MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Starke Kursbwegungen im Bankensektor
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstagmittag wenig verändert und schütteln damit die schwache Vorgabe der Wall Street weitgehend ab. Der DAX liegt 0,1 Prozent tiefer bei 16.886 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent nach unten auf 4.645. Am Anleihemarkt kommen die Kurse nach der Aufwärtsbewegung vom Vortag leicht zurück, die Renditen steigen also leicht.
Die Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend werden gut weggesteckt. Die Fed hat demnach nicht die Absicht, die Zinsen zu senken, bevor sie nicht größeres Vertrauen in eine tatsächliche Abkühlung der Inflation in Richtung Zielwert 2 Prozent hat. Für die Spekulation auf eine erste Senkung schon im März ist das ein Dämpfer. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird am Markt nun nur noch bei 35 nach 52 Prozent am Vortag vor den Fed-Aussagen gesehen.
Auch die jüngsten enttäuschenden Ergebnisse großer US-Technologieunternehmen belasten zunächst kaum noch, ebenso nicht, dass in den USA am Mittwoch der Kurs der Regionalbank New York Community Bancorp um ein Drittel einknickte nach hohen Rückstellungen. Damit könnten die US-Regionalbanken als Belastungsfaktor wieder in den Fokus rücken, heißt es warnend.
Kurseinbruch bei Adidas nach schwachem Ausblick
Die Berichtssaison liefert wieder die Impulse für die Einzelwerte, die Kursausschläge sind teils beachtlich. Bei den am Vorabend vorgelegten Zahlen von Adidas haben die Bruttomarge und der Umsatz im Schlussquartal die Erwartungen verfehlt, wie es von der UBS heißt. Auf der Aktie lastet aber vor allem ein enttäuschender Ausblick. Das in Aussicht gestellte operative Ergebnis von 500 Millionen Euro liege weit unter der Konsensschätzung von 1,294 Milliarden Euro, so die Citi-Analysten. Adidas sacken um fast 5 Prozent ab.
Viel Bewegung gibt es im Bankensektor. Deutsche Bank verteuern sich nach dem Zahlenausweis um 4 Prozent. Die Gewinnkennziffern sind zwar im Jahresvergleich zurückgegangen, aber nicht so stark wie erwartet, und das trotz einer unerwartet hohen Risikovorsorge im vierten Quartal. Dazu will das Haus 2025 eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie ausschütten: "Bei einem Kurs von 12 Euro entspricht das einer Rendite von 8,3 Prozent", so ein Marktteilnehmer.
Der Kurs der Deutsche-Bank-Tochter DWS sackt um 5,5 Prozent ab. Nach der Rally um rund 40 Prozent belastet ein eher schwacher Ausblick. Für 2024 erwartet die DWS einen unveränderten bereinigten Gewinn vor Steuern. Dies liegt nach Aussage der Analysten von Jefferies rund 7 Prozent unter dem Konsens.
Für ING und BNP Paribas geht es nach den jeweiligen Geschäftszahlen um 7,5 bzw 7,7 Prozent nach unten. BNP Paribas hat die Erwartung an den Nettogewinn um 37 Prozent verfehlt. Bei der ING sei das vierte Quartal enttäuschend verlaufen, heißt es am Markt.
Julius Bär ziehen dagegen um 7 Prozent an. Positiv wird gesehen, dass mit dem Austausch des CEO, der Abschreibung des größten privaten Kreditengagements auf null und der Abwicklung des gesamten Buches sowie der Unterbrechung des Aktienrückkaufs versucht wird, reinen Tisch zu machen. Den Weg zur Wiederherstellung des Rufes stufen die Analysten von Jefferies als wahrscheinlich schmerzhaft ein, aber die jetzigen Entscheidungen ermöglichten zumindest den Beginn dieses Prozesses.
Siemens Healthineers mit besserem organischen Wachstum
Siemens Healthineers steigen um 1,6 Prozent. Laut Citi liegt das von Siemens Healthineers für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 ausgewiesene organische Umsatzwachstum ca. 50 Basispunkte über dem Konsens und ca. 20 Basispunkte über den Citi-Prognosen.
Im Pharmasektor verlieren Sanofi 2,6 Prozent. Die Analysten von Jefferies sehen den Wechsel des CFO als Belastungsfaktor. Denn der bisherige Finanzchef habe "beindruckende Fortschritte" bei der Effizienz erzielt.
Roche verlieren über 4 Prozent. Jefferies meint, der Ausblick deute auf eine Enttäuschung sowohl beim Umsatz als auch beim Kerngewinn hin, so dass die Gewinnschätzungen der Analysten sinken dürften.
Um 1,1 Prozent nach oben geht es für OMV. Der Ölkonzern will für 2023 insgesamt 5,05 Euro je Aktie ausschütten, inklusiver einer Sonderdividende. Das liegt über der Erwartung von 4,53 Euro, die beispielsweise Jefferies hatte. Der Gewinn ist allerdings im vierten Quartal zurückgegangen.
Auch Shell (+3%) legen trotz eines Gewinneinbruchs zu. Der Konzern erhöht die Dividende und will im laufenden Quartal weitere Aktien für 3,5 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Leicht über den Erwartungen ausgefallen sind die Zahlen von ABB. "Auch der Ausblick klingt zuversichtlich", so ein Marktteilnehmer. ABB gewinnen 1,8 Prozent.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.645,90 -0,1% -2,50 +2,8% Stoxx-50 4.211,95 -0,0% -0,86 +2,9% DAX 16.886,02 -0,1% -17,74 +0,8% MDAX 26.078,95 +0,5% 119,95 -3,9% TecDAX 3.360,40 +0,5% 18,08 +0,7% SDAX 13.851,48 +0,1% 15,42 -0,8% FTSE 7.673,42 +0,6% 42,85 -0,8% CAC 7.601,36 -0,7% -55,39 +0,8% DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:50 Mi, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0810 -0,0% 1,0786 1,0854 -2,1% EUR/JPY 158,68 -0,1% 158,56 158,90 +2,0% EUR/CHF 0,9324 +0,0% 0,9324 0,9329 +0,5% EUR/GBP 0,8555 +0,4% 0,8530 0,8534 -1,4% USD/JPY 146,85 -0,0% 147,01 146,36 +4,2% GBP/USD 1,2639 -0,4% 1,2646 1,2719 -0,7% USD/CNH (Offshore) 7,1923 +0,1% 7,1963 7,1776 +1,0% Bitcoin BTC/USD 42.106,32 -1,3% 42.245,14 43.495,76 -3,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,61 75,85 +1,0% +0,76 +6,1% Brent/ICE 81,31 80,55 +0,9% +0,76 +5,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,31 30,20 -2,9% -0,89 -7,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.033,91 2.039,60 -0,3% -5,69 -1,4% Silber (Spot) 22,70 22,98 -1,2% -0,28 -4,5% Platin (Spot) 913,63 922,00 -0,9% -8,37 -7,9% Kupfer-Future 3,86 3,91 -1,2% -0,05 -0,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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