MÄRKTE EUROPA/Anleger nach Fed-Sitzung etwas vorsichtiger
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag etwas leichter in den Handel gestartet. Sie schneiden damit deutlich besser ab als die US-Indizes, die am Vortag um bis zu 2 Prozent abgerutscht waren. Der DAX liegt 0,3 Prozent tiefer bei 16.852 Punkten. Maßgeblich drückt das Minus der Adidas-Aktie von rund 8 Prozent nach einem enttäuschenden Ausblick. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,3 Prozent nach unten, hier drückt das deutliche Minus von 1,0 Prozent beim Subindex der Bankaktien.
Die fortgesetzte Konsolidierung im DAX mache weiterhin einen trendbestätigenden Eindruck, so ein Marktanalyst. Es sehe nicht danach aus, als ob der DAX aus der technischen Flaggenformation nach unten herausfalle.
Die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag werden vergleichsweise gut weggesteckt. Die Fed hat demnach nicht die Absicht, die Zinsen zu senken, bis sie größeres Vertrauen in eine tatsächliche Abkühlung der Inflation in Richtung Zielwert 2 Prozent hat. Für die Spekulation auf eine erste Senkung schon im März ist das ein Dämpfer. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im März ist von 45 auf 35 Prozent gesunken.
Auch die jüngsten enttäuschenden Ergebnisse großer US-Technologieunternehmen belasten zunächst kaum noch, ebenso nicht, dass in den USA der Kurs der Regionalbank New York Community Bancorp um ein Drittel einknickte nach hohen Rückstellungen. Damit könnten die US-Regionalbanken als Belastungsfaktor wieder in den Fokus rücken, heißt es warnend.
Kurseinbruch bei Adidas nach schwachem Ausblick
Die Berichtssaison liefert wieder die Impulse für die Einzelwerte, die Kursausschläge sind teils beachtlich. Bei den am Vorabend vorgelegten Zahlen von Adidas haben die Bruttomarge und der Umsatz im Schlussquartal die Erwartungen verfehlt, wie es von der UBS heißt. Auf der Aktie lastet aber vor allem ein enttäuschender Ausblick. Das in Aussicht gestellte operative Ergebnis von 500 Millionen Euro liege weit unter der Konsensschätzung von 1,294 Milliarden Euro, so die Citi-Analysten.
Deutsche Bank verteuern sich nach dem Zahlenausweis um gut 3 Prozent. Die Gewinnkennziffern sind zwar im Jahresvergleich zurückgegangen, aber nicht so stark wie erwartet, und das trotz einer unerwartet hohen Risikovorsorge im vierten Quartal. Die Erträge liegen zwar leicht unter den Prognosen, dafür hat die Bank die Prognosen für die Erträge nach oben genommen. Dazu will das Haus 2025 eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie ausschütten: "Bei einem Kurs von 12 Euro entspricht das einer Rendite von 8,3 Prozent", so ein Marktteilnehmer.
Auf der anderen Seite geht es im Bankensektor für ING und BNP Paribas nach den jeweiligen Geschäftszahlen massiv um je rund 8 Prozent nach unten. BNP Paribas hat die Erwartung an den Nettogewinn um 37 Prozent verfehlt. Bei der ING sei das vierte Quartal enttäuschend verlaufen, heißt es am Markt.
Für Julius Bär geht es um fast 4 Prozent nach oben. Positiv wird gesehen, dass mit dem Austausch des CEO, der Abschreibung des größten privaten Kreditengagements auf null und der Abwicklung des gesamten Buches sowie der Unterbrechung des Aktienrückkaufs versucht wird, reinen Tisch zu machen. Den Weg zur Wiederherstellung des Rufes stufen die Analysten von Jefferies als wahrscheinlich schmerzhaft ein, aber die heutigen Entscheidungen ermöglichten zumindest den Beginn dieses Prozesses.
Der Kurs der Deutsche-Bank-Tochter DWS sackt um über 6 Prozent ab. Nach der Rally um rund 40 Prozent belastet ein eher schwacher Ausblick. Für 2024 erwartet die DWS einen unveränderten bereinigten Gewinn vor Steuern. Dies liegt nach Aussage der Analysten von Jefferies rund 7 Prozent unter dem Konsens.
Tagessieger im DAX hinter der Deutschen Bank sind Siemens Healthineers (+2,3%), auch wenn die Geschäftszahlen in einer ersten Einschätzung als unspektakulär bezeichnet werden. Der Medizintechnikkonzern hat das zuletzt verlustbringende Diagnostik-Geschäft vor allem mit Hilfe von Kostensenkungen wieder deutlich in die Gewinnzone gebracht. Den Ausblick hat Healthineers bekräftigt.
Ausschüttungen der Öl-Multis kommen gut an
Um 0,4 Prozent nach oben geht es für OMV. Der Ölkonzern will für 2023 insgesamt 5,05 Euro je Aktie ausschütten, inklusiver einer Sonderdividende. Das liegt über der Erwartung von 4,53 Euro, die beispielsweise Jefferies hatte. Der Gewinn ist allerdings im vierten Quartal zurückgegangen. Auch Shell (+2,4%) legen trotz eines Gewinneinbruchs zu, der Konzern erhöht die Dividende und will im laufenden Quartal weitere Aktien für 3,5 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Leicht über den Erwartungen ausgefallen sind die Zahlen von ABB. "Auch der Ausblick klingt zuversichtlich", so ein Marktteilnehmer. ABB gewinnen 1,8 Prozent.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.633,72 -0,3% -14,68 +2,5% Stoxx-50 4.213,23 +0,0% 0,42 +2,9% DAX 16.851,77 -0,3% -51,99 +0,6% MDAX 25.882,32 -0,3% -76,68 -4,6% TecDAX 3.344,68 +0,1% 2,36 +0,2% SDAX 13.795,29 -0,3% -40,77 -1,2% FTSE 7.659,90 +0,4% 29,33 -0,8% CAC 7.603,35 -0,7% -53,40 +0,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 +0,02 -0,38 US-Zehnjahresrendite 3,94 +0,03 +0,06 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:50 Mi, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0791 -0,2% 1,0786 1,0854 -2,3% EUR/JPY 158,23 -0,4% 158,56 158,90 +1,7% EUR/CHF 0,9311 -0,1% 0,9324 0,9329 +0,4% EUR/GBP 0,8533 +0,1% 0,8530 0,8534 -1,6% USD/JPY 146,63 -0,2% 147,01 146,36 +4,1% GBP/USD 1,2646 -0,3% 1,2646 1,2719 -0,6% USD/CNH (Offshore) 7,1941 +0,1% 7,1963 7,1776 +1,0% Bitcoin BTC/USD 42.112,35 -1,3% 42.245,14 43.495,76 -3,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,33 75,85 +0,6% +0,48 +5,7% Brent/ICE 80,72 80,55 +0,2% +0,17 +4,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,81 30,20 -1,3% -0,39 -7,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.041,80 2.039,60 +0,1% +2,21 -1,0% Silber (Spot) 22,80 22,98 -0,8% -0,18 -4,1% Platin (Spot) 917,05 922,00 -0,5% -4,95 -7,6% Kupfer-Future 3,85 3,91 -1,3% -0,05 -0,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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