MÄRKTE ASIEN/Tokio sehr fest - Hongkong sehr schwach - Dollar zieht an
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--An den Finanzmärkten in Ostasien und Australien ist am Mittwoch ein sich abzeichnender Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl gespielt worden. Auszählungen zufolge liegt Trump in Führung, der Sieg scheint ihm kaum noch zu nehmen sein. Dazu könnte Trumps Republikanische Partei in beiden Häusern des Kongresses die Mehrheit gewinnen. Trump stehe für eine gewisse Deregulierung, Steuersenkungen, Zölle und eine harte Linie bei der Einwanderung, werfen Holger Schmieding und Felix Schmidt von Berenberg voraus. Seine Politik dürfte das Wachstum wahrscheinlich vorübergehend ankurbeln, vor allem wenn die republikanische Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses es ihm erlauben sollte, die Steuern zu senken.
Der Dollar zog auf breiter Front kräftig an, an den Anleihemärkten sanken die Kurse, die Marktzinsen stiegen also und an den Aktienmärkten ging es uneinheitlich zu. In Hongkong (Späthandel) gab der HSI um 2,6 Prozent deutlich nach, in Schanghai fiel die Reaktion dagegen verhalten aus, der Composite-Index (-0,1%) pendelte um den Vortagesschluss. Hier dürfte die Erwartung weiterer umfassender Stimuli für die Wirtschaft des Landes gestützt haben.
Der Nikkei-225 in Tokio machte einen Satz um 2,6 Prozent auf 39.481 Punkte, was insbesondere der Entwicklung am Devisenmarkt geschuldet war. Der Dollar legte um 1,6 Prozent zu auf 154,04 Yen. Phasenweise lag er über 154,30 Yen und damit einem Dreimonatshoch. Ein niedrigerer Yen-Kurs ist günstig für die Exportaussichten japanischer Unternehmen, sowie deren im Ausland erzielte und in Yen zurücktransferierte Gewinne.
Allgemein werde erwartet, dass Trump eine protektionistische, vielfach auf Strafzöllen basierende internationale Wirtschaftspolitik betreiben werde, die in der Wirkung tendenziell inflationär sei, hieß es im Handel. Die größte Sorge der Anleger gelte aber nicht der globalen Inflation oder den geldpolitischen Trends, sondern den möglichen Auswirkungen einer protektionistischen US-Politik, sagte Katrina Ell, Volkswirtin bei Moody's Analytics. Dies sei insbesondere für Asien ein Problem und die globalen Lieferketten.
Ein Weißes Haus unter Trump könnte Chinas Wirtschaftswachstum bremsen und seine Exporte beeinträchtigen, kommentierten Ökonomen wie die von Citi. Sollte Trump die US-Wahl gewinnen und einen 60-prozentigen Zoll gegen China einführen, könnte dies Chinas Exporte um 200 Milliarden Dollar reduzieren und das BIP-Wachstum des Landes um einen Prozentpunkt verringern, so Ökonom Zhu Baoliang. Er geht davon aus, dass Peking für 2025 ein Wirtschaftswachstumsziel von "etwa 5 Prozent" festlegen wird, und sieht eine expansivere Finanzpolitik auf sich zukommen. Dazu rechnet er mit einer unterstützenden Politik, um den Konsum anzukurbeln.
China könnte auf der Sitzung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses noch in dieser Woche ein Fiskalpaket in Höhe von 9 Billionen Yuan (umgerechnet rund 1,2 Billionen Dollar) vorlegen, so die Natixis-Ökonomen Alicia Garcia Herrero und Jianwei Xu dazu.
Bewegung bei Autoaktien
Unter den Einzelwerten wiesen in Hongkong Autoaktien, die zuletzt stark im Markt lagen, deutlichere Verluste auf. BYD, Great Wall Motor oder Geely gaben um bis zu 4 Prozent nach.
In Tokio zeigten sich Honda und Toyota mit gegenläufigen Reaktionen auf in beiden Fällen schwächer als erwartet ausgefallene Quartalszahlen und gesenkte Prognosen. Bei Honda sank im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres der Nettogewinn um 20 Prozent auf umgerechnet knapp 3 Milliarden Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr stellte Honda nun einen Rückgang des Nettogewinns um 14 statt wie bislang 9,7 Prozent in Aussicht. Der Honda-Kurs sackte um 6,5 Prozent ab. Toyota stiegen dagegen um 1,7 Prozent, obwohl hier der Gewinn sogar um 55 Prozent auf umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro gefallen ist. Allerdings hielt Toyota an den Prognosen für die Umsatz- und Gewinnentwicklung im Gesamtjahr fest.
Daneben legten unter den bekannteren Aktien Kawasaki Heavy Industries und Mitsubishi Heavy Industries sehr stark um 7,3 bzw. 9,9 Prozent zu. Softbank verteuerten sich um 5,1 und Sony um 1,7 Prozent.
In Seoul (-0,5%) wurden Aktien von Batterieherstellern verkauft, nachdem Trump im Wahlkampf angekündigt hatte, Projekte für saubere Energie zu kürzen. LG Energy Solution fielen um 7,0 und Posco Future M um 8,3 Prozent.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 8.199,50 +0,8% +8,0% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 39.480,67 +2,6% +15,0% 07:00 Kospi (Seoul) 2.563,51 -0,5% -3,5% 07:00 Schanghai-Comp. 3.383,31 -0,1% +13,7% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 20.463,62 -2,6% +23,1% 09:00 Straits-Times (Sing.) 3.590,36 +0,2% +10,5% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.627,00 +0,4% +11,4% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:23 % YTD EUR/USD 1,0737 -1,7% 1,0925 1,0887 -2,8% EUR/JPY 165,38 -0,1% 165,61 165,75 +6,3% EUR/GBP 0,8340 -0,5% 0,8383 0,8389 -3,9% GBP/USD 1,2874 -1,2% 1,3029 1,2978 +1,1% USD/JPY 154,04 +1,6% 151,59 152,24 +9,3% USD/KRW 1.396,14 +1,0% 1.382,25 1.376,88 +7,6% USD/CNY 7,1624 +0,9% 7,0969 7,1091 +0,9% USD/CNH 7,1837 +1,2% 7,1010 7,1084 +2,0% USD/HKD 7,7759 +0,0% 7,7724 7,7732 -0,4% AUD/USD 0,6543 -1,3% 0,6629 0,6610 -3,9% NZD/USD 0,5926 -1,3% 0,6002 0,5991 -6,2% Bitcoin BTC/USD 74.573,15 +7,2% 69.572,85 68.638,70 +71,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,93 71,99 -1,5% -1,06 +0,3% Brent/ICE 74,41 75,53 -1,5% -1,12 -0,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.713,45 2.744,05 -1,1% -30,60 +31,6% Silber (Spot) 31,75 32,66 -2,8% -0,91 +33,5% Platin (Spot) 987,58 1.001,15 -1,4% -13,58 -0,5% Kupfer-Future 4,36 4,48 -2,6% -0,12 +10,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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