MÄRKTE EUROPA/Aktien im Minus - Anleger nehmen Gewinne mit
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag mit Abgaben geschlossen. Marktteilnehmer sprachen nach den Allzeithochs bei DAX und FTSE-100 am Vortag von Gewinnmitnahmen. Das anstehende Wochenende beinhalte ein Schlagzeilenrisiko, entweder von Seiten der US-Zollpolitik oder der Geopolitik, hieß es. Der DAX fiel um 0,8 Prozent auf 24.255 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 1,0 Prozent auf 5.383 Punkte ab. "Der DAX wartet auf den (Zoll-)Brief aus Washington", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Optimismus mit den neuen DAX-Rekorden weiche vor dem Wochenende der Sorge vor einer Zollüberraschung. Entsprechend fiel der Stoxx-Branchenindex der europäischen Automobilhersteller um 1 Prozent zurück, die Indizes der Banken, Chemiekonzerne und rohstoffnahen Basic Resources gaben um bis zu 1,9 Prozent nach. Gut hielten sich die Indizes der Versicherer und der Ölaktien, die um bis zu 0,7 Prozent zulegen.
Erneut überraschte US-Präsident Donald Trump mit Zöllankündigungen. Während sich Volkswirte noch mit den Zöllen auf Kupfer und brasilianische US-Importe auseinandersetzten, hatte Trump nun 35 Prozent auf Kanada-Importe und 15 bis 20 Prozent für alle anderen Handelspartner als Basiszoll angekündigt. Nicht überbewerten wollte Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank das neue Getöse im Zollstreit. Es scheine jedoch, dass die Kanada-Zölle nur für Waren gelten, die nicht unter das USMCA-Handelsabkommen fielen, was den Umfang begrenzte, so Reid: "Daher ist das Bellen wahrscheinlich lauter als das Beißen." Er verwies darauf, dass es auch bei den Kupferzöllen weitere Klarstellungen gegeben habe: Die US-Regierung beabsichtige, halbfertige Produkte wie Drähte, Bleche und Rohre einzubeziehen, während ursprünglich erwartet worden sei, dass die Abgabe auf raffiniertes Kupfer erhoben würde.
Marktanalyst Maximilian Wienke vom Brokerhaus eToro ergänzte, Trump fordere zwar Zinssenkungen, sorge aber gleichzeitig mit seiner Zollpolitik für Unsicherheit. Seine widersprüchlichen Signale trieben die US-Notenbank in die Enge und legten weitere Zinssenkungen auf Eis. Die Verlängerung der Zollpause für die EU verschaffe immerhin mehr Zeit für Verhandlungen. Die anstehende Berichtssaison für das zweite Quartal werde zeigen, wie Unternehmen mit geopolitischen Risiken und Zollthemen umgingen. Die Analysten der UBS gingen davon aus, dass die europäischen Unternehmen auf der Ertragsseite für das zweite Quartal ein Nullwachstum lieferten.
Die aktuell steigenden Marktzinsen haben die Risikofreude der Anleger kaum belastet, dies könnte allerdings in der kommenden Woche Thema werden. Die Risikoscheu ließ Gold zum Wochenschluss in Richtung 3.359 Dollar je Unze steigen und Bitcoin notierte auf Rekordhoch.
Auch die Berichtssaison beginnt langsam, Impulse zu liefern. Die DNB Bank (-8,8%) habe für das zweite Quartal schwächere Ergebnisse als erwartet gemeldet, urteilte Jefferies-Analyst Alexander Demetriou. Die DNB habe sowohl bei den Nettozinserträgen und Gebühren als auch beim Handel niedrigere Einnahmen als erwartet verzeichnet, während die Kosten etwas höher als gedacht gewesen seien. Der Sektor der Banken gehörte mit einem Abschlag von 1,9 Prozent zu den Verlierern, seit Jahresbeginn notiert er allerdings weiterhin über 30 Prozent im Plus.
In Zürich gewannen Ems-Chemie 3,5 Prozent. "Der Umsatzrückgang ist etwas stärker als erwartet, aber die Profitabilität ist höher", sagte ein Händler mit Blick auf das Halbjahr. Beide Kennzahlen kämen überraschend für den Markt. Die Hauptbelastung sei von der Währungsseite gekommen und habe nichts mit operativen Problemen zu tun. Die EBITDA-Marge stieg auf 31,7 nach 29,4 Prozent, der Netto-Umsatz sank um 6,2 Prozent.
Brunello Cucinelli hielten sich mit minus 1,3 Prozent gut gegen den schwachen Sektor. Hier halfen starke Absatzzahlen. Andere Luxuslabel wurden deutlicher abverkauft, so fielen LVMH und Kering um bis 3,7 Prozent, Moncler und Richemont um je 1,9 Prozent - belastet von den jüngsten Zollsorgen.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.383,48 -1,0% +11,1% Stoxx-50 4.519,43 -1,2% +6,1% Stoxx-600 547,34 -1,0% +8,9% XETRA-DAX 24.255,31 -0,8% +22,8% CAC-40 Paris 7.829,29 -0,9% +7,1% AEX Amsterdam 921,49 -0,6% +5,5% ATHEX-20 Athen 4.926,72 -0,5% +38,6% BEL-20 Brüssel 4.518,99 -0,6% +6,6% BUX Budapest 99.921,45 -0,1% +26,1% OMXH-25 Helsinki 4.844,75 -0,7% +11,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.751,25 -2,4% -14,6% PSI 20 Lissabon 7.727,02 -0,3% +21,5% IBEX-35 Madrid 14.009,20 -0,9% +22,9% FTSE-MIB Mailand 40.077,88 0,0% +18,6% OBX Oslo 1.541,04 +0,2% +15,6% PX Prag 2.169,46 -0,6% +24,0% OMXS-30 Stockholm 2.545,04 -1,4% +3,9% WIG-20 Warschau 2.860,93 +0,4% +30,0% ATX Wien 4.483,18 -0,5% +23,0% SMI Zürich 11.937,42 -1,6% +4,6% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 18:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,1697 -0,1% 1,1703 1,1686 +13,0% EUR/JPY 172,29 +0,7% 171,16 171,13 +5,0% EUR/CHF 0,9314 -0,1% 0,9326 0,9318 -0,7% EUR/GBP 0,8662 +0,5% 0,8619 0,8613 +4,1% USD/JPY 147,29 +0,7% 146,25 146,43 -7,0% GBP/USD 1,3503 -0,6% 1,3579 1,3567 +8,5% USD/CNY 7,1435 -0,1% 7,1498 7,1511 -0,8% USD/CNH 7,1716 -0,1% 7,1787 7,1805 -2,1% AUS/USD 0,6577 -0,1% 0,6585 0,6571 +6,4% Bitcoin/USD 116.896,45 +0,4% 116.437,55 111.479,00 +23,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,36 66,57 +2,7% 1,79 -7,0% Brent/ICE 70,39 68,64 +2,5% 1,75 -8,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.359,56 3.324,18 +1,1% 35,39 +26,6% Silber 32,60 31,68 +2,9% 0,92 +13,6% Platin 1.182,33 1.166,80 +1,3% 15,53 +33,3% Kupfer 5,49 5,55 -1,0% -0,05 +35,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|