt Fahrt auf
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte bauen bis Dienstagnachmittag die Verluste aus. Der DAX verliert 1,0 Prozent auf 24.074 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent nach unten. Es regiere weiter die Vorsicht, heißt es. Die internationalen Märkte warten auf eine Einigung im Handelsstreit der EU mit den USA, denn das US-Ultimatum mit Datum 1. August rückt näher. Wie CMC anmerkt, ist sich jeder Marktteilnehmer bewusst, dass die Risiken in den Zollstreitigkeiten mit den USA zuletzt zugenommen haben. "Die Anleger stehen Gewehr bei Fuß, um im Notfall handlungsbereit zu sein", heißt es.
Mit der immer stärker Fahrt aufnehmenden Berichtssaison verschiebt sich jedoch der Fokus des Marktes. Als schlechtes Zeichen für den Gesamtmarkt - und nicht die beteiligten Unternehmen - werten Händler allerdings die oft negativen Kursreaktionen auf gute Geschäftszahlen. "Die Erwartungen und Bewertungen sind oft zu unrealistisch geworden", sagt ein Händler. Allerdings gibt es am Berichtstag auch einige konkrete Enttäuschungen.
Sorgenfalten in der Technologiebranche erzeugen die Geschäftszahlen von NXP Semiconductor. Die an der Nasdaq gelisteten Aktien fallen vorbörslich um 6,3 Prozent. Der europäische Stoxx-Index gibt um 1,4 Prozent nach. "Das passt nicht ganz zu der Euphorie im Sektor", sagt ein Händler. Denn obwohl NXP mit dem Umsatzrückgang die Erwartungen erfüllt habe und der Gewinn sogar einen Tick besser ausgefallen sei, zeichne sich damit eine Nachfrageschwäche ab. Ein anderer Händler sieht dies entspannter, da NXP eher im Bereich Kommunikations-Chips wie Qualcomm anzusiedeln sei und nicht als Indikator für die Nachfrage bei KI-Chip- oder CPU-Herstellern gesehen werden könne. Infineon verlieren 4,1 Prozent.
Trotz der negativen Kursreaktion werten Händler Geschäftszahlen und Ausblick von Sartorius positiv. Gelobt wird vor allem die Margenstärke, die keinerlei Anzeichen von Nachfrageschwäche oder Konkurrenzdruck zeige. Die EBITDA-Marge stieg auf 29,8 Prozent. Bei der französischen Tochter Sartorius Stedim Biotech sei die Marge sogar auf 31 Prozent nach oben gesprungen, heißt es. Dennoch verlieren Sartorius 11 Prozent und Sartorius Stedim (-11%), Anleger stören sich an einem zu konservativ empfundenen Ausblick.
SMA Solar fallen um 2,3 Prozent. Das Solarunternehmen hatte am Vorabend schwache Ergebnisse deutlich unter Markterwartung veröffentlicht. Während der höhere Verlust noch durch Wertminderungen zu erklären sei, störe man sich eher am Umsatzrückgang, meint ein Händler. Denn dieser zeige operativ eine schwächere Nachfrage. Zum Ausblick ließ SMA nichts verlauten, der Halbjahresbericht wird erst am 7. August vorgelegt.
Viele Geschäftszahlen aus der Schweiz
Eine ganze Reihe von Geschäftszahlen gibt es von Schweizer Unternehmen. Givaudan konnte den Umsatz weiter steigern. Spuren des US-Handelskonflikts gebe es nicht, vor allem die Profitabilität habe stärker als erhofft zugelegt, heißt es. Allerdings weist die UBS darauf hin, dass das organische Umsatzwachstum im zweiten Quartal die Erwartungen verfehlt habe. Symrise fallen im Windschatten um 2,6 Prozent.
Die Ergebnisse des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli (-6,6%) zeigten keine Anzeichen von Margendruck durch die angesprungenen Rohstoffpreise, heißt es. Diese seien durch Effizienz- und vor allem Preissteigerungen mehr als aufgefangen worden. Belastend bei Lindt & Sprüngli wirkt der Ausblick: Wie die UBS anmerkt, erwartet das Unternehmen nur noch eine EBIT-Marge am unteren Ende der Spanne von plus 20 bis 40 Basispunkten gegenüber dem Vorjahr.
Keinen Beinbruch sehen Händler im Gewinnrückgang bei Julius Bär (-1,5%), auch wenn er wegen Rückstellungen etwas höher als erwartet ausgefallen sei. Von den Analysten bei JP Morgan heißt es dazu, der adjustierte Vorsteuergewinn liegt im ersten Halbjahr rund 4 Prozent unter Konsens. Die Nettomittelzuflüsse in der Vermögensverwaltung hätten mit 7,9 Milliarden Franken deutlich über der Erwartung gelegen.
Akzo Nobel (-5,5%) hat ihren Gewinnausblick für das Gesamtjahr gesenkt, um Währungseffekten Rechnung zu tragen, wie Jefferies urteilt. Diese hätten auch die Ergebnisse des zweiten Quartals belastet. Beim niederländischen Farbenunternehmen entwickelten sich beiden Sparten schwächer als von Jefferies erwartet, da sich Wechselkursschwankungen stärker als erwartet ausgewirkt hätten.
Gegen den schwachen Gesamtmarkt steigen die Aktien von Norsk Hydro um 2,2 Prozent. Der norwegische Aluminiumhersteller profitierte im zweiten Quartal stärker als erwartet von steigenden Rohstoff- und Energiepreisen. Das adjustierte EBITDA stieg um fast 33 Prozent gegenüber Vorjahr. Die Kostenkontrolle bleibt dabei weiter scharf, so wurde nun auch ein externer Einstellungsstopp verkündet.
=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.303,37 -0,7% -39,61 +9,1% Stoxx-50 4.467,08 -0,4% -17,85 +4,1% DAX 24.073,51 -1,0% -234,29 +22,1% MDAX 31.071,43 -0,9% -268,26 +22,5% TecDAX 3.858,46 -1,7% -66,84 +14,9% SDAX 17.699,43 -1,3% -231,96 +30,8% CAC 7.746,40 -0,7% -51,82 +5,7% SMI 11.868,15 -0,6% -68,74 +2,9% ATX 4.485,71 -0,5% -23,30 +23,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1698 +0,0% 1,1693 1,1715 +12,9% EUR/JPY 172,23 -0,0% 172,24 172,54 +5,8% EUR/CHF 0,9326 -0,1% 0,9331 0,9333 -0,6% EUR/GBP 0,8677 +0,1% 0,8667 0,8673 +4,7% USD/JPY 147,23 -0,1% 147,31 147,28 -6,4% GBP/USD 1,3481 -0,1% 1,3492 1,3508 +7,8% USD/CNY 7,1465 +0,1% 7,1429 7,1429 -0,9% USD/CNH 7,1755 +0,1% 7,1710 7,1702 -2,2% AUS/USD 0,6518 -0,1% 0,6523 0,6536 +5,4% Bitcoin/USD 119.208,55 +1,6% 117.307,75 119.000,10 +23,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,31 67,2 -2,8% -1,89 -6,4% Brent/ICE 68,57 69,21 -0,9% -0,64 -7,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.391,19 3.394,30 -0,1% -3,11 +29,4% Silber 33,27 33,29 -0,1% -0,02 +19,3% Platin 1.239,50 1.234,24 +0,4% 5,26 +40,9% Kupfer 5,61 5,61 0% 0,00 +37,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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